202.

V Linci, 28. dubna 1611.



Stavové hornorakouští dávají Jörgerovi instrukci: Má králi Matyášovi i stavům českým odevzdati listy; má ukázati na škodu zaviněnou průtahy a na nebezpečí, které zemi hrozí od vůdců vojska v Pasově a od vojenského lidu u Budějovic, mohoucího přecházeti po Zlaté stezce do Pasova; má pohnouti krále Matyáše, aby dal odstraniti Sulze a plukovníka Ramée od Leopolda; má žádali krále a české stavy, aby obsadili vojskem Zlatou stezku a aby tak učinil též krajský lid bechyňský a prácheňský.

Kopie zemského archivu v Linci: Annalenband 52, fol. 296 - 299. Kopie má nadpis: "Instruction auf herrn Helmhardten Jörger freiherrn seiner bei der kgl. Mt und den behaimischen löblichen stenden aufgetragner Verrichtung halber das passauerisch kriegsvolk betreffend, damit dise land des kriegslasts und gfar einmal entledigt und in bestendige ruhe und sicherhait komen möchte".

Erstlich werden ime herrn Jörger zwai schreiben, ains an ir Mt, das ander aber an der löblichen stend dis lands herrn abgesandte lautend in originali zuegestelt, [Viz č. 200 a č. 202: V témže archivu je o téže signatuře: fol. 303 kopie pověřujícího listu stavů hornorakouských daného Jörgerovi pro Petra z Rožmberka z téhož data, v němž mu oznamuji, že Jörger je od nich vyslán do Prahy a že se na cestě u něho ohlásí; Rožmberk se od něho dozví, co mu uložili. O téže signatuře: fol. 300 je pověřující list daný týmiž stavy Jörgerovi pro krále Matyáše; kopie tato jest nedatovaná.] die wierd er herr alsobald nach seiner glücklichen hineinkonft neben Vermeidung unserer undertenigen dienst mit gebürender reverenz zu überantvorten und bei höchstgedachter kgl. Mt etc. umb gnedigiste audienz undertenigist anzuhalten wissen.

Wann er herr nun fürs ander solche erlangt, wird er mehrhöchstgedachter kgl. Mt etc. die höchste not und gfar dises lands für die äugen zu stellen und darbei undertenigist anzuteüten nicht underlassen, wie schedlich die eunetation bisher den landen gewesen, auch noch hinfüro sein wurden, in dem sich die fürnembsten heüpter, so dises unhail angestift, derzeit zu Passau, alda sie sich aufs neu, wie wir für gwiss berichtet, Sterken, ire verschwigen losamenter auf jar und tag bestellen und den wasserstrom zu speren im werk sein sollen, befinden; und weilen sich das zu und umb Budweis ligende kriegsvolk eines Überfalls zu besorgen, das sie dessen bei dem noch ofnen und durch sie bis dato beseezten pass, den Guldensteig, nicht erwarten, sondern vilmehr sich algemach daselbst verlieren und über jeeztgedachten pass sich widerumb auf Passau hinauf schlaipfen werden, von danen aus sich der feind eüsserist bemühen wirdet, wie er entweder seinen fues wider in das land seczen oder aber demselben aufs wenigist mit straifen und andern feindtätigkaiten grossen schaden zuefliegen möge, welches wir mit unserm wenig habenden und derzeit auf underschiedliche päss ausgetailten volk allain zu verwahren nicht müglich oder erklecklich sein wurden; und das fürs dritte durch so langwürige zueseezung und stark tägliche erforderte darlagen das vermügen also geschwecht, das es uns lenger zu ertragen nicht allain unmüglich, sondern besorglich zu genzlicher verderbung dis lands geraichen möchte, in erwegung, [dass] weder gelt noch anticipationmitl verhanden und wir auf unser geworben volk nicht mit ordenlichen lehen, geschweigen der völligen bezalung, erklecken künnen. Zu dem ist denen handelsleüten mit aufhaltung und abnembung derselben güeter durch das passauerisch kriegsvolk ein solcher grosser schaden geschehen, das sie weiter in dis land zu handlen nicht wenig abgeschreckt worden. So ist auch fürs vierte der arme undertan durch so langwürigen unfrid, vilfeltige oblagen und jüngst beschechnen passauerischen einfall dermassen in grund erarmbt, das ime ausser besorgenden aufstand oder genzlicher verlassung haus und hofs nichts mer kan zuegemuet noch auferlegt werden, inmassen er herr Jörger mit weiterer notwendiger ausfürung seinem beiwohnenden verstand nach der sachen wird zu tuen wissen mit angehenkter undertenigister bit, ir kgl. Mt und die löblichen stend der cron Behaimb wellen die sach dahin richten, damit doch dermaleins die land des langwürigen und ganz beschwärlichen kriegslasts und gfar entledigt, disem unhail gesteurt und also die land zu bestendiger rhue, frid und sicherhait widerumb gebracht werden mügen. Fünften sein auch ir kgl. Mt vorderist dahin zu bewegen, ob sie ihr, doch ohne gehorsambiste massgebung, gefallen Hessen und dem erz. herzogen Leopoldo thumbcapitl zu Passau, wie auch der statt daselbst zueschreiben wolten, dass sie sich der schedlichen und feindhässigen personen, als des graven von Sulcz, obristen Rame und andern, so an disem Unwesen schuldig, enteüssern und genzlich von inen absonderten. Und weil schliesslich der feind den Guldensteig noch innen[hat], dannenhero er sicher hin und wider raisen kan, so soll er herr Jörger bei irer kgl. Mt und wolermelten behaimbischen herrn landstenden undertenigist anhalten und biten, damit zu abstrickung dises pass unverlengt ein anzal kriegsvolk zwischen dem Guldensteig und Passau gelegt werde und das sich die innen angreneczte Bechinger und Brachoticzer crais, so bishero bei der Sachen fast nichts getan, gleichsfalls ohne Verzug mit iren volk, so stark sie imer aufkomen künnen, daselbsthin verfliegen und dem feind, wo imer müglich, einen abbruch tuen, mit disem noch weiterm vermelden, das die löblichen stend hierzwischen irem eüsseristem vermügen nach an irer treu und fleiss bis auf den leczten bluetsdropfen nichts wolten erwinden lassen, inmassen sie dan über hievorige defension noch 450 knecht, so unlengst im reich abgedankt und bisher auf E. kgl. Mt. etc. gnedigisten bevelch von uns im lifergeld underhalten worden, geworben und an ort und end, da es die not erfordert, geschickt und das derselben generallandobrister bisher maniche guete gelegenhait, dem feind einen abbruch zu tuen, allain aus mangi des succurs, das derselb nit zur hand gewesen, versa[u]mben müessen, welches er sonsten gwiss nicht underlassen het etc.

Was er herr nun hierinnen verrichten und handlen, auch schrift- oder mündlich zur antwort bekumen wirdet, das soll er uns zu seiner glücklichen widerkonft nach notturft referiren, solches wollen die löblichen stend nit allain gegen ime herrn Jörger erkennen und verdienen, sondern auch, was er also obbeschribnermassen in unserm namen verrichten wierd, statt und fest halten. Des zu urkund haben wir die anwesende für uns und auch in namen der andern abwesenden dise instruction mit unsern petschaften becreftigt.

Actum Linz den 28. April anno 1611 etc.




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