255. V Praze 10. března 1607.

Dvorská komora panovníkovi posílá odpověď na memoriál České komory o použití loňské domovní berně ... ist hiebei insonderhait frembd zu verneinen, das die Behmisch camer etwas dergleichen suecht und begert, so ir nit zuestendig ist, nit sein kan oder si auch ursach und fueg darzue hat: 1. Dann erstlich ist wissent und unwidersprechlich, dass dise hausteuer von den stenden dises künigreichs Beheimb inmediate zur mehrermelten perkstetterischen gräniz gewidmet, daheer die Behmisch camer nichts davon zuverwenden hat und ob si wol

hiebei anzeucht, das solch gefeil vor zwai oder drei jahrn im land blieben und der Hofcamer zu bemelten Eur Mt gräniznotturften nit gevolgt worden sei, ist doch solches damaln weegen des aufbots dem landtagschluss gemäss beschehen... [2.] So kann auch fürs ander - wann man gleich gerne wolte - dise haussteuer kaineswegs anderstwohin verwendet werden, weder dahin dieselb gehört, weil es wider den landtagsschluss were und solches die stend, wann si es erfarn solten, gewisslich nicht zuegeben wuerden. [3.] Noch weniger aber hat si die Behmisch camer hierzue ainichen fueg oder ursach, dann obwoll fürgegeben werden wellen, dise haussteuer sei dem herrn von Sternberg sambt und neben der kriegscontribution von ermelten negst abgeloffenen sechzehenhundert sechsten jähr zu enthebung seiner hierauf getanen anticipation eingeraumbt worden, ist doch nit allain bei deren deswegen mit ime herrn von Sternberg gepflogenen tractation das wenigste nit fürkommen, sondern allain von der kruegscontribution geredet und tractirt, der haussteuer aber, als die ain absonderlichs werk ist, niemaln zu disem end gedacht worden, vil weniger aber ist desfals ainiche schriftliche anweisung verhanden... [4.] Er der herr von Sternberg auch, wann mans gleich an ihme begert, weegen ermeltes damaln bevorgestandenen aufpots, welches weegen er nit zur notturft versichert gewest were, gewisslich nit getan oder auf diss gefeil der haussteuer, was aufbracht hette, welches daraus so vil mehr erscheint, das er eben umb dises aufpots willen damaln auch nur eine schieichte summa von ainhunderttausent gulden, welche zu erhaltung der vesten Muran aufbracht worden, aus diser haussteuer zu erstaten nit ubernemen wellen. [5.] So wais sich auch aus dem hofcamerratsmitl niemants zu erindern, vil weniger hat der negste herr hofcamerpresident sich was vernemben lassen, dass er sich - wie die Beheimisch camer jezo meldet - auf solchen weeg nemblich cedirung diser haussteuer mit dem herrn behm. camerpresidenten verglichen hette. [6.] Noch weniger aber ist diss gefeil, wie fürgegeben werden wil, zu erstattung des jenigen, so zu contentirung der Teuflischen reiter aufbracht worden, oder auch zu denen 200.000 fr. r., die Irer fürstl. Dt erzherzog Mathias zu Österreich zu den draussigen kriegsausgaben assignirt worden, vermaint gewest, sondern allainig die kriegscontribution verstanden, inmassen solches, die deswegen ausgefertigte expeditionen ausweisen, [7.] Dass dann endlich die Behmisch camer den ir diser zeit obligunden dabei ezlichenmassen specificirten grossen Schuldenlast anzeucht, das hat gleichwoll sein gewissen weeg, es entsteht aber jezo die frag, ob den gleich zu ablegung desselben diss geföl der haussteuer gebraucht werden muesse oder künne, zu dem das auch dasselb zu solchen Schuldenlast, weil derselb woll uber 700.000 taler geschäzt wirdet, bei weiten nit erklecklich wehre... Es gehört aber ainmal dise haussteuer nit zu ablegung solcher privatschulden, sondern wie verstanden, zu den bergstetterischen gränizwesen, als ainem so hochnotwendigen, allgemainen werk, daran E. Mt und gänzer Cristenhait zumal bei angedeiter beschaff enhait so vil gelegen ist.

Daher die Hofcamer hiemit nochmalen gehorsamblich bittet, E. Mt wellen die Behmische camer von obbemelten irem suechen genedigist genzlich abund dahinweisen...

Koncept v archivu Dvorské komory, nyní v archivu Pražského hradu, zn. ,Böhmen 1607 martius', in tergo a. m.: ad 15. marti.




Přihlásit/registrovat se do ISP