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[V Praze], 2. května 1611.



Berlínské diarium: Stavové byli žádáni, aby se Tengnaglovi uvolnila pouta. Žerotín podával moravské dobré zdání o článcích vymíněných císařem a při tom si stěžoval na pomíjení Moravanů; nejvyšší purkrabí odpověděl; Slezané a Lužičané povoláni do sněmu a žádali o moravský spis.

Kopie v státním archivu v Berlíně: Rep. 3 nro 18, 1611, fol. 3 R. - Na počátku je nadpis: "Continuatio diarii", který ukazuje, že předcházela ještě jiná část diaria, která se ztratila.

Den 2. Maii montags hat der herr Kinzky [T. j. Václav Vchynský.] uf bevelch des künigesin beisein des obristen burggrafen an die stände begehret, weiln ihre kgl. Mt berichtet würden, es sei der Tennagel in gefängnüss zue hart in die eisen geschlagen, das sie ihm die bande relaxiren lassen wolten, damit er nit am leben schaden nembe, aber doch gar wohl verwahret werden müge, dann ihre kgl. Mt den Tennagel schärfer angreifen zue lassen gemeinet weren, damit sie, wer ihr schaden zuefüegen und nach dero leben und wolfart stehen wollen, desto besser erfahren möchte.

Hernach hat der herr von Zierotin wegen der märherischen gesandten ihr guetbedunken uf die keiserliche vorbehaltene artiggl schrieftlich den ständen eingeantwortet, sie die Märher sollen fast alle artigl eingegangen sein, ausgenommen, was etwa in der abhandlung vor drei jahren fürgegangen, ihnen fürbehalten. [Srovn. Jos. Konopka, Separační snahy Moravana na gener. sněmu r. 1611 v Čas. Mat. Mor. sv. 38 1914, st. 248 - 251.] Gedachter Zierotin hat sich hernach mündlichen vast beschweret:

1. Das sie die stände nit alsbald zeitlich zue den fürgegangenen ratschlagen und tractaten, wie zuvorn jederzeit uf den generallandtägen bräuchlich gewesen, beruefen worden;

2. weil die stände ohne sie der Märher dem keiser m/100 taler jährlich zue geben bewilliget, [T. j. plat na císařský dvůr; srovn. č 113, 114, 115 a násl.] weren sie damit ihresteils wohl zuefrieden, das sie die Behaimber alles zahlen wolten;

3. man hette auch den Märhern zuegeschrieben, dass sie das künigreich Beheimb in einen ["einem" rk.] bessern zuestand seczen helfen wolten, [Srovn. č. 8. ze dne 30. března.] es were aber solches anjeczo durch den herren obristen burggrafen weder schrieftnoch mündlichen angedeutet, noch in die artigl geseczet worden.

Darauf der herr burggraf bald geantwortet:

1. Weiln der incorporirten lande gesandte etwas spat ankomben, hette man etwas al lein schliessen müessen, doch nit anJerer gestalt, dann das ihnen alles solches communicirt werden solte. Es were bishero durch ihre der Märher absonderung das werk in etwas Unordnung geraten, es solte und würde aber wohl wieder rectificirt werden, sobalde sie sich wieder zur cron begeben wurden.

2. Was des keisers jährliche Unterhaltung anreichen tue, were dieser punct von den ständen mit dem künig anderer gestalt nicht beratschlaget worden, dann das man die incorporirte länder hierunder auch ersuchen und gebrauchen wolle.

3. Schliesslichen solten sie die incorporirten lande inkünftig zue allen und jeden all gemeinen landestractaten wegen abschaffung des bishero wehrenden unheils, auch aufrichiung gueter policei gleichsfalls gezogen und davon gar nit ausgeschlossen werden, wann man sich nur zuvorn mit des keisers vorbehaltenen puncten verglichen hette.

Hernach seind auch die Schlesier und Lausizer in die landstueben geholet worden und als sie vom herrn obristen burggrafen vernommen, das die Märher sich mit den boheimbischen ständen in den vorbehaltenen puncten vereiniget, haben sie der Märher schrieftliches einbringen ihnen zue communiciren begehret mit erbietung, das sie solches beratschlagen und morgen ihre meinung auch einbringen wolten. Darauf die stände voneinander geschieden.




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