76.

[V Praze, 15. dubna 1611.]



Nejmenovaný [Krištofovi Pflugovi]: Stavové čeští podali císaři novou proposici, má to oznámiti kurfirstu Saskému a jiným knížatům. Španělská a papežská politika chce přivésti Rudolfa k pádu, povýšiti Matyáše na císaře, arciknížete Albrechta na krále Římského k škodě protestantů. Novou proposici o propuštění z přísahy, odstoupení Rudolfově, klatbě proti Pasovským a korunování Matyášově nechtěli stavové z opatrnosti podati písemně. Císař nechce přijmouti španělského vyslance a nedůvěřuje Španělům; přijal tajně Václava Vchynského; katoličtí vůdcové se scházejí v domě choti nejv. kancléře; Althan jedná s českými stavy a králem Matyášem na podnět své choti, možná že chce jen získati času; Češi se chtějí zmocniti Pasova.

Kopie v státním archivu v Drážďanech: Passauer Akten II. Buch 9167, fol. 42 - 43. Kopie tato následuje jen za dvěma fotil téhož kodexu za orig. listem Krištofa Pfluga presidentovi Schönberkovi, uveřejněným v č. 55 k 13. dubnu. Srovn. úvodní poznámku u č. 55. Chroust vydal tuto kopii zkráceně v Briefe u. Akten IX., č. 141, str. 345-347. Co Chroust nesprávní tvrdil o obou kusech, které vydal dohromady, dá se vztahovati jen na tento list, jehož příjemcem je Pflug a autorem snad Barvitius.

Auf diese stunde lassen die kais. Mt durch den herrn Ericium [Jan Ericius, císařský komorník.] mich berufen und befehlen, dass ich Euch sol zu wissen machen, wassergestalt vorgestern die Behmen eine neue proposition getan [Touto "novou proposicí", nelze míniti nic jiného než odpověď stavů ze dne 13. dubna na proposici Rudolfovu, v níž žádají za propuštění z přísahy; srovn. diaria č. 53 a 54. O této nové proposici se praví, že byla učiněna předevčírem, pochází tedy tato zpráva z 15. dubna.], in welcher unter anderm furnemblichen begeret wird, dass ihre Mt sie die stende ihrer aidspflichten entlassen wollen; und begeren ihre Mt, Ihr [Pflug byl vyslán se stížnostmi císaře Rudolfa ke kurfirstovi Saskému a jiným kurfirstům, srovn. č. 622 předcházejícího svazku a č. 55 tohoto svazku; patrně Pflug je příjemcem tohoto listu.] solches den fursten des reichs, insonderheit aber den chur- und fürsten des hochlöblichsten hauses Sachsen, auf welche ihre Mt ihre ganze hoffnung mehr als auf andere deroselben freunde im heiligen reich gesetzet, andeuten und verkundigen sollet.

Und werdet Ihr, sonder dass ich das factum exaggerire, guetermassen der Spannier und pabstischen grif, mit welchen sie procediren und umbgehen, Eurem beiwohnenden urteil nach erreichen und erwegen können, sintemal eben sie diejenigen sein, so dieses ganze werk fuhren und treiben, dann wann es ohn dieselben, were die sache vor lengsten accomodiret und verglichen, aber sie haben dieses werk von vielen jharen her mit sonderm vleis angespunnen, gemittelt und fast zum ende bracht, welches ist, den kaiser ab- und konig Matthias auf den stuel des romischen kaisertumbs zu setzen und erzherzog Albrechten zur würde des romischen konigs zu erheben, durch mittel welchs ihnen leicht fallen wird, alles, was sie wollen, zu volbringen, sintemal dass sie erzherzog Maximilian, so an einem geringen sich gnugen lest, albereit in handen haben. Und wann Albertus zur romischen cron gelangen solte, wurden sie des konigs von Spanien söhn einen in Teutschland schicken, mit der zeit hochstgedachten ["hochstgedachter" chybně v rk.] erzherzog zu succedieren und solches zu dem ende, damit er der teutschen sprach und Sitten fähig werden und gewonnen möge und nicht für einen auslender als aus österreichischem stam von vater und mutier entsprossen gehalten; und wan auf diesmal die protestierenden stende des heiligen reichs die äugen nicht auftuen wolten, ist es umb sie geschehen, dan innerhalb weinig jharen wurden sie die spanische inquisition im reich haben.

Aber ich schreite wiederumb zur proposition der Behmen, auf welche zu antworten die kais. Mt diesen ganzen tag zeit begeret und genommen. Der erste punct derselben, als gemeldet, ist dieser, dass ihre Mt sie des aids entlassen, zum andern das regiment abtreten, zum dritten die verfassete achtserklerung wieder die Passauer ergehen lassen; das übrige betritt des konigs Matthias crönung, als weitleufig in der ersten proposition, so in scriptis übergeben, ausgefuhret worden.

Die ander proposition haben sie schriftlichen nicht übergeben wollen auf rat der köni-[gi]schen, so von den spanischen practicanten unterwiesen und instruirt worden, und solches zu keinem andern ende als allein, damit es nicht ein ansehen gewinnen möge, als hette ihre Mt etwas gezwungen getan, wie auch, auf das nicht probiret und geleget werden könte die unbillich- und exorbitirende handlung der Behmen.

Ihre Mt haben nicht können bewogen werden, den spanischen gesandten auf tat der Spannier selbst für sich zu berufen und kommen zu lassen, damit er nicht schaden oder weiniger schaden möchte, idoch underlest der herr Ericius nicht, derowegen anregung zu tuen, dieweil ich ihne zu verstehen geben, dass die Spannier solches mit grossen ehrgeiz begehren und bemuhen sich zum höchsten, ihre Mt durch den landgrafen von Leuchtenberg und den Mollart zu persuadieren und zu bereden, dass sie deroselben helfen wollen (nemblich zum Untergang), aber der fromme alte regente der hat ihnen recht in die karten gesehen und klaget, dass niemand denn die Spannier übler mit ihm umbgehen wie denn alle; were es besser, man dissimulirete und stellete sich an, als traute man ihnen, dann ich zweifle nicht, man wurde durch solchen weg viel gewinnen.

Ihr wisset Euch zu erinnern, dass Ihr der meinung wäret, ihre Mt konte nicht ubel fahren, wann sie einen der vornembsten Behmen und redleinsfuhrer gewinnen und zur geheimen audienz ziehen möchte, wiewol nun ihre Mt übel zu der gleichen indigniteten verstehen, jedoch ist entlichen diesen morgen der Wenzel Kintschky heimblichen durch den herrn Ericium in die cammer, da der motus perpetuus ist, gefuhret worden, alda ihre Mt ihm audienz geben, und verhoffen wir, es werde diese audienz viel guetes fruchten, dieweil gedachter Kintschky gute satisfaction empfangen und dagegen grosse dinge verheissen.

Alle abend neben meiner herberge versamblen sich in der grosscanzelerin [T. j. Polyxena, manželka nejv. kancléře Zdeňka z Lobkovic.] hause der spanische gesandte und die beiden nuncii des pabsts neben dem Glässel [T. j. Melchior Khlesl.] und alda wird alles deliberirt und geschlossen. Ihr sehet, wie alle die beratschlagung[en] gehalten werden in ihr Mt furnembsten diener haus; o secula, o mores.

Der graf von Altheimb hat mit den Behmen und konig etwas handlung gepfleget, sich mit ihnen zu versöhnen, mit verheissung, das ganze fuesvolk erzherzog Leopolds auf ihre seit zu bringen, so alles von des grafens gemal angestiftet und mit vorbewust und subornation sich angestellet, als were sie fluhtig worden, [O útěku hraběnky Althanovy srvn. též list Fridricha Fürstenberka arciknížeti Maxmiliánovi ze dne 13. dubna v Briefe und Akten IX. st. 347 pozn. 2.] Jedoch wird davorgehalten, es sei diesem werk schon rat gefunden und er Altheim gewachet ["gemachet" chybně v rk.] stehet auch zu gleuben, solches mit vleiss geschehen sei, zeit zu gewinnen, damit die Behmen nicht so heftig auf die acht wieder ihne und seine Soldaten dringen möchten, bis so lang, das mehr volk angelanget, so man verwartete, sintemal diesen tag gewisse zeitung ankommen, das Rame mit 2000 man zu Passau angelanget (dessen mich Ericius versichert) uber das ander volk, so taglichen ankommen soll.

Der anschlag der Behmen und konig Matthias, so also in geheimb gehalten worden, ist gewesen, das stift Passau einzunehmen und dasselbe dem konigreich Behmen zu incorporiren; und ist ihrer Mt sonderlicher befehlig, weil gedachter anschlag das reich betrifft, ihr chur- und fürstl. fürstl. Gn. solches zu vermelden.

Dennagel ist noch nicht peinlich gefraget worden, etc.




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