68.

V Praze, [29. - 31.] května 1605.



[Nejv. kancléř Zdeněk z Lobkovic] oznamuje císaři obsah proposice královské pro český sněm.

Orig. v arch. místodrž. v Praze: L. 34: 1605 - 1608; na rubu připsáno: "Extract der proposition zue diesem jeezo angehendem gemeinen landtag im künigreich Beheimb", a nad tím jinou rukou: "Maius 1605 " Koncept tohoto přípisu tamtéž. Souč. opis v arch. c. a k. minist. financí ve Vídni: Böhmen, Landtagssachen 1604 - 1607, fol. 310-313. Že tento připiš kancléřův je pozdější, než výše otištěná dobrozdání dv. komory z 25. kv. [i. 65] a dv. vojenské rady z 28. kv. fč. 66], vysvitá jasně z jeho úvodních slov.

Allergnedigister kaiser, künig und herr! Eur kais. Mt. proponiren den stenden dieses künigreichs inhalt deren mir von der kriegsaxpedition und hofcammer ubergebenen artikel: [Viz č. 65 a 66.]

Erstlich die Ursachen, warumb E. kais. Mt. den jeezigen behmischen gemeinen landtag ausschreiben lassen, nemlich wegen der hohen diesem künigreich und desselben incorporirten landen zustehenden feindesgefahr, aldieweil der feind in das margraftumb Marhern, das furnembste glid dieser cron Beheimb, feindlich eingefallen und sein intent dahin gericht, das er diese dem künigreich Beheimb incorporirte lander seinem joch unterwerfe und nachmals dieses künigreich mit feuer und schwert verfolge, sintemal die meinaidigen Heyducken sambt Türken und Tattern nicht allein in Hungern vil fumehme vestungen eigenommen, viel stedt und dörfer in brand gestekt, vil unschuldigs bluts vergossen, weib und kinder den Türken wie das geringste viech verkauft, sondern auch das marggraftumb Mahrern angefallen, di Stadt Straznicz, wie auch vil andere ort und flecken in Marhern in brand gestekt, das schloss Straznicz beiegert und beschossen und also zwischen der March und hungerischen gebürg ein guten tail des marggraftumbs Marhern geplindert, mit feuer und schwert vertilget. [Řádění povstalcův a válečná situace vůbec se tu vypisuji podle dobrozdání dv. vojenské rady z 28. kv. (č. 66); toliko některé detaily o Moravě jsou tu doplněny nejspíše podle zpráv zemského hejtmana moravského, tak na př. zmínka o vypálení Strážnice, jež se stalo 5. května; viz Kameníček, Vpády Bočkajovců (Čas. čes. mus. 1904) str. 104.] Welche rebellen, Türeken und Tattern, nach dem die reuterei des Basta unerwart der jeezigen auf sie hienaus geordneten ansehenlichen summa gelts den abzug genommen, in Unteröstereich ebenmessig eingefallen und weit und breit erbärmlich gehauset, die nunmehr in sechzig tausent stark bei Presspurg sich befinden, also das auch Presspurg in euserster gefahr stehe. Uberdiss sei der türkische sultán, wie die kundschaften mitbringen, albereit im anzug, der wolle die Stadt Wien belegern.

Die Marhern weren auf E. kais. Mt. befelch mit dem zwanzigsten, zehenden und fünften man bis an die March gerucket, dem feind daselbst, das er nicht weiter ins land rucke und dasseib verterbe, aufzuhalten, weil sie aber dem feind zu schwach und kein anders als das ungeübte pauersvolk, darauf sich nichts zu verlassen, haben, als schreiben gedachte stend und landshaubtman fast täglich umb eilende hülf und rettung aus diesem künigreich, wie aus denselben schreiben zu sehen; daraus nun leicht abzunehmen, weil es, wie man sagt, nicht allein beim nachbarn, sondern albereit bei uns selbst brennen tut, ob nicht diesem künigreich gleichmessiges übel zu befurchten.

Da nun dem feinde zeitlich und ehe der sultán mit seiner macht herauf gelanget, nicht mit gewalt begegnet und ir furnemen gebrochen werde, sei zu besorgen, das dem feinde sein intent und wünsch nicht gelinge, und dis künigreich und diese schöne christliche lander nicht in eusersten verterb geraten; wiewol nu E. Mt. aus väterlicher lieb und fursorg ein gute anzahl kriegsvolks zu ross und fuess werben lassen, die löblichen behmischen stand auch zum aufbot den zwanzigsten man wie auch volk zu ross bewilligt, so künne doch mit solchem ungeübten wenigem volk so grosser macht nicht widerstand beschehen, dan E. Mt. geworbnes volk auch an ander notleidende ort gewendet werden müsse. So dan uber den zwanzigsten man kein sterkers aufbot aus diesem künigreich ohne ein gemeinen landtag beschehen künnen, als begeren E. kais. Mt. an die löblichen stend alergnedigst, das sie uber die vorbeschehene bewilligung den funfzehenden, zehenden und fünften man und von fünf tausent schok groschen zwai geruste pferd zum aufbot bewilligen wolten, nichtsdestoweniger auch zum personlichen anzug, auf den fall solcher je furgehen mueste, ein jeder, wie er gesessen, mit seinen Untertanen sich bereit mache. [Srov. č. 65 odst. 2 a č. 66 odst. 1.]

Jedoch halten E. Mt. für ratsamer und besser, das anstatt des ungeübten, zum aufbot bewilligten landvolks (inmassen die landstend in Marhern ein regiment knecht [V konc. bylo: "ein regiment knecht uber ire vorige bewilligung werben lassen."] annehmen) auch in Behaimb 2 regiment knecht und zwei tausend pferd in eil aufnehmen und werben Hessen und vier monat lang unterhielten; darauf würde nicht so grosser uncosten als auf das landvolk gehen und mehrers damit ausgerichtet werden. [Srov. č. 65 odst. 1 a č. 66 odst. 2.]

Item, sie wolten auch den obristen landofficirern und landrechtsizern gewalt geben, da Sachen furfilen, die keines landtags oder Zusammenkunft erwarten kunten, das neben E. kais. Mt. sie alles dasjenige erwegen, beschlissen und anordnen mögen, was zu errettung dises künigreichs nuz- und ersprislich befunden werden möchte. [Srov. č. 66 odst. 3.]

Schlislich begehren E. kais. Mt. an die stend dieses künigreichs (weil eine person in Italia sich angiebet, derselben zu diesen kriegsnöten ein oder zween milion geldes auf 25 jahr dergestalt darzuleihen, das man ime alle halbe jähr fünf und virzig tausent fl. interesse bezahle, als wolte er nach ausgang solcher jähr das haubtgut fallen lassen), das sie in dieser höchsten not zu rettung dieses künigreichs und desselben incorporirten lande in 45 tausent fl. r. järlich zu bezahlen bis zue ausgang derselben zeit auf sich nemen wolten. [Srov. č. 65 odst. 3.]

Wan nun dises zu irer selbst eigenen wolfahrt, beschuzung und erhaltung beschicht, als versehen sich E. kais. Mt. allergnedigst, sie werden in betrachtung dieser eusersten not solches gehorsamlich einwilligen und hierin E. kais. Mt., sich selbst, ire weib und kinder nicht verlassen. So wollen E. kais. Mt. auch von churfürsten und fürsten des reichs, die mit der cron Beheimb erbvereinigungen oder gueter zu lehen halten, gleichmessige hülfen begehren und allen mensch- und müglichen fleiss anwenden, keine mühe und arbeit sparen, sondern würklich darumb sorgen und trachten, das dise hulf durch beistand des Almechtigen dem marggraftumb Marhern zu nucz und der ganzen christenhait zu trost gereichen möge. [Tento poslední odstavec byl připojen k článkům navrženým dv. komorou a dv. vojenskou radou patrně v české kanceláři; srov. závěr proposice královské ke sjezdu o veřejnou hotovost jakož i závěr usnesení sjezdového.]




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