24.

Ve Vratislavi, 11. dubna 1611.



Instrukce slezských vyslanců k sněmu generálnímu: Na vyzvání císaře Rudolfa a volání českých stavů vypravili své vyslance k sněmu generálnímu do Prahy, kteří mají nejdříve jíti k audienci k císaři a žádati za příznivé vyřízení slezských žádostí, pak ke králi Matyášovi a postarati se o dostiučinění opominutým slezským nárokům při jeho designaci a o potvrzení privilegií; dále se mají hlásiti u českých stavů a žádati vyslanců ostatních zemí za odpověď na slezské resoluce z r. 1608. Při jednání, o němž mají podávati časté zprávy, budou se říditi těmito pokyny: pokud jde o sjednocení inkorporovaných zemí za účelem nápravy správy, mají se přizpůsobiti druhým zemím; mají pečovati ve spojení s Moravany a Lužičany, aby budoucně Slezané nebyli pominuti při volbě nového krále; až se bude jednati o napravení zlořádů, mají míti na péči, aby vyřizování slezských a lužických věcí dělo se zvláštním orgánem anebo aspoň aby místa německého vicekancléře a sekretářů byla králem obsazována z osob, které by Slezané s Lužičany navrhli, a těm aby byla expedice svěřena; mají se zasaditi, aby apelační soud pro Slezany byl přeložen z Prahy do Vratislavě anebo aspoň aby němečtí apelační radové, byli vybíráni z osob navržených Slezany a Lužičany a aby nový lantfrid byl potvrzen; konečně mají se postarali o vyřízení některých starších slezských požadavků a místních slezských a slezsko-polských záležitosti.

Orig. s 16 přitištěnými pečeťmi v archivu ministerstva vnitra ve Vídni: cod. 78, fol. 2 - 10.

Demnach die Römische kais. auch zue Hungern und Behaimb kgl. Mt etc., unser allergnedigister kaiser, könig und herr, durch ein schreiben an ihr L. und fürstl. Gn., dem durchlauchtigen hochgebornen fürsten und herrn, herrn Carln herzogen zue Münsterbergk.... obristen haubtmann in Ober- und Nieder- Schlesien, dessen datum Prag den neunundzwanzigisten Martii innestehenden jahres, den gehorsamben fursten und stenden gnedigist zue erkennen gegeben, wasmassen sie einen allgemeinen landtag auf den eilften tag Aprilis, montag nach Quasimodogeniti, auf Prager schloss zue halten ausgeschrieben, mit gnedigisten befelch, das die gehorsamben fursten und stende unverzüglichen auch ihre gnugsamb gevollmechtigte abgesandten zue solcher vorstehenden deliberation abordnen und dabei auch ihre kais. Mt etc. respectiren, und was deroselbsten zue nuz und fromben gelangen muge, tractiren helfen wolten, [Viz č. 6.] wie dann ebenermassen die löblichen drei stende des königreichs Behaimb durch unterschiedene schreiben sub dato des achten, zwelften, dreiundzwanzigisten und fünfundzwanzigisten Martii sambt den beilagen nicht alleine ihren betrübten zuestand den herrn fürsten und stenden eröffnet, sondern auch umb vollmechtige absendung alles besten vleisses angehalten, [Viz č. 330, 370, 491 a 533 předcházejícího svazku. Žádost za vyslání splnomocněných poslů k sněmu uveřejněná pod č. 491 předcházejícího svazku má datum 22. března a ne 23. března. Další žádost, uveřejněná tamže pod č. 533, je z 28. března. und aber die gehorsamben fursten und stende in erwegung ihrer kais. Mt etc. gnedigisten befelchs, sowohl der löblichen drei stende beschehenes unterschiedenes vleissiges ansuchen und dann jezigen des königreichs Behaimb und der incorporirten länder zuestandes, vollmechtig zue diesemmal abzuesenden hochnotwendig befunden, als haben sie die durchlauchtigen hochgebornen fürsten, wohlgeborne herrn, edle, gestrenge, ernveste, hochgelerte und erbare, wohlweise herrn Johann Christian herzogen in Schlesien zur Lignicz und Brig, herrn Joachim Malczan, freiherrn von Wartenberg und Penczelin auf Militsch, Rom. kais. Mt etc. rat, herrn Weighardten vom Promuicz, freiherrn zur Plesz, auf Soraw, Tribel, Hoyerszwerda, Cuya und Falkenberg, kraisobristen, Hermann von Zettvizen auf Langen Helmensdorf und Scheczler, Hannsen von Losz auf Grambschicz, Christophorum Henscher, der rechten doctorn, der kais. Stadt Presslau syndicum und des Presslischen fürstentumbs und zuegehöriger weichbilder Oberlandschreibern, Andreen Geiszier, der rechten doctorn, furstl. lignitzbrigischen rat und landesbestalten, George Rösznern, des rats zur Schweidnicz und George VVirtten, Stadtschreibern zue Grossen-GIogaw, abgefertiget. Welche dann ihren weg alsbald nach Prag nemben, und wann sie aldar anlangen, zueförderst bei höchstgedachter ihrer kais. Mt etc. sich gehorsambist angeben, umb gnedigiste audienz gehorsambist anhalten, und dofern sie solche erlangen, ihrer kais. Mt etc. nebenst vorgehenden treuen wuntsche und anerbietung der gehorsamben fürsten und stende untertenigsten diensten, ferner neben abgebung des credentials, das auf ihrer kais. Mt etc. befelch und der fürsten und stende verordnen gehorsambist sie sich eingestellet, gehorsambist vermelden und beneben bieten, das ihre kais. Mt etc. ihr das land Schlesien in denen puncten, die sie ihrer kais. Mt etc. bei wehrender dieser absendung untertenigist vortragen möchten, in gnedigiste acht und zue gewünschter expedition empfohlen halten wolten. Ingleichen werden die gesandten auch bei ihrer kgl. Mt etc. könig Matthiae in Hungarn umb audienz anhalten, ihrer L. und kgl. Mt etc. das credential mit vorgehender glückwünschung übergeben und ihrer kgl. Mt etc. die fuersten und stende bestermassen recommendiren, nachmaln darauf acht haben sollen, wo und wann wegen der vorgegangenen designation, bei welcher die fürsten und stende praeteriret, des landes notturft durch revers oder andere mittel füglich und notturftig befördert und vortgestellet werden solle. Wann nun solcher revers erfolgete und etwa ferner die abgesandten in die designation oder, wie es jeeziger zuestand erfordern möchte, in etwas sich einlassen solten, auf solchen fall netten die gesandten ursach umb einen andern revers, das nemblich ihr L. und kgl. Mt etc. die heren fürsten und stende sämbtlich und einen jeden stand auch absonderlich bei allen und jeden ihren freiheiten, alten und neuen Privilegien und begnadungen, wohlhergebrachten gewohnheiten, in Sonderheit den in religions- und oberambtspuncten, kaiserlichen maiestetbriefen gnedigist schüczen und solche der loblichen vorfahrer exempel nach eher vermehren als etwa mindern oder daran ainigen abbruch tuen wolten.

Bei den löblichen drei stenden dis königreichs Behaimb werden gleichsfalls die gesandten sich angeben und den mündlichen fürtrag, allerdings den an sie die stende gefertigten schreiben gemäss, tuen, und, wofern es auch die gelegenheit geben würde, sollen die abgesandten auch bei den hungrischen, österreichischen und mährischen stenden die erklerung auf die anno 1608 ihnen von den herrn fürsten und stenden erteilete resolutiones [Srovn. v předcházejícím svazku úvod I.] befördern oder ja zum wenigsten, dass, wann dero orte landtagc gehalten, solches den herrn fursteu und stenden zue wissen gemacht und also diese verainigung auf den landtägen erörtert und beferdert würde.

Diesem nach und was die absendung und das hauptwerk deroselbten anlanget, da können zwar die herrn fürsten und stende den abgesandten keine gewisse mass und instruction darumb geben, das man nicht wissen kann, was, von wem und wie auf dem land


tage proponiret und wie diese hochwichtige, schwere consultationes angestellet werden möchten, sondern müssen es nur zue diesemmal bei der erteilten vollmacht bewenden lassen, der Zuversicht, es werden die herrn gesandten ihrer beiwohnenden discretion und der herrn fursten und stende zue ihnen habenden vertrauen nach ganz vleissig und nach gelegenheit, wie alles und jedes am füglichisten wird beschehen können, befördern und zue gewünschter expedition dem allgemeinen vaterlande zue aufnehmben und besten bringen und also alle ihre consilia ex re praesenti fassen und dirigiren. Doch sollen auch ihre L. und fürstl. Gn. herzog Johann Christian als principalcommissarius allezeit bei tag und nacht, ihr L. und fürstl. Gn. das kaiserliche oberambt, wie sich die consultationes anlassen, worauf sie bestehen, ausfürlichen berichten, und das den herrn gesandten was hochbedenkliches vorfallen wolte und es so lang anstand leiden würde, des kais. oberamts guetachten darüber erfordern.

Damit aber gleichwohl die herrn abgesandten etwas zur nachricht haben möchten, als seind unter diesem memorial ihnen folgende puncta pro loco et tempore in acht zue nehmben und zue befördern mitgegeben worden, und zwar anfangs, wofern die herrn stende des königreichs Behaimb auf eine verainigung der incorporirten länder gehen würden, das nemblich durch dieselbte dahin vorgesonnen werden solte, wie in künftig beim regiment die böse, verführische rate abgeschaft, geendert und die hochschädliche und geferliche practiken verhütet und abgewendet und die länder in ruhe, friede und guten Wohlstände erhalten, auch bei ihren habenden alten und neuen privilegiis geschüczet werden möchten, als sollen die gesandten sich den andern incorporirten ländern und vorhergehenden stimmen, so fern es diesem unsern vaterlande zur Wohlfahrt gereichen kann, bequemen. Und damit auch zukünftig die herrn fursten und stende nicht, wie beschehen, von der wähl, designation und annembung eines behaimbischen königs Übergängen werden möchten, als sollen die gesandten mit den marggraftümbern Mährern, Ober- und Nieder-Lausnicz correspondiren, auch, da es vonnöten, wie vor alters beschehen, coniungiren und coniunetim solchen punct, wie derselbte in vorigen instructionibus gnugsatnb ausgeführet, befördern und zue entlicher richtigkeit bringen. Und wann auch enderung der beim regiment fürgegangenen grossen lx:-schwerde und durch ezliche böse rate und officirer causirten verterb und zerrittung der lande und verdruckten Justiz beschehen solte, auf solchen fall werden die gesandten gute achtung geben, wie solche enderung auch diesem lande zum besten angestellet werden möchte, und ob nicht vielleicht dis land neben den marggraftümbern Ober- und Nieder-Lausnicz auf gewisse wohlqualificirte personen, denen des Vaterlandes [rechte] und desselbten Privilegien, freiheiten und gewonheiten wohlkündig, vorsinnen möchte, welchen die schlesischen und lausnitschen expeditiones genzlichen vertrauet werden könten, und da es je auf andere wege nicht zue bringen, doch dahien zue richten, das, weiln der deutsche vicecanzler und secretarii bloss und alleine wegen der schlesischen und lausnitschen sachen gehalten werden müssen, das nemblich fursten und stende in Schlesien neben den lausnitschen stenden personen, die sie für qualificiret erachten, dem könige in Behaimb vorschlagen und das aus solchen des deutschen vicecanzlers, auch der secretarien stellen von dem könige erseezet, denselbten die schlesischen und lausnitschen expeditiones genzlichen vertrauet und nebenst dem könige auch ihren respect auf die länder haben; und wo etwa wieder solche personen beiden ländern beschwer fürfallen wolte und die länder umb abschaffung einer oder der andern person bieten und zuegleich andere an die stelle vorschlagen würden, das disfals der könig alsjbald solche stellen wiederumb den ländern zum besten durch die anderwerts vorgeschlagene personen erseczen möchte, damit umb so viel desto mehr alle finanzen nachbleiben und den bishero geführten grossen beschwerden abgeholfen werden könte.

Gleichergestalt so seind auch bei der kaiserlichen appellation vielfaltige grossen beschwerungen vorgelaufen, das personen hierzue gebraucht werden, die der länder gelegenheit nicht allerdings kündig, dannenhero erfolget, das öfters die acten verloren oder ja viel lange jähr liegen bleiben, auch wohl unerledigt zueruckegeschickt, vielmal erst im lande commissiones angestellet und ihnen guetachten auf die acta zuegeschicket werden müssen, öfters auch aus Unwissenheit der Privilegien, Statuten, gebreuchen des landes die urtel sehr übel, auch wiedrig gesprochen worden, und obwohl die herrn fursten und stende öfters umb abhelfung solcher beschwer untertenigist angehalten, sie auch hierzue vertröstet worden, so giebet doch die erfahrung, das noch täglich dergleichen beschwer vorkomben. Derowegen die gesandten ihrer discretion nach sich dahien bemühen sollen, ob die deutsche appellation, welche tempore Ferdinandi im magdeburgischen kriege gleichsamb nur auf ein interim zue Prag aufgerichtet worden, [Srovn. o tom Rachfahl, Die Organisation der Gesamtstaatsverwaltung Schlesiens, Leipzig 1894, str. 231. Po prohlášení říšské klatby proti Magdeburku, přenesena 1548 appellace z Magdeburku, kam se dosud podle zvyku slezská města obracela, do Prahy.] in Schlesien transferiret, alle appellationes dahien remittiret und doch ebenermassen in des königs namen alle urtel gesprochen werden möchten, dabei einem jedem fursten, herrn und stand frei stehen solte, in prima instantia sich, wo es ihme geliebet, informiren zue lassen, damit also nicht allein den einwohnern dieser lande so grosse, schwere Unkosten, die sie ausser landes führen müssen, ersparet, sondern auch desto vleissiger aufacht auf die rechtsprecher gegeben und so viel muglich allerhand beschwerden alsbald remediret werden könte. Im fall aber ja dieses, wie obstehet, ganz und gar nicht zue erhalten, so werden doch die gesandten diesen punct dahin zue erledigen sich bemühen, dass die deutschen appellationräte von den fursten und stenden in Schlesien und den stenden in Ober- und Nieder-Laussnicz zue jederzeit vorgeschlagen und, welche für qualificiret und der länder freiheiten, Statuten und gebrauchen kündig erachtet würden, in die appellation gebraucht werden möchten, jedoch das den herrn fursten und stenden frei sei und bleibe, das sie sich in prima instantia an orten und universiteten, wo sie wollen, befragen und belernen lassen mugen. So sollen die gesandten auch diejenigen puncta und gravamina, so hiebevorn in alten und neuen absendungen hoch und mit satter ausführung am kaiserlichen hofe urgiret, und umb abhelfung deroselbten untertenigst angehalten worden, und unter denen fürnemblich zue guter erörterung ihnen befohlen sein lassen, das nemblich vor dem oberrechte keine appellation oder supplication, noch ainiges ander remedium suspensivum aus denen in vorigen instructionibus ausgeführten motiven zuegelassen, imgleichen auch, das der neue gefertigte landfrieden bei jecziger gelegenheit zur confirmation gebracht werden könte.

Was auch bei vorigen absendungen wegen der behaimbischen landtagsbeschlüsse, das die schlesischen sachen ohne vorwissen der herrn fursten und stende darein nicht gebracht, auch die fursten und stende dardurch unverbunden sein solten, wie auch wegen der revers und moderation der taxa halber, sowohl der Privilegien aufm Carlstein, auch der mitleidung zue Katschur, Filneck, Hoczeplocz und der landgränzen in Pohlen, auch der zuesambenkunften halber, das solche den herrn fursten und stenden frei und unverschrenket sein möchten und erhöhung der zolle gesucht werden, das alles werden die gesandten anjeczo, wo es die zeit geben und leiden wird, aus vorigen instructionibus reassumiren und sonderlich bei dem puncte der polnischen landgränze jezige vielfältige einfalle, vehden, falschen münzen, repressalien hocheifern und es dahien befördern, das vermuge der conpactaten ihr kais. Mt etc. sich mit kgl. Würden in Pohlen einer commission ehistes vergleichen, bei welchem allen diesen beschwerpuncten abgeholfen werden möchte.

Was aber die crossnische mitleidung, grenzzol und Oderschiffart belangend, da sollen die gesandten berichten, das die herrn fursten und stende Vorhabens, mit ihr L. und churfürstl. Gn. zue Brandenburg etc., jedoch auf ratification ihrer kais. Mt etc. sich zu vergleichen. [Srovn. Sněmy XI.]

Demnach auch bis anhero nicht wenige beschwer dem lande daraus entstanden, das teils haubtleute in den erbfurstentümbern die furstentages- und landtagesbeschlüsse nicht publiciret, vielmehr das, was ihrer kais. Mt etc. und dem lande zum besten geschlossen worden, gehindert, und also solche beschlüsse nachmaln zue keinem effect gebracht werden können, woraus dann nicht alleine des kaiserlichen oberambts, zue förderst aber des königs in Behaimb (dessen stelle das oberambt helt) authoritet und hoheit labefactiret, auch andern stenden gleichsfals anlass und ursach gegeben wird, sich wieder solche allgemeine Schlüsse zue sezen, sondern auch nichts anders, als eine gewisse confusion im lande hieraus erfolgen kann, so werden die gesandten auch darauf bedacht sein, wie dieser beschwer remediret und abgeholfen werde.

Wann aber auch uber die in diesem memorial aufgeseczte puncta, eines oder des andern Standes particularia gravamina von ihr L. und furstl. Gn. dem kaiserlichen oberambt den abgesandten hernach geschickt würden, sollen solche sowohl als jezo gesezte puncta in acht genomben und zur expedition von den gesandten befördert werden.

Was nun also die gesandten bei dieser hochwichtigen absendung verrichten werden, dessen werden sie den herrn fursten und stenden zue ihrer zueruckkunft ausführliche relation zue tuen nicht unterlassen. Zue mehrer beglaubigung ist dis memorial vom anwesenden herrn fursten und stenden besiegelt worden.

Actum Presslau bei allgemeiner der herrn fursten und stende zuesambenkunft den eilften Aprilis anno sechzehenhunderten und eilft(en).




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