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[V Praze], 9. května 1611.






Vídeňské diarium: Ve sněmu čteny artikule, které se máji předložiti králi Matyášovi o potvrzeni privilegií o obsazeni úřadů za spoluúčasti stavů, o seděni úředníků a nejvyšších vojenských osob, o svobodném sněmování, o dluzích královských, o najímání vojska, o konfederaci s vedlejšími zeměmi na obranu privilegií, o konfederaci s Uhry a Rakousy a dědičných smlouvách s Falckém a Saskem; nejvyšší úřednici a soudcové zemští žádají, aby obsazování úřadů zůstalo podle zřízeni zemského; Moravané požádáni, aby se vyslovili; nejvyšší purkrabí přednášel stavům vzkaz králův o věznění a vyslýchání Welserově, Hannewaldově a Hegenmüllerově, o odpovědi kurfirstům, o úmyslu pasovati osm osob na rytíře.

Pokračování další části diaria státního archivu ve Vídni: ms. 108/11, fol. 336 a násl.

A di den 9. Maii montags seind in der iandstuben etliche articul, so aigentlich die cron Behaimb angehören von der cathedra abgelesen worden, und ihrer kgl. Mt übergeben werden sollen:

1. Dass der könig einen genügsamen revers von sich vor der crönung geben soll, dass er ihnen alle privilegia, freihaiten und begnadung[en], majestätbriefen, die aufgerichte coniunetion mit den Schlesiern, in 14 tagen nach der crönung confirmieren und sie bei ihren löblichen alten gewohnhaiten, landsordnungen, exercitiis religionis unveränderlich verbleiben lassen wöll.

2. Dass nach der crönung in dreien tagen die landofficierer und rate ihrer kgl. Mt ihre Pflicht zu füessen legen und der könig aufs ehiste dieselbe ämbter beseezen soll; und sollen 30 Personen neben den obristen landofficieren und raten aus der gemaine der obern zwaien stände zu wolenczen erkieset werden, derselben soll ein jeder 3 personen verzaichnen und die namen besigelt dem könig übergeben; welche nun die maisten stimmen haben werden, sollen zu obristen landofficieren und landrechtsiezern bestetiget werden.

3. Dass ihre kgl. Mt eine anordnung und ausmessung tuen wollen wegen der Session zwischen hof- und landesambtleüten und raten, item zwischen den kriegsobristen.

4. Dass den ständen freigelassen werde, in vorfallender not nicht allein auf den Prager Schlösser(n), sondern auch in den Prager und andern königlichen craisstädten ["craisständen" chybně v rk.] der gelegen- hait nach zusamenzukommen, dieselben landesnotturften zu erwegen.

5. Dass wegen des königs schulden, die er von ihrer kais. Mt uber sich genommen, niemands sich auf ihrer Mt noch auf der bürgen güeter einsuchen, noch die bürgen stecken lassen soll, sondern frist haben bis 14 tag nach Galli.

6. Dass man dem könig vorbringen soll, dass er wegen künftiger gefahr zu beschüzung des laudes und besetzung der graniezen kriegsvolk werben lassen wolle.

Diese nachfolgende puncten sollen mit den incorporierten Hindern [abgesandtenl aus Mährern, Schlesiern und Laussniczern abgehandlet werden:

1. Wegen der defension, wie sie in zeit der not einander mit hülfe beispringen sollen, ist beschlossen, sovil einem lande nur möglichstes würdet, endlichen auch mit der ganzen macht beizuspringen schuldig sein soll, bevoraus, wann ["von" chybně v rk.] sich jemand ihrer Privilegien und freihaiten mechtigen und sie darumb zu bringen, trachten wolte.

Eine confoederation mit den Hungarn und Österreich aufzurichten, dass sie denBehaimben jedes land mit 500 zu ross und 1500 zu fuess wol ausgeristen geworbenen kriegsvolk, auf den notfall, wan mans begeren wurde, zu hülf kommen sollen; in gleichem erbüeten sich die Behaimben, ihnen auch, wann sie es auf den notfall suchen werden, mit obgesagter anzahl zu erscheinen. Wann aber der Türgg einen einfall in Hungarn tete, soll bei dem vorigen gebrauch verbleiben, wie man sich wegen des erbfeindes vergleichen kann. Disen articul zu beschliessen, sollen zu negstkünftigen landtag abgesandte aus Ungarn und Österreich gefordert werden, wie dann auch die erbainigung(en) mit den churfürsten Falcz und Sachsen verneuert werden sollen.

Die obristen landofficierer und landrechtsiczer begeren, dass man mit beseczung [der ämbter bei] [Doplněno podle smyslu.] der landsordnung A 5 und O 4 verbleiben lassen wolle. [Srovn. J. Jireček i H. Jireček, Zřízení zemská král. Českého, v Praze 1882, str. 503, A 5, kde se stanoví při rozdávání úřadů zemských a dosazování osob do soudu zemského, poněvadž od starodávna tak král činil s radou úředníků a soudců zemských, že se to při zřízení zemském zůstavuje a že "J. Mti král. v to vkračováno a saháno býti nemá". Srov. tamže st. 645, O 4, totožné s P 38 z r. 1549 na st. 318 a 319, kde je stanoveno, jak král obsazuje soud komorní.] Dieser punct ist auf des königs deliberation, bei derselben zu verbleiben, verschoben worden.

Hieraus seind die herren mährischen abgesandten in die landstuben gefordert und ihnen, obbesagte articul auf ihr guetbedunken zugestelt worden, hiergegen sie angemeldet, dass sie auch noch etliche articul zu beschreiben und fürzubringen haben; dieselben wollen sie ehist beschreiben und noch morgen den herren ständen zu ihrem guetachten fürbringen, welches also bewilliget worden. Herr obrister landrichter bringt vor, dass ihme der könig den ständen vorzubringen befolchen hat:

Weil der Welser, reichspfenningmaister, so grosse intercessiones von den churfürstlichen Personen und den abgesandten hat, seine aussagen auch allzeit nit vil in sich halten, als bewillige der könig, dass er herausgelassen werde aus dem Neustetter rathaus, jedoch widerumb mit einem arrest belegt werden soll auf 6 wochen lang, dafern ihne in der zeit jemand zu besprechen hette, item noch uber den arrest soll er vier wochen noch frei und ledig alhier verwarten, dann der könig habe wegen notwendigen Sachen mit ihme handien zu lassen. Das gelt, so ihme der Hannibaldt vorgeseczt, so uber 100.000 taler macht, soll man verbüeten, dem Hannibaldt nit widerzugeben bis auf des königs weiter anordnung.

Was sich die herren stände über Hannibaldt und Hegenmüller zu beschweren haben,.sollen sie unverzogenlich tuen, inmassen dann auch der könig seine beschwerungen, die nicht geringe seind, durch seine commissarien auch gegen ihnen vorbringen lassen will. Seind aus den ständen 9 personen commissarien verordnet worden, herr Leonhart von Fels, graf Joachim Andres von Schlick, herr Georg und herr Ulrich Görstori, Hans Poss, Mikl Wodniansky, M. Adam Pfeiffer von Glattau. ["Glattaur" rk.] Der Hegenmüller hat umb leuchterung der gefenknuss gebeten; ist verordnet, dass er vom Altstetter rathaus verstrickt und gebracht werde(n) möchte; ist ihme vergünstigt worden.

Der könig begeret, dass man die kurfürsten und ihre abgesandte unverzogenlich beantwurten soll und sich wegen des Hannibalds und Hegenmüllers entschuldigen sollen, dass sie kaine reichspersonen in arrest gezogen, dann der Hannibaldt sei ein Schlesier und Hegenmüller des königs erbunderton aus Österreich.

Es lasset auch der könig anmelden, dass sich bei der crönung aus den obern ständen jedem 8 personen zu rütter schlagen lassen wollen. Sollen sie verzaichnet dem könig übergeben werden. Der Altstetter canzler meldet sich an, dass vordisem bei zeit des königs Ladislai auch aus dem dritten stende zu riitter geschlagen worden, als nemblich ainer mit namen Jacob Pyeklad z Vrothu (sic) [Patrně je tu směsice vzpomínek na kancléře staroměstského Jana Paška z Vratu, který za krále Vladislava dostal erb a za krále Ludvika byl pasován na rytíře a na Jakuba Fikara z Vratu, popraveného 1547.].




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