154. Císař Rudolf II. oznamuje arcibiskupovi Pražskému a nejvyššímu kancléři království Českého, že nemaje jiných prostředků peněžních na příští válku tureckou jest nucen uložiti duchovenstvu v zemích svých desátek, i žádá od nich dobré zdání, jakým způsobem by takové uložení desátku v Cechách a v Lužici nejlépe mohlo býti provedeno.

V PRAZE, 25. dubna 1601. — Souč. opis v c. a k. společn. arch financ, ve Vídni. (Böhmen, Gedenkb. 1600—1601.)

Wir halten unnoth sein, euch der Längs nach zu vermelden und gleichsam zu demonstrieren, wie christlich, eiferig und väterlich die neun Jahr herum, welche wir den offnen Krieg wider den Erbfeind christlichen Namens und Bluts, den Türken, mit höchst beschwerlichen Unkosten und Verlierung vieler Tausend redlicher Kriegsleut geführt und continuiert, wir mehrerlei Mittel und Hilfen bei unterschiedlichen Potentaten, Provinzien und Communen gesucht und erhalten, auch darunter, wie am Tag, unserer Land und Leute, viel weniger eignen Kammergüter und Gefäll nit verschont, sondern dieselben in Mangel anderer Gelegenheit angriffen und entweder hoch in Pfand gesteigert oder gar verkauft und zu des Kriegs Verlag verwendet, fürnehmlich aber dahin gesehen haben, dass die Gestifter und Geistlichen in unsern Königreich und Erblanden nit mehrers dann die Weltlichen beschwert oder von Klöstern und Kirchen was hinweggenommen, sondern sie neben den andern leidlich und erschwinglich gehalten wurden und wäre uns auch nochmalen nichts liebers, danti dass wir es bei vorigen ihren Anlagen verbleiben lassen künnten, auch anjetzo ein mehrers von ihnen nit begehren durften.

Dieweil uns aber diejenigen Mittel, deren wir uns, als gemeldt, die Zeit des gewährten Kriegs gebraucht, anjetzo alle entgehen, auch andere über fieissiges Nachdenken und Trachten je nit zur Hand stossen, und wir nun zu dein bald wieder angehenden Feldzug auf allerlei Praeparatoria, als Geschützgiessen, Rüstungen, Pulver, Blei, Zinn, Strick, die Proviantierung, Feldkriegsstatt und hohe Ämter, ohne welche alles Kriegsvolk, so auf des heiligen römischen Reichs und unserer Künigreich und Erhländer Verlag und Dargab geworben, nichts verrichten wurde künnen, ein starke und namhafte Summa Gelds gleich alsbald bedürfen, wollen wir anders das Feld heuer recht bestellt und dargegen des Feinds fürhabendes Streifen, sein mächtiges Fürbrechen und Land und Leut Verderben verhütet haben und sehen: als künnen wir wohl nit anders thun, denn auf die Geistliche in unsern Künigreich und Erblanden ein Decimation zu legen und zu schlagen und dieselbe auf Erzeugung der obbe-melten Kriegsnothdurften zu gebrauchen, auch von denen in dieser unserer Krön Beheimb und Lausnitz Gesessenen einen Anfang zu machen, an euch hiemit sammt und sonders gnädiglich begehrend, dass ihr alsbald sich einer Zusammenkunft und Tags vergleichet, wie solche Decimation am füglichsten und besten allhie in Beheimb und Lausnitz ins Werk zu richten und mit Fleiss zu berathschlagen, auch uns hernach euer räthlichs Gutachten darinnen unverlangt zukommen lassen wollet. Zu welchem Intent ihr auch hie beigeschlossen habt, was man unlängst von dergleichen Decimation bei unserer Kammer für ein Meinung gewest, das wollet nun gleich alsbald ersehen und ob etwa auf solchen oder einen andern Weg darniit zu verfahren, uns gehorsamist beneben berichten, wie ihr deme beiwohnenden Verstand und unserrn zugesetztem Vertrauen nach recht zu thun, auch dieses aufs ehiste zu befürdern wisset. Daran handlet ihr zu unserm gnädigisten Gefallen. Geben Prag den 25. April anno 1601.




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