416. Shromáždění na soudu zemském nejvyšší úředníci a soudcové zemští jakož i přítomné osoby ze stavů království Českého mají vedle nařízení císařského zjednati mezi sebou půjčku 300.000 tolarů na dobu jednoho roku, kteréžto sumy jest potřebí k zaplacení vojenského lidu v Uhřích, aby při blízkém propuštění jeho vzpoura a násilnosti byly uvarovány.

V PRAZE, 11. října 1603. — Konc. v c. a kr. společ. arch. financ, ye Vídni. (Böhmen 1603, October.)

Die Rom. Kais. Mt, unser allergnädigister Herr, zweiflen gnädigist nit, dero Räthe und obriste Herren Laudofficier auch Landrechtsitzer und derzeit allhie anwesunde Landleute dies Ihres Künigreichs Beheimb werden wissen und aus inliegendem Summario zu sehen haben, was für ein ausehnlichs Kriegsvolk zu Ross und Fuss Ihr Rom. Kais. Mt. dies Jahr in dem Künigreich Hungern zu Widerstand des Erbfeinds und Defension Ihrer getreuen Künigreich und Land mit hochgesteigerten Unkosten und Sold (wegen der eingefallenen Theuerung aller essenden Nothdurfteu und Handwerchswaaren) in das Feld gebracht und bishero unterhalten.

Wann aber die heurige Reichshilf und was Ihr Kais. Mt. von andern Orten darzu erhandlen künden, bereit aufgangen und angezogenes Volk nit allein länger unterhalten, sonder auch ungefährlich zu End dies Monats Octobris oder doch längst halben Novembris aus dem Feld abziehen wird, zu dessen Abdankung und Bezahlung ein anderhalb Million Gelds gehören oder in Mangel der Abdankund Bezahlung grosse verderbliche Gefahr, Schaden und Meuterei in Ungern, Oesterreich und den nagst anrainenden Landen von dem Kriegsvolk zu besorgen sein würdet, weil wissentlich, dass auf solchen Fall das Volk umbsonsten zehren, ein als den anderen Weg die fortlaufende Besoldung haben oder sich mit Gewalt selbst bezahlen wollen, dabei man nit sicher ist, dass sie sich, wie das Exempel zu Papa und den Niederlanden bezeugen, ein oder mehr furnehmbar Stadt und Häuser iupatronieren und ein weit reichendes Unheil, dem Feind zum Besten, erwecken möchten. Welchem furzukommen man mit dem Geld gefasst sein und sie alsbald an der ungerischen Gränitz mustern, auszahlen und abdanken muss, darzu aber uber alles fleissiges Nachdenken und darunter gebrauchten Fleiss ein so grosse Summa so eilends und bald an ein, zwei oder drei Orten nit zusambzubringen ist, so haben Ihr Rom. Kais. Mt. höchste Ursach in einem solchen eilenden Fall, (darauf Ihrer Kais. Mt. selbst und aller dero Künigreich und Landen, ja ganzer Christenheit so grosse Gefahr stehet i solche Noth und androhende Ungelegenheit in allerguädigistem Vertrauen ihnen den Herren Räthen und obristen Landofficierern auch Landrechtsitzern und anwesunden Landleuten fürzutragen nit dahin gemeint, dass Ihr Kais. Mt. des Künigreichs Stände ingemein uber hievorige und nächste ihr gehorsambiste treuwillige Landtagsbewilligimg mit neuer Anlag uber das Vermügen oder die Müglichkeit beschweren, sonder allein ihnen die Noth, Gefahr und Schaden bei itzigen Landsrechten fürzutragen, ob und wie mit ihrer Hilf, Rath und Gutachten zu mittlen einer ansehenlichen Summa Gelds eilendist zu kummen sein möchte, ob nämblich Ihr Kais. Mt. durch dies gnädigistes Suchen bei ihnen den Herrn Landoffieiern, Landrechtsbeisitzern und Landleuten erhalten möchte, darumben dann Ihr Mt. sie gnädigist ersuchen, dass sie unter ihnen selbst bis in dreimalhundert Tausend Thaler Anlehen durch Erhandlung und Zusainbtragung bei denen, die mit einer Barschaft Geld versehen sein, auf ein Jahr lang gegen gebührlicher Verzinsung und gewisser Versicherung alsbald aufbringen und darleihen, welche Versicherung und Mittel zu derselben Darleiher gewissen Wiederbezahlung ihnen schnftlich und in Specie angezeigt werden solle, damit dann ihnen den treuherzigen Darleihern nichts benomben, dem Werch aber hoch gedienet, grosser Landschaden verhütt und man vor des Kriegsvolks Einlosierung und Durchziehung der Land versichert sein, auch Oesterreich noch länger erhalten wurde, damit man den Krieg, da ja kein Frieden erfolgen sollte, weiter continuieren künnte, do sonsten in so gänzlicher Verödung des Lands Oesterreich alle Mittel zu Continuierung des Kriegs angeschnitten, inmassen auch ohne das soviel Volk allein in Oesterreich zum Abdanken nit Platz haben, sonder aus Noth in die benachbarten Land ausgetheilt oder doch sie sich selbst mit Gewalt dahin losieren und also der Schaden desto grösser sein würde. Es wollten aber Ihr Rom. Mt. zu Gott hoffen, es sollte ehist ein guter Frieden erfolgen, man dieser Beschwer geübrigt werden und die getreuen Land sich wiederumben alles bishero getragenen Last ergötzen mügen.

Wie nun dies Kunigreich Beheimb und dessen Stände, bishero in allen Nötheu ihr Bestes gethan, als wollen sich Ihr Kais. Mt. gnädigist versehen, man werde Sie auf obstehende Mittel mit einem Anlehen diesmals nit lassen, inmassen Ihr Rom. Kais. Mt. eben dergleichen in den andern Ihren Erzherzogthunab, Fürstenthumben und Landen auch suchen, und da dies Kunigreich ein guten Anfang macht, dieselben unzweiflich desto lieber folgen und man hierdurch den jetzt obliegenden schweren Last und Gefahr ablegen werden. Hierüber der Herren obristen Landofficier, Landrechtsitzer und anwesunden Laudieute gehorsamen Antwort und Erklärung so förderlich, als immer müglich, mit Gnaden gewartend, damit sie denselben jederzeit wohlgeneigt. Geben Prag den eilften Octobris anno, im Sechzehenhundert und Dritten.




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