287.

[V Praze], 6. května 1611.



Vídeňské diarium: Saští vyslaní byli přijati českými stavy; anhaltský vyslanec měl k stavům řeč; stavové žádali jeho nabídky písemně; předčítána česky odpověď daná Slezanům a Lužičanům za přítomnosti Moravanů; jednáno o ní a zůstalo na moravském zmírňovacím návrhu.

Pokračování další části diaria v státním archivu ve Vídni. Ms. 105/II., fol. 302 a násl.

Den 6. dis ist von den stenden denen säxischen abgesandten audienz geben worden, welichen in der landstuben von der cathetra geredet und darauf selbigen, was si geredet, neben ainem credenzialschreiben schriftlich übergeben, des ungefehrlichen inhalts. [Viz č. 290.].... Derowegen inen den gesandten anbevolchen, ir churfurstl. Gn. gemüet und wolmainung gegen den stenden anzubringen, auch ain schriftliche verzeichnus und instruction dessen übergeben so aber noch nit abgelesen worden.

Nachmals des von Anhalts abgesandter [T. j. Dordt; srovn. Č. 191 a 192.] auch von der cathetra peroriert, wie derselb nach empfangenen schreiben vormals von den ständen gegen der cron Behaimb wol affectioniert mit rat und tat, also Statthalter zu Amberg in der nehe, sovern es von nöten, nachparlich beizuspringen wilföhrig, wovern si wider die Passauer oder anderwerts kriegserfahrne bedürftig, so hat er inen neben ubergebenen commendation von obgedachtem herzogen fürschlagen wollen, welicher sich selber in der tat commendieren wurte. Darauf nach getoner von den stenden bedankung dem gesandten anbevolchen, er solte seine vemere anbringung und anerbieten schriftlich verfassen, so solle ime und dem herzogen freundliche antwurt widerfahren.

Fürs dritten fürgangen, in namen der stende auf der ["aus den" rk.] Schlesier und Laussnizern bevorab eingebrachtes guetachten, belangent die kaiserliche proposition, [Viz č. 288 a 289.] ist [e]in[e] böhmbische beantwurtung abgelesen in beisein der mährischen abgesandten, in dem intent, ir sententiam darvon zu verneinen, in welicher beantwurtung notula etwo hart und für weitleüfigkait dienet, reputai on fürgestelt, als wolten si die böhmbische cron nit vor das hecher haubt in der wähl und orönung improbiert, samb es welle der nöiige[n] abhelfung derer anligender beschwerung und crönung des königs vil hinderleich sein [und] verbietterung machen. Nach viller disceptation, darmit den Schlesingern nichts eingeraumbt in iren pretentierten exceptionibus und den Beheimben nichts vorgeben in irem iure primario - unangesehen, dass vil geraten, die Sachen nach der crönung balt zu teterminieren - ist es auf der mährischen abgesandten guetbedunken gestellet, wie in moderato responsio gefertiget werde, und also heüt nichts mer fürgeloffen.




Přihlásit/registrovat se do ISP