156. V Praze 5. dubna 1605.

Dvorská komora Tajné radě o memorandu presidenta České komory panovníkovi o pojištění jeho půjček na letošním výnosu české berně a o jeho resignaci na presidentství komory. Pokud jde o 2.000 jezdců upozorňuje, že právě nová ahticipační půjčka 150.000 zl. se uzavírá na vydržování jezdeckých pluků Turnova a Vřesovcova, ták že mohlo by jíti jen o nějaký další schodek, vůči němuž by měl být Šternberk zabezpečen. Dvorská komora je pro prodej některého českého panství; případné později splatné kupní částky bylo by lze anticipovati. Prosí o rychlé rozhodnutí vzhledem k naléhavé potřebě nejvyššího proviantmistra. Rozhodnutí o Šternberkově resignaci ponechává v rukou panovníkových.

Orig. pap. v archivu Dvorské komory, nyní archiv Pražského hradu, odděleni "Böhmen ad 1605. V. 6. Anschliesse." In tergo: Den kais. herrn gehaimen raten zu übergeben. Alia manu: Hofkammermemorial auf des von Sternbergs erinnerung per versichung der anticipationen auf die behmische bewilligung. B. 6. maius anno 1605. A opět jinou rukou: Aufzuheben; es ist dise sach seider auf andere weeg expedirt 6. Mai anno 1605. Toto zmíněné druhé znění memoranda Dvorské komory se však nezachovalo.

Den kais. herrn gehaimben raten wurdet beiverwahrtes des herrn behamischen camer-presidenten an die kais. Mt gesteltes memorial, alles in sachen, die versicherung seiner anticipation sowol Irer Mt als auch der löblichen be haimischen landständ tails, so er auf die heüerige behamische contribution berait getan und noch tuen solle, wie auch seine erlassung vom presidentenambt betrefend, hiemit widerumb übergeben, mit dienstlicher erinerung die hofcamer Mtte sich darinnen notfcurftig ersehen, auch die sach darauf in beratschlagung gezogen


[Srv. předcházející regest č. 155].

Befind anfänglich, das die begerte Versicherung seiner, des behamischen cammerpresidenten, anticipation auf die heuerige behamische kriegscontrifoution an ir selbst anders nit dann gar billig ist, wie dann dergleichen bishero die jähr herumb auch also erfolgt, und der hofcammer gehorsamen erachten sonder allen Zweifels noch wolbeschehen kann. So movirt auch zwar fürs ander ermelter herr behamische cammerpresident nit unbillich das bedenken wegen der zwai tausend pferd, die vermüg des landtagsschlus notwendig und vor allen dingen aus diser behamischen kriegshülf bestellt und underhalten werden sollen


[viz usnesení českého sněmu, S. Č. XI. sv. 1. str. 166/7], woher nemblich solche underhaltung genomen werden müesste, wann - wie berait beschehe und seinem vermelten nach mit den jenigen ainmahlhundertfünfzig tausend gulden, so er jeczo aufs neu hergeben soll, die summa wol auf viermählhundertsechsundsibenzig tausend taller sich belaufen wurde - auf dise kriegshilf sovil anticipirt werden sollte, weil gewisslich die stand nit zuegeben würden, wann ire bewilligung in anderweg verwend, und zu underhaltung solcher zwaitausend pferd dagegen mangel erscheinen sollte.

Wiewol nun dise anticipation nit weniger auf die behemischen, nemblich des graven von Thurn tausend und des Wrczesowecz fünf hundert pferd, so sich in Oberhungern befinden, gewendet würdet, jedoch aber, weil dieselben auch künftig nit weniger zu underhalten sein, muess ja gesehen werden, zum fall über ermelte anticipation hierzue an der contribution sovil - wie der herr behamisch cammerpresident meldet - nit übrig verbleiben sollte, woher auf solchen fahl der mangel zu erstatten und dardurch er der herr bohamisch president gegen den landständen schadlos zu halten sein wurde [viz č. 148, pozn. 3].


Hierzue wais und findet die hofcammer bei gegenwertigen so grossen geldmängel, damit man fast aller orten anstehet, kain anders und bessers mitel, dann eben dasiselb, darauf er, der herr behamisch president, selbst deutet, nemblich der verkauf ainer oder der anderen Irer Mt herrschaften. Dann obwol er herr president hiebei die sach, was beschwerlich anzeucht, als würde es aus denen dabei angedeüten Ursachen, durch diss mittel vil zuelang samb zuegehen und daher den reütern die bezahlung nit besehenen mügen, gibt doch solches der hofcammer erachtens hierzue kam hinderung, weil man auf dergleichen gewis und richtigs mittel alzeit die notturft antieipirn und hernach daraus, wann es einkombt, die erstattung widerumb tuen kann, wann gleich aus der contribution noch sovil, als man hierzue bedarf verhanden were, man sich eben sowol nur das mittels der anticipation gebrauchen müesste, weil die tennin zur erlegung nit allain weit hinaus gestelt sein, sondern auch dieselb zeit die erlegung nit beschicht. Also das der hofcammer erachtens diser scrupulus nunmehr hierdurch genuegsamblich benommen, und der herr behamisch president nit ursach hat, die ainmalhundertfünfzig tausend gulden, so er jeczo anticipimi und hergeben solle, ferner diser ursachen halben zu difficultirn. Und weil dann Ire kais. Mt genedigist bewilligt, dass daraus dem herrn proviantmaister jeczo ainmalhundert tausend gulden assignirt und gefolgt werden sollen, ungeachtet, das er wol ain viermalhundert tausend gulden bedarf auser dessen, so er zu seiner enthebung vom verschienen vonnöten hat, und sich allainig bis in ainmahlhundertsechzig tausend gulden erstreckt, damit nunmehr zu sagen, zeit über zeit und hierinnen ainige stund weiter nit zu feiern ist, weil er herr obrister proviantmaister wegen des vorstehenden oster linzer markts gestracks fort mus, und sich allhie länger und uber den heutigen tag nit aufhalten kann, inmassen er dann desswegen zum höchsten protestili und lauter vermelt, da die Sachen länger anstehen sollte, das hernach dem proviantwesen mit dreioder viermahl sovil und ainen mehrern nit zu helfen sein würde.

Bittet die hofcammer die herm gehaimen, si wollten dises notturftig erwegen und demnach die sach unbeschwerd dahin richten, damit nit ermelten herrn behamischen cammerpre-sidenten obverstandenermassen alspald und ohne allen aufzug richtigkeit gemacht und dardurch er der herr obriste proviantmeister noch heüt beschieden und abgefertigt werden müge, immassen mehr wolgedachte herrn behame rät, zwar ohnemassen geben, zu tuen werden wissen, er künte aber vieleicht am besten besehenen, wann er, der herr behamisch president, alspald fürgefordert und dises mit ime abgehandelt würde. Was letzlich sein des herrn behamischen presidenten jeczt abermaln angeregte erlassung betrift, ist inen den herren gehaimen bewust, das dise sach berait beratschlagt und nunmehr allain an Ihrer Mt resolution erwindt, die were villeicht zu mahnen und er der herr president darnach zu beschaiden.

Hat die hofcammer hiebei vermelten wollen und tuet benebens inen, den herrn gehaimen, sich dienstlichen vleisses befehlen. Actum Prag, den 5. Aprilis anno sechzehenhundertfünften.




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