344.

V Praze, 11. května 1611.



Slezští vyslaní českým stavům: Schvalují ze spisů jim doručených článek o potvrzení privilegií, v němž jde těž o unii česko-slezskou; budou potvrzení to u krále též vymáhati; schvalují, aby úřady byly nově osazeny, ale žádají, aby k nim byli připuštěni též Slezané; schvalují články o zbrojení a o defensi, o níž se mají raditi všechny země; navrhují, aby král svolal k těmto poradám zástupce zemí, kde by se také jednalo o konfederaci s Uhry a Rakušany; činí výhrady o určení počtu vojska; také pro turecké pomoci vyhrazují si svolení Slezska a protestují proti projednávání jich na všeobecném sněmu; žádají opis úmluv s Falckem, Saskem a Braniborskem, aby se mohli o nich vyjádřiti; schvalují odpověď stavů českých císaři a míní, že by také knížata a stavové slezští a hejtmané v knížectvích měli býti zároveň s Čechy sproštěni povinnosti [k císaři].

Kopie (A) v státním archivu ve Vratislavi: Rep. 135 D 314 ii, 1610 - 1611, fol. 302 - 306, kopie (B) v biskupském archivu ve Vratislavi: Fürstentagsbuch 1608 - 1612, fol. 741 - 744, kopie (C) v Gerštorfské knihovně v Budyšíně: Ms. 40, fol. 508, kopie (D) v archivu ministerstva vnitra ve Vídni: Cod. 78, fol. 94 - 98, kopie (E) v archivu ministerstva vnitra v Praze: L 34, opis v zems. archivu.

Nro 23. - Der schlesischen herren gesandten antwort uf die von den herren Böhmen ubergebene artickel.

Die von den löblichen herren stenden in Böheimb vorgestrieges tages uns eingehendigte schrieften [Srov. č. 314, články to, které se mají králi Matyášovi předložiti před korunováním.] haben wir in fleissige erwegung gezogen, und weiln wolermelte herren stende hierauf unser gutachten erfordern, wollen wir ihnen dasselbte hiemit eröffnen, und zwar:

Soviel die artickel, so die herren stende in Böheimb allein concerniren sollen, betrieft, da halten wir bei dem ersten punkt dafür, dieweiln das gröste fundamentům, auch wolfart eines iden landes auf erhaltung der Privilegien, freiheiten, Statuten, gewohnheiten, guten Ordnungen beruhet, also das, wo ["wo" doplněno z B a E.] solche freiheiten und solche privilegia, sarta tecta, nicht gelassen werden, kein land in ruhe und friede vorbleiben und bestehen kann, wie aller historien exempla neben der täglichen experienz bezeuget, so tun die herren stende gar loblich und wol, dass sie sich hierinnen wol vorsehen und vorsichern lassen, wie dann wir ebenermassen unser zue annehmung der kgl. W., königs Matthiae, abgegebenes votum conditioniret, demnach aber bei diesem ersten punkte auch der getroffenen union zwieschen den herren stenden in Böhmen sub utraque und den herren fursten und stenden augspurgischer confession in Schlesien aufgerichtet [Tím míní konfederaci česko-slezskou ze dne 25. června 1609; srovn. předcházející sv., úvod.] gedacht wird, und solches unsere herren principalen mit angehet, als wollen wir bei ihr kgl. Mt umb confirmation der Privilegien als auch dieser union vleisieg anhalten.

Den andern punkt, wegen erlassung der pflichte(n) und bestellung und erseczung der obristen landofficirer, land- und cammerrechtssieczern und anderer rate, halten wir auch für biellich, das solches beschehe, musten aber hiebei gleichwol erinnern, das, wann die erseczung der obristen landofficirer und anderer ambter blos und allein auf die geborne herren Böhmen gedeutet und gezogen werden wolte, hierdurch den andern incorporirten landern was zue nahe gegangen werde, alldieweiln teils der herren stende in Böheimb sonder zweifei bewust sein wird, das vor jähren ein schlesischer fürst, als ein herzog von Münsterberg, vollmechtiger stadthalter des königreichs Böhmen gewesen, sondern, dass auch von keiser Ferdinando herzog Georgen zur Liegnicz und Brieg chriestmieldester ["christseligster" B, C, E.] gedechtnüs des obristen burgrafen ambt angetragen worden, so würden uber dies auch diejenigen Schlesier, so ins königreich Böheimb kaufen möchten, gar umbiellich von dergleichen ambtern ausgeschlossen. Derowegen wier hiebei notwendig diese erinnerung tun müssen mit biett, solche in gebührende acht zue nehmen und dieselbte nicht auszueschliessen. Wie es aber wegen bestellung der canzelei, appèllation, so viel die schlesischen Sachen betrieft, zue halten, darvon wird in unsern absonderlichen punkten mit mehrem meidung geschehen.

Den drietten und vierden punkt, wie auch den artikel wegen eilender Werbung kriegesvolkes, lassen wir uns auch gefallen, das die kgl. W. hierumb demütigist angesucht würde, weiln der driette zue desto besserm vornehmen zwieschen den land- und hofofficirern, die andern zwene aber zue des landes wolfart gemeinet.

Was diesemnach die gemeinen punkta, so von allen ländern zuegleich beratschlaget und beschlossen werden sollen, anlanget, da erinnern wir uns ganz wol, das von vielen jähren man im werke gewesen, eine richtige, bestendige defension auszuerichten, sehen auch noch, das solches ein hochnotwendiges werk sei. Weiln man aber nicht wol anjeczo bei diesen ["dieser" všechny rukopisy.] hiebevorn uberheuften schweren deliberationibus zue einem endlichen schluss gelangen möchte, als stellen ["stelleten" A, "stellen" B, C, D, E.] wir zue den vorgehenden stimmen ferner nachdenken, ob nicht hierzue die kgl. Mt, wann zuvorn die holdungen aller lander beschehen, einen gewiesen tag ausschreiben und dazue einen vollmechtigen ausschues aus Böhmen, Mährern, Schlesien, Lausnicz, erfordert, die solchen punkt zur endlichen richtigkeit bringen möchten.

Alldieweiln auf die böhmischen landtage zue erscheinen die incorporirten lander sich nicht schuldig erachten und deswegen vor diesem revers begehret und genomben, dann auch das ein solch werk eher und richtiger durch einen ausschues als durch die commun erörtert werden und das man liberius per deputatos tractiren, auch ein jedes land seine not besser entdecken kann, so könte auf solche zeit auch die confoederation mit Hungern und Osterreich - weiln doch sonder zweifei anjeczo derer lander gesandte hierzue nit vollmacht haben - deliberiret werden. Bei diesem punkte macht uns etlichermassen nachdenken, das die herren stende in Böheimb gewiesse anzahl Volkes ohne der andern lander einwielligung geseezt, da doch die cron in solchen fällen die incorporirten lande von ["und" D.] Böheimb so weit gesondert, das von jedem land absonderlich die anzahl volk, huelfen und derogleichen gesucht und erhalten werden müssen. Vors ander, das die incorporirten lander nur für zuegehörige lander des königreichs Böheimb angezogen werden, welches mehr auf ein accessorium als membrum aeque principale deutet. Darumb dann wir solches also stielleschweigend nicht übergehen können, bietten derowegen solches zue endern.

Fürs driette, das die turkenhuelfe[n] künftig auf einem allgemeinen landtag zue tractiren gleichsam vorwiesen werden wollen ["sollen" B a D, solten" E.], wofern es nun den vorstand hette, das auf allgemeinem landtag ["allgemeinen landtagen" B.] in Böheimb die lander der turkenhuelfen halben deliberiren und schliessen solten, könten wir hiebei unerinnert nicht lassen aus obangezogenen Ursachen, das, wie obvormeldet, das land Schlesien auf solche landtage iderzeit zue erscheinen bedenken gehabt, derogleichen huelfen auch bei jedem lande absonderlich gesucht und bei dero freien gueten wiellen stehen und gelassen werden müssen ["muste" A, "müssen" B, "muesten" C, "musten" E.].

Was nun endlichen die erbeingung mit der Churpfalz, Sachsen und Brandenburg betriefft, da können wir uns noch nichts gewiesses erkleren, weiln wir dieselbten niemals gesehen; wan uns aber derer abschrieften zuegestellet würden und wir befundeten, das solche auch den incorporirten landen zum besten gemeinet, wolten wir uns hierauf auch alsdann diesfalls resolviren.

Weiln auch gestrieges tages von den herrn stenden in Böheimb ein keiseriiches decretum und darauf vorfaste gehorsambiste erklerung [Viz č. 333 a č. 342.] uns zuegestellet worden, so lassen wir uns die antwort gefallen und seind wir in denen gedanken, das von der Rom. kais. Mt neben und mit den herren stenden in Böheimb die fursten und stende und alle haubtleute in den erbfurstentumbern der pflicht zuegleich sollen erlassen werden.

Und dieses haben also die herren stende ["haben wir also den herrn stenden" B.] in Boheimb auf die uns ubergebene schrieften in antwort zue berichten nicht unterlassen sollen, seind und bleiben denselben alzeit zue freundschaft, gunstigen gnedigen wiellen und angenehmen diensten beigetan und befliessen.

Datum Prag den 11. Mai anno 1611 [Datum doplněno z E, ostatní rukopisy nedatovány.].




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