35.

V Třeboni, 11. dubna 1611.



Dobrozdání poslané Petrem Vokem z Rožmberka králi Matyášovi o rozpuštění pasovského vojska a jeho převzetí do služeb krále Matyáše nebo českých stavů.

Kopie přiložená k listu Petra Voka z Rožmberka králi Matyášovi v archivu ministerstva vnitra ve Vídni: I A 1 Ka 2991. A tergo adresa králi Matyášovi.

Die unumbgengliche notturft erfordert, dass hindangesetzt aller anderen ungelegenhaiten die kassirung des Passauerischen kriegsvolks durch alle mügliche, ja eusseriste mittel für die hand genummen werde.

Zu diesem sein nun zween weeg vor der hand, also nemblichen der gwalt und accordo und kan doch kainer ohne geld und uncosten effectuirt werden.

Was man aber bei dem ersten weeg für schwere inconvenienzen und viel ander Unheil leüchtlichen zu befahren hat, dardurch doch auch (welliches das fürnembste zu bedengen ist) dem haubtwerk noch nit geholfen sein mag, solliches hat neben der Vernunft die erfahrung bisher mit sich gebracht. Also das vielleücht ein jeder ponderatis ponderandis den andern weeg für ratsamber und fürtreglicher halten und erwöhlen würde.

Und soll man dann dem andern weeg, als dem accordo, nachsezen, so würdet zum selben gehören:

Erstlichen des volks abdankung und erlassung des aids. Sobald nun diss geschieht, so kan und will das volk selbst, und zwar stracks und fürgehender abdankung, wie destwegen sonderbarer mündlicher bericht umb der gehaimb willen getan worden, sich zu i[h]r kgl. Mt oder der stand diensten willig begeben und gebrauchen lassen.

Wie aber nun zu ermelter abdankung und der neuen annembung des volks bald und richtig zu gelangen sein möchte, wäre ungefehrlich dis der weeg und miti. Nemblichen, dass anfangs i[h]r kgl. Mt etliche der fürnembsten confidenten aus den deputirten herrn ständen dieser krön für sich erfoderten, i[h]nen (doch ohne undertenigistes massgeben) dieses in gnedigisten vertrauen fürlegten und begerten, dass si den Sachen i[h]restails ohne ainigen verzueg, weil das werk kain anstand leiden will, nachdengen und i[h]r guetachten eröffnen wolten, ob nit die gesambten stand oder doch die baide, als der Pechinger und Prochedizer [T. j. Prácheňský kraj.] kreis, neben dem herrn von Rosenberg uber sich nemben und so viel gelts, als etbo zu abdankung der teutschen reüter und knecht, weliche Budweiss derzeit innenhalten, vonnöten sein möchte und villeucht sich nit sonders hoch erstrecken würdet, gegen verschreib- und einantwortung der herrschaft Krommau alspald aufbringen und dardurch angeregte abdank- und neue annembung dieses volks zu würklichen effect bringen kündten. Dann im fall dises nit geschehen solte, so ist nichts gewissers, als das entlichen das volk in desperation fallen und aller fürsorg nach diesen und anderen landen noch mehr und grossern schaden tuen und verursachen würdet. Doch stehet dieses alles bei i[h]r kgl. Mt etc. gnedigisten und mehrern nachsinnen und gefallen.




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