Die Rom. kais., auch zu Hungern und Beheimb kgl. Mt., unser allergnedigister herr, nemen von den dreien stenden dieses kunigreichs Beheimb, iren getreuen lieben Untertanen, mit sondern gnaden und gnedigister dankbarkait an, das sie zu disem von der kais. Mt. ausgeschribenen gemeinen landtag so willig erschinen und hierin dero gnedigistem willen gehorsamlich nachkommen; und wollen beineben inen allergnedigist nicht verhalten, das höchstermelte kgl. Mt. gedachter stende mit so offtem ausschreiben und nunmehr zum drittenmal dises jar angestelten gemeinen landtags und vernerer hülfbegerung (in ermessung, das sie albereit hievor auf dieses jar aus untertenigster treuherzigkeit zu beschüzung des christlichen glaubens, erhaltung dises kunigreichs und dessen incorporirten lande als getreue liebhaber ires Vaterlands nicht allein ansehenliche hülfen vast uber vermügen zu dero allergnedigsten wolgefallen nicht allein bewilligt, sondern auch darüber den zwanzigsten man sowol ihr kriegsvolk zu ros, so vil desselben jedem vermög beschehenen landtagsbeschlus auszurüsten gebürt, in das marggraftumb Marhern wider den Turcken, Tartern und die an Gott und der kais. Mt., iren kunig und von Gott verordneter obrigkeit, treulosen Ungern mit schweren uncosten abgefertigt) gern verschont haben wolten, weiln aber entzwischen die euserste, hohe und unvermeidliche not dasselb also erfordert und die erbermliche feindesgefahr, jammer und leid, darinn das marggraftumb Märhern und andere der kais. Mt. getreue Untertanen mit weib und kind, leib und leben, haab und guet durch obbemeldte feinde leider geraten, bis dato nicht gemindert worden, als haben die kais. Mt. als ein getreuer und sorgfeltiger liebhaber irer getreuen Untertanen auch vermög irer kaiserlichen und kuniglichen pflicht nicht umbgehen künnen, diesen gemeinen landtag wiederumb auszuschreiben, und welchergestalt die noch bevorstehende feindliche bedrangnus und verterb des markgraftumbs Marhern, des fürnembsten glides diser cron Beheimb, und dises kunigreichs eigene gefahr mit hulf des Allmechtigen abzuwenden sein möge, mit inen erheischender notdurft nach sich zu unterreden und zu vergleichen.

Dann wiewol die stend des markgraftumbs Märhern ir land- oder aufbotvolk zu ros und fues auf ire mit Ungern anreinende gränicz zeitlich abgefertigt und bis dato nach irem vermügen dem feind gewehret, auch etliche päss an dem wasser der March (damit doch nur der teil des lands disseit der March vor feindlichen einfall erhalten werden möchte) beseczt, weilen aber der feind etliche veste ort in Hungern, so in Marhern graniczen, als Skalicz, Brantschi, Trentschin, Neutra und andere mehr in seinen gewalt gebracht [Kdy místa tuto jmenovaná byla opanována od nepřátel, nelze mi určitě zjistiti. Skalice byla obléhána již v dubnu a vzdala se někdy v květnu. (Viz avviso z Olomouce ze 7. června 1605 v arch. Vatik.: Borgh. I 966, fol. 24, kde čteme: "Nova auditu tristia, Socolicium civitas sponte propria hosti sese subdiderat") Také blízké město a zámek Brance (též Branci, Branič, maď. Berencs) padlo asi stejnou dobou v moc nepřátel. Skalice bylo však 6. srpna zase dobyto vojskem české hotovosti a Brance se mu vzdalo 12. srpna (Viz zvl. Kameníček, Prameny ke vpádům Bočkajovců str. 73, 104 a 105). Trenčín vzdal se povstalcům po dlouhém obléhání 22. července (Tomek, O nepokojích stavovských, Čas. česk. mus. 1855, str. 272). Nitra vzata od nepřátel o něco dříve (Tomek, tamtéž str. 265. Srov. české psaní Jakuba z Písařovic, hejtmana zámku Hukvaldského, Jiřímu Thurzovi z 24. července 1605, jehož originál je v stát. arch. v Budapešti: Acta Thurzo, Fase. 87, Nr. 7, fol. 134; Písařovic děkuje tu Thurzovi za noviny a dodává; "a pán Bůh se toho politovati rač, že ten zámek Nitrský vzat býti měl"). Výklad o válečně situaci je asi převzat z dobrozdání dv. vojenské rady, jehož text mi není znám; srov. č. 101 (na konci).] und sich auch Uywar zu ubergwaltigen (aber mit Spott wider abziehen müssen) unterstanden, [Viz č. 96.] das land in Märhern aber diser orten allerdings offen und das wasser der March wider gebrauch sehr klein worden, als ist inen nicht müglich gewesen des feindes einfall aller orten zu verhüeten und aufzuhalten. Darauf der feind uber den pass und disseit der March zu mehrmalen ins land geruckt und mit raub und brand, feuer und schwert auch wegfuerung weib und kinder, vil tausent seelen armes christlichen volks in die ewige türkische dienstbarkeit (welches Gott geklaget sei) erbermlichen, unwiderbringlichen schaden getan und in den schönsten fruchtbarsten kreis den lezten teil des markgraftumbs Märhern wie auch des erzherzogtumbs Oesterreich (welches aufs euserste zu beklagen) zu grund verterbet und verwüstet. [Srov. hlav. Kameníček, Vpády Bočkajovců na Moravu Čas. česk. mus. 1894, str. 381 násl.]

Auf dises haben die kais. Mt. aus sondern vaterlichen christlichen mitleiden nicht unterlassen, mit den gehorsamen stenden dises kunigreichs wie auch mit den fürstentümern Schlesien und Ober- und Niderlaussnicz bei den gemeinen landtagen und Zusammenkünften umb gewisse volkhulf dem markgraftumb Marhern zu handeln, welche sie zu trost und rettung des lands auf die mahrerische frontie, aufs ehist immer müglich, abgefertigt, welchen behmischen, marherischen und schlesischen volk der Allmechtig so vil gnad und segen verlihen, das sie mit hulf und beistand desselben nicht allein den feind von den marherischen grenzen abgetriben, sondern auch die statt Skalicz zu der kais Mt. handen wider erobert, daneben auch etliche andere päs, an welchen dem markgraftum Märhern vil gelegen, in Ungern erhalten, auch mit behmischen und marherischen volk besezet, wie dann nicht zu zweifeln, es werde der obriste generai des behmischen aufbots sambt seinen untergebenen befelchshabern und kriegsvolk seinem beruf und ambt alles muglichen fleisses nachseezen und verner all dasjenige, was der kais. Mt., auch diesen kunigreich und dem markgraftumb Märhern zu nuez und wolfart gereichen möge, ungesparts leibs, lebens und eusersten vermügens würklich fürnemen, und ob Gott will, auch glücklich verrichten. [O činnosti českého vojska stavovského na Moravě i o vojsku z knížetství Slezských viz více v odd. B. O jednání se stavy knížetství Slezských a obojích Lužic o pomoc proti uherským povstalcům viz č. 51.]

Wiewol zu Gott dem allmechtigen zu hoffen, das die kais. Mt. mit dem heurigen geworbenen kriegsvolk den von der Christenheit ganz leichtfertig abgefallenen und den Turcken und Tartaren zugefallenen Ungern und Heyducken stark genug sein und sie mit hulf des Allmechtigen zum vorigen gehorsam zwingen möchten, weiln aber numehr der blutdurstige erbfeind christliches namens vermug der teglich einkommenen gewissen kuntschaften mit grosser macht in das kunigreich Ungern kommen und herauf nach Ofen rücken tuet, [Srov. úvod.] ohne zweifei des fürhabens, dieser lang gewünschten und von diesen meineidigen Ungern und Heyducken ime gegebenen occasion zu seinem vorteil sich zu gebrauchen und diese christliche länder und der kais. Mt. getreue Untertanen nach seiner tyrannischen art und eigenschaft (welches doch der Almechtige verhueten wolle) mit feuer und schwert zu verfolgen und sein euserstes zum verterb derselben fürzunemen, als haben die gehorsamen stend und der kais. Mt. getreue liebe Untertanen leicht zu erachten, das uber den albereit hievor erlittenen Jammer und not und erbermlichen unverwintlichen schaden noch grossere verterbliche beschwer wie dem markgraftumb Märhern, erzherzogtumb Oesterreich also auch diesem kunigreich Beheimb zu befürchten, bevorab auf den fall, das aus diesem kunigreich ausgerüste behmische kriegsvolk balt nach ausgang der hievor bewilligten dreier monat wiederumb aus dem veld abgefordert und zurück anheimb berufen werden solte, denn weil zu der zeit, wan die im veld zu bleiben bestrebten drei monat verstrichen, der feind am meisten zu schaden und sein fürnemen zu verrichten pflegt; solten eben zu derselben zeit die märherischen graniczen verlassen werden, so were dem feinde gleich tür und tor geöffnet, durch Märhern in dieses kunigreich frei und unverhindert zu rücken, dadurch nicht allein aller bis anhero zu abwendung des feindes angewendier schwerer uncosten ganz und gar vergebens, umbsonst und zu nichtc sein, sondern auch (welches der Allmechtig gnediglich verhueten wolle) dises kunigreich Beheimb in unaussprechlichen jammer und not, wo nicht gar zum fall und Untergang, gelangen müsste.

[1.] Derowegen haben die kais. Mt. in dieser eusersten höchsten gefahr zu den stenden dises kunigreichs als zu iren lieben getreuen Untertanen ire Zuflucht und begeren an sie ganz väterlich und gnediglich, das sie in betrachtung diser eusersten not zu rettung dises ires vaterlands und erhaltung irer weib und kinder, leibs, lebens, haab und guets dies aus disem kunigreich ausgerüste und auf den märherschen granzen ligende volk zu ros und fues nach ausgang der albereit bewilligten dreier monat noch andere drei monat nach einander laufend im veld unterhalten, dasselbe bis zu end gedachter zeit mit geburlichen Unterhaltung versehen und also gegen der kais. Mt. und iretn vaterland ire alte, getreue und in viel wegen wurklich gelaiste untertenigiste lieb und Willfährigkeit zu sonder gnedigistem gefallen ihrer kais. Mt. auch in dem erweisen. [Srov. č. 98 odst. 1, č. 99 odst. 1, č. 100 odst. 1, č. 101 odst. 1.]

[2.] Und dieweilen sonderlich vonnöten, das zu erhaltung solches behemischen volks zu ros und fues uber obgeschriebene drei monat im veld zeitlichen, und ehe es sich aus dem veld verlaufe, geld zugeschickt werde, so begehren die kais. Mt. an die stende gnedigist, mitl und weg zu suchen eilends aine summa geldes zusambenzubringen, dieselbe zeitlich ins leger vor irem abzug, si damit zu contentiren, zu uberschicken. Und damit auch solche summa desto eher wieder abgericht werde, erachten die kais. Mt. dis das beste miti zu sein, das ain jeder seine gebür auf die neubewilligten drei monat, so vil auf Unterhaltung seiner anzal kombt, auf ain gewissen und unverlengten im landtag bestimbten termin alhier aufm Präger schloss zur landtafel deponire, und von disem gelt also die anticipirte summa wieder erstattet, die ubermas aber auf bezalung dieses volks angewendet werde. [Srov. č. 98 odst. 2 a 3, č. 99 odst. 2 a 3, č. 100 odst 2 a 3, č. 101 odst. 2. a 3.]

[3.] Verner begehren ire kais. Mt. an alle drei stende dieses kunigreichs gnedigst und väterlich, doferne es durch die hulf Gottes (wie zu seiner gottlichen Allmacht die hoffnung ist) dazu komben solte, das nach eroberung und beseczung noch etlicher des marggraftumbs Mahrern granizen nahend angelegener päss der veind von Marhern abgewendet und vertriben und sich also dis kunigreich sambt den incorporirten ländern kainer so grossen gefahr zu befurchten und mit diesem behemischen volk zu ros und fues wieder den erbfeind den Turggen und seine mithelfer an ainem andern ort dem kunigreich Behaimb sambt dessen einverleibten landen und der ganzen Christenheit zum besten etwas gutes (ausser belegerung der im vorigen landlag bel nenten ort und vöstungen) verrichtet werden kunj te, die stende wolten hiezu bewilligen und mit dem landtagsbeschlus gewisse fursehung tuen, das alsdann dis aus dem kunigreich Behaimb abgefertigte volk daselbsthin gewendet und an denen orten gebraucht werden möge. [Srov. 4. 99 odst. 4, č. 100 odst 1, č. 101 odst. 4.]

[4.] Leczlichen, weiln der kais. Mt. vast teglichen von der mechtigen grossen sterck und macht des erbveinds des christlichen namens und glaubens des Turkhen, mit welcher er im kunigreich Ungern nit allein an den graniezen ist, sondern auch die vöstung Neuheusl, daran dem kunigreich Behaimb und dessen einverleibten landen mechtig viel gelegen, wiederumb heftig belegert hat, [Viz č. 96; srov. v úvodě.] gewisse kundschaften einkomben und ihrer Mt. auf dis jähr geworbenes kriegsvolk seiner geringen anzal halber dieser mechtigen turekhischen und haidnischen macht wiederstand zu tuen zu schwach und nit genugsamb sich befindt, auch hieran kein zweifei, do solch volk (das doch der Allmechtig gnedig verhueten wolle) ubermant werden solte, das darauf der veind gewisslich mit aller seiner macht sambt seinen gehulfcn und anführern, den mainaidigen Ungern, stracks ins marggraftumb Marhern oder die furstentumber Schlesien und also weiter in dis kunigreich als ain land, so mit sondern vöstungen und passen nit versehen, rucken und darin das allerergste zu unaussprechlichen schaden und Jammer anrichten wurde, derowegen begehren die kais. Mt. an die stende dieses kunigreichs, ire getreue und liebe Untertanen, aus der sonderbaren gnedigisten und vaterlichen fursorg, die si stetigs für si haben, ganz gnedigist und väterlich, das si diese warhaftige schwere gefahr, die si auch nie grosser als anjezo befunden, zu herzen fassen und zu desto mechtigern solcher gewaltigen veindsmacht wiederstand und rettung des kunigreichs Behaimb sambt dazugehörigen landen in dieser geschwinden not aufs wenigist mit des graf Mattes Henrichen von Thurn und Wolfen von Wrzesowicz reutern, noch drei monat wieder den veind zu dienen, handien lassen, zu ihrer bezalung aber für die drei monat aine gewise und sonderbare contribution von ainem jeden untertan ainen taler aus irem aigenen seckl (aus irer, der kais. Mt., allezeit im werk erwiesenen untertenigisten wilfarigkeit) bewilligen, davon gedachte reiter selbst bezalen und hierin gegen irer Mt. als getreue liebhaber ires Vaterlands sich untertenig und willig erzaigen. [Srov. č. 98 odst. 4, č. 99 odst. 5, č. 100 odst. 4, č. 101 odst. 5.]

Dann was ir Mt. disfals bei den stende n iren getreuen und lieben Untertanen, suchen und von ihnen allergnedigst begehren, das beschieht zu rettung dieses kunigraichs und aller frommen Christen und aus eusserster unumbgenglicher und gedrungener not in vermerkung, das es ja nit änderst sein kan und nunmehr umb alle haab und guet laufen tuet. Und sinthemalen nun dis alles zu rettung und Unterhaltung irer, der stende selbst, und dieses kunigreichs, irer weib und kind, leibs und lebens, haab und gueter beschieht und es ja besser sei ain weniges und geringes von seinem vermögen herzugeben, als umb alles zu komben und noch uberdas unter das joch des unbarmherzigen tyrannen in seine ewige viehische dienstbarkeit, in unaufhörliche, grausame und klagliche pein und marter zu komben, als wollen ir Mt. gar nit zweifeln, si, die gehorsamen stende, werden ob diesem ihrer Mt. begehren kaine beschwer haben, sondern nach erheischenden warhaften und ihrer aigenen notturft aus untertenigister getreu, gueten und freien willen hierzu bewilligen und die kais. Mt. iren kunig und herrn, sich selbst, auch ihr weib und kind in diser uns nunmehr gleich auf dem hals ligenden gefahr nit verlassen. Welches ire kais. Mt. gegen inen allen und jeden insonderheit mit kais. und kgl. gnaden gedenken, si deswegen mit genügsamen gewöhnlichen revers versorgen wollen und ihr allergnedigister kaiser, kunig und herr sein und bleiben.




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