94. Arcikníže Matyáš sděluje s arciknížetem Albrechtem v Bruselu výsledek porad, jez měl s arciknížaty Maximilianein a Ferdinandem v Šotvíně, a líčí jemu nebezpečí hrozící domu Rakouskému zmáhající se chorobou císaře Rudolfa Il, a nedostatkem peněz na válku tureckou, zejména nebude-li o následnictví na trůne postaráno. Zvlášť povážlivou jeví se věc v příčině království Českého, kdež nekatoličtí stavové v různé sekty rozštěpení svorně dědičnou posloupnost odmítají. Žádá arciknížete za radu, co by mělo se podniknouti pro zachování dědičného následnictví v Cechách, Uhřích a v Rakouských zemích dědičných.

VE VÍDNI, 29. listopadu 1600. — Konc. v arch. c. k. minist, vnitra ve Vídni. I. A 1.

Ich hab E. L. freundund brüderliche Antwortschreiben aus Brüssel, den andern dies datiert, wohl empfangen, daraus Ihr gewiss Mitleiden mit der Rom. Kais. Mt., unsers gnädigisten, freundlichst geliebten Herrn und Brüdern, höchstgefährlichen Zustand, der leider täglich mehr zunimbt und


nahet ad extrema kumbt, verstanden. Tbue mich solch E. L. Fürstl. Antwort und darbei gethanen Erbietens brüderlich bedanken. Und künnten E. L. leichtlich erachten, in was beschwerlichen Stand wir uns derzeit bei offenem Türkenkrieg heraussen befinden, da es an Allem manglet, die Expeditionen nahet erliegen, keine neue Reichshilfen erfolgen und diese Land zum Widerstand erschöpft sein. Sollte es nun itzo mit Ihrer Mt. zu einem Fall kommen (des Gott gnädiglich verhüt) da kein Succession richtig gemacht, die Religionen aller Orten spaltig, Siebenburgen von Türken, Polaken und Sigmunden Batori angefochten sein, so sehe ich nichts anders, als den endlichen Untergang unsers Haus, dieser Land, der katholischen Religion und zwar der ganzen Christenheit höchsten Schaden, zumal da man bishero keine remedia, geistliche noch weltliche Mittel, noch einichen guten Rath zulassen will, ich auch selbst in ungleichem Verdacht bin, also dass allein der allmächtige Gott helfen muss, der darumben wohl zu bitten ist.

Ich hab mit Erzherzog Maximilian und Ferdinanden, beider unserer geliebten Herren Brüdern und Vettern LLden, personlich vertraulich geredt. Was wir uns entschlossen, das haben E. L. hiebei verzeichnet. Wird allein an dem liegen, dass E. L. Ihro dasselb auch gefallen liessen und neben uns und der Freundschaft zustimmeten, insonderheit des Churfürsten von Cöln L. behandleten, diese Verrichtung in sein und der andern zwei geistlichen Churfürsten Namen durch ein persönliche Reis zu Ihrer Mt. je ehist so müglich auf sich zu nehmen; dann wir je kein bessern und Ihrer Mt. zu diesem Werk annehmblichern wissen. Sonsten und ausser dieses bin ich nahet aus aller Hoffnung, dann ich E. L. nit verhalten kann, dass es im Künigreich Beheimb nit allein der calvinischen, pik-hartischen, hussitischen und anderer sectischen Religion, sonder auch der Stand unter einander eignen Spaltung halben ein seltsambs Aussehen, die ingemein und sonders von keiner erblichen Succession wissen wollen. Sollte Beheim von unserm Haus kummen, so ist Ungern zu erhalten, daher ich E. L. brüderlich ersuche, den Sachen treuherzig nachzudenken, was auf ein solchen unglücklichen Fall (den Gott gnädigist verhüte) zu thun sei, damit die österreichischen Erblande nit untereinsten zu Grund gehen, sonder bei der Christenheit und dann das Künigreich Beheim bei billicher erblicher Succession kraft habender Gerechtigkeit erhalten werden müge.

E. L. wollen Ihre Brief an mich auf das sicherste bestellen, wie ich auch thun will, und wollt solches E. L. freundund brüderlich vermelden, Sie und Ihr geliebte Gemahl sambt uns dem Allerhöchsten befehlend. Dero beleiben wir mit beständigen brüderlichen Hulden, Lieb und Treuen allzeit eigen. Geben in der Stadt Wien den 29. Novembris 1600.




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