39.

V Praze, 19. února 1605.



Bavorský agent V. Bodenius vév. Bavorskému Maximilianovi: obyvatelé osady Zwieselu (v Bavořích) předložili zase zdejšímu sněmu jakousi stížnost; pozítří má býti usnesení sněmovní vytištěno; za obyvatele byli sněmem přijati markýz z Castilionu a president dv. komory Unverzagt; za plukovníky navrhli Čechové pět dosti mladých osob.

Orig. ve všeob. říš. arch. v Mnichově: Fürstensachen de ao. 1605, tom. 39 p. II., fol. 103.

.... Ferner soll E. Dt. hiemit ich undertenigst nit verhalten, das die von Zwiesell sich bei hiesigem landtag widerumb angemeldet intercessiones von den Prager statten übergeben und weiss nit was für beschwerd si auf die ban bracht, von welchem ich verhoffe E. Dt. eist als möglich copiam undertenigst zue überschicken, den ein vertraute person mir dessen Vertröstung getan.


) [Co bylo obsahem stížnosti, kterou Zwieselští předložili českému sněmu, nepodařilo se mi zjistiti. Něco světla vrhají na tuto věc jiné zprávy bavorských agentů při dvoře Pražském. Ve zprávě V. Bodenia z 3. ledna 1605 (všeob. říš. arch. v Mnichově: Fürstensachen de ao. 1605, tom. 39 p. II. fol. 13) čteme: "Derselben [vév. Bavorského] beede vom 21. und 25. jungst verwichenen decembris....ausgangene schreiben habe ich.... empfangen, und soviel die von Zwiesel betrifft, habe ich desfalls in eil alle mögligste nachfrag gehabt, auch bei einem und andern, doch confidenter, bericht eingenummen, das ist, h. Garzweiler [Dr. Pavel Garzweiler, člen říšské rady dvorské, jenž dříve býval ve službách bavorských; viz Stieve, Briefe und Acten IV., str. 180 a 420] vermeldet, es sei dieserwegen im rat nichts einkummen, da aber ein solches beschehen solte, wolte er nit underlassen, die notturft reden, und da was praeiudicirlichs fürlaufen möchte, zue praeoecupirn. Her D. Öhmb sagt mir das contrarium, vermeldent die von Zwiesel haben sich ja anfänglich bei h. Koraduz reichsvicecanzlern [Rudolf Coraduz, říšský vicekancléř v l. 1597 - 1606] und folgends bei im angeben, auch ein privilegium herrürend von kaiser Ludwig, alsviel man mich berichtet, producirt und drüber die kaiserliche ratification begert, nemblich das si jezt nach ableibung hern von Degenberg [Degenbergové byli bavorský rod šlechtický, který držel dědičně dvorské hofmistrství v Bavořích a vymřel r. 1602] macht und freiheit hetten, einen neuen vogtherrn zue constituirn, si auch etlichermassen bedacht weren, den herzog von Bayern zue eligirn. Wie nun ein solches fürkommen und man gesehen, dass obberürts privilegium mit nichten auf besagte von Zwisl gedeitet kann werden, hat man si folgendergestalt (laut D. Öhmbs anzeig) expedirt, man könne für dismal und nur auf producirung angerägts privilegii inen in dieser sachen angerufenerund gebetenermassen keinen bescheid geben, da si aber mit einem andern funJament auf di pan kernen, soll die notturft drüber ferner gehandelt werden; entzwischen aber habe ich ein solche praeoecupirung und fürbau getan, dass, ob Gott wil, dieserwegen nichts praeiudicirliches

erfolgen soll....; sonsten ist nit ohne, dass hiesige Präger stäte eine intercessionschreiben für merbesagte von Zwiesel getan, deren copiam bei diesen werenden ferien ich nit so balt habe können haben." Druhý agent bavorský J. Manhart psal o této věci v postskriptè svého listu z 10. ledna 1605 (ibidem fol. 28 - 32): "Auch hat mich nächsten ein mir vertrauter man, so in irer Mt. hofcamercanzlei alhie, Georg Stachel genannt, angesprochen und hochgepeten, nachdem er bei E. Dt. falschlich angeben und in verdacht were (als ime Bodenius zu verstehen geben hat), wie dass er mit den undertanen zu Zwisl correspondirte, auch ire Sachen, als ein confirmation irer freiheiten, alhie bei irer Mt. wider E. Dt. solicitierte, ich wolte... ine... entschuldigen helfen, als er dann auch Bodenium gleichsfalls gepeten und ime... anders je nit änderst bekennen noch anzuzeigen gewisst hette, als dass einmal vor anderhalb jähren ein hiesiger medicus, der Prosamer genannt, den er dazumal einer seiner krankheit halber gebraucht, mit sich in sein losament gepracht hab ein person (dessen namen mir eigentlich anzuzeigen nit gewisst), anzaigende, diser mann hette alhie wegen der gmain zu Zwisl ein sach zu solicitiern betreffend confirmationem irer Privilegien mit pitt, weil etwa dise sach wegen absterbens des von Degenbergs und dass dieselben gueter jetzt irer Mt. weren heimbgefallen, auch bei der hofcamer tractiert wurden, daselbsthiu möchten gelangen, etwa ein guets wort zu verleihen, damit er bald köndte befürdert werden. Hierauf sei er, als er one das zu dem dienst gangen, mit inen bis in die cantzlei gangen und ainen secretari D. Hämerl [patrně Hans Ulrich Hämerl, doktor práv, který se stal r. 1607 členem říšské rady dvorské; srov. Aula Rudolphi u Rieggera, Arch. für Gesch. II. str. 195] (den er vermeint etwa dise sach in handen haben) mit wenig worten angeredet, dass er ime disen man zu Zwysl wolte helfen befürdern. Dis sei einmal das letzt und erste gewest, dass er ferner bis auf dise stund solchen mann nit mehr gesechen..., er hab auch von ime das wenigste nit vernomen, auch von dem Prosamer jemals verstanden, was solche confirmation oder petition der Zwisler auf sich habe, oder weme dise sach entgegen oder sonst angehe.... Über das kann E. Dt. ich auch mit warheit nit verhalten, das ich gleichsfalls von disem der Zwisler ansuechen oder begern nit das wenigste vernomen, unangesechen ich mich gedunken lass, da etwas in dergleichen aintweder fürpracht oder ausgefertigt sein sollte, ich wolt es so wolund bälder als etwa einer haben vernomen, ja ich glaub auch nit, dass etwas in dergleichen Sachen ungehörter E. Dt. bald solte verwilligt und expediert werden, dann man mit solchen confirmationen, so schlechter gemainen leut seien, nit bald eilet, nisi omnino nullis subsistentibus difficultatibus aut impedimentis...." O několik dní později, ve zprávě z 22. ledna (ibid. fol. 52-4), agent Bodenius znova se zmiňuje o záležitosti Zwieselské: "In causa Schwisel ist bishero nichts fürgenommen worden, ich auch dis negotium also underbauet (es sei den, das bei keimand treue zue finden und ich aber nit verhoffe), dass dieserwegen ohn mein fürwissen nichts praeiudicirlichs expedirt werde"; a ve zprávě z 19. března (ibid. fol. 241) píše: "Communicationem in causa Schwisel habe ich bishero ad partem noch nit haben können, denn seider E. Dt. jungst gnedigst schreiben anhero komen und der keiser inquisitionem anzuestellen bevholen, will keiner schir mer etwas communicirn, es sei denn, das solches iudicialiter beschehen muss, sonsten ist gedachte Schwiselische sachen auf die hofcammer geben, aber in derselben bishero das wenigste nit fürgenummen worden, die Ursache ist, das der president Unverzagt numher vil tage tödtlich krank darnider gelegen, auch noch also in Gotts gewalt ligt..."]

Übermorgen soll hiesiger landtag, wie man genzlich darfür helt, publicirt und gedruckt werden, wil ich alsdan einen kaufen, solchen traducirn lassen und E. Dt. gehorsambist zuefertigen. So haben sich bei diesem behemischen landtag der marches de Castilion [František Gonzaga, markýz z Castilionu (Casliglione), bratr sv. Aloisa, od počátku r. 1604 stálý vyslanec cís. Rudolfa při kurii v Římě; srov. Stieve, Briefe und Aden V., str. 720 pozn. 1.] und h. Unverzagt hofcammerpresident [Viz č. 27; srov. citát ze zprávy Bodeniovy z 19. března.] zue Beheimben und landleuten annemen lassen....

Die Behemen haben in die 5 obristen, aber ziemlich jung fürgeschlagen, da wirt man nun destwegen die keiserliche resolution verneinen. Welches cc. Dat. Prag, den 19. febr. ao. 1605.

 

Wilhelm Bodenius.






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