68. Melicharem Khleslem sepsaný list arciknížete Matyáše, kterým císaři Rudolfovi 11. připomíná nepřátelské smýšlení, jež nejenom v Německé říši, ve Francii a Dánsku, nýbrž i v Čechách, Uhřích a v zemích dědičných proti následnictví domu Habsburského na trůně se jeví, a doporučuje císaři jako nejlepší prostředek proti tomu, aby sňatkem pojistil posloupnost na trůně aneb aby jmenoval nástupce svého.

Bez data [1600]. — Konc. v arch. c k. min. vnitra ve Vídni. I A 1.

Allergnädigister Kaiser! Was für seltsame böse Praktiken im heil. Römischen Reich unter etlichen protestierenden Churund Fürsten mit Frankreich und Dänemark auf der Bahn, werden E. Mt. selbst gnädigist, sowohl auch dieses wissen, wie sich viel Le ut in Beheimb, Ungern und Ihren Erbländern finden, welche sich allerlei ungleicher, doch zu diesem End gerichter Reden vernehmen lassen, alles dahin angesehen, damit sie die Succession von unserem Haus aufheben, transferieren, oder doch gefährliche Confusiones anrichten möchten. Weliche Praktiken und Reden derzeit E. Mt. und diesem Haus desto gefährlicher, weil die Unterthanen in derselben Landen, wie auch E. Mt. Kammer der anhebigen Krieg halben zieniblich erschöpft, auf die Stand wegen der Differenz der Religion sich nichts zu verlassen und jedlicher, sollte es brechen, auf sich selbst sehen oder dem Stärkern anhangen wurde, desto weniger sie die Interessierten der Resistenz derzeit zu besorgen hätten. Ob nun wohl E. Mt. selbst dieses alles mit viel weiteren und mehrern Umbständen bewusst, Sie auch diese Sachen vor der Zeit ansehentlich berathschlagen lassen und derselben zweifelsohn tief nachgedacht, dessen auch, wie ich bericht, treuherzig von vielen Orten und Befreundten avisiert, auch in tempore dieser Sachen nachzudenken gebeten worden, und daher dieser meiner gehorsambisten Erinderung desto weniger bedürftig, so bat mir doch als nach E. Mt. dem Ältisten derzeit dieses unsere Haus, dann auch Gewissens halben gebühren wollen, E. Mt. dessen gehorsamist zu erindern, das Sie zuvor gleichwohl mehrers als ich selbst wissen, daran aber Ihr und des ganzen Haus Autorität, Erhalten oder Untergang gelegen. Und ist wohl zu besorgen (aus dem Widerwillen, Hass und unziemblichen Eifer, so von allen Orten [wider] dieses unser Haus von denen, so desselben Aufnehmen ungern sehen, [gerichtet]), do E. Mt. und wir alle derselben Diener und Befreundte nit zusammensetzen, es möchten die Sachen zum Fall und also der Religion, diesem Haus und ganzer teutscher Nation zu unwiederbringlichem Schaden gereichen. Damit aber, allergnädigister Herr, diesem zeitlich remediert werde, ist ja kein ander Mittel auf der Welt, als die Succession, wie soliches von unsern Voreltern also fürgesehen und mit grossem Nutz der Christenheit practiciert, dardurch alle 00nfusio-nes abgeschnitten und dieses Haus sambt den Erblanden in ihrem Esse erhalten worden. Die Succession aber stehet ja allein an E. Mt. allergnädigisten Resolution; sobald dieselb nun geschieht, haben Sie auf ein neues dieses unser Haus fundiert, confirmiert und vor tausend Übel erhalten. Derowegen, damit dieselb ins Werk gesetzt werde (weil kein Augenblick mehr zu versaumben), so ist nun änderst meines gehorsambisten Erachtens mehrers nichts vonnöthen, dann weil E. Mt. eben im rechten Alter, von denen Gnaden Gottes gesund, stark und der Natur nach so geschaffen sein, dass Sie noch lang leben künnen, zu einer Heirat gnädigist sich resolvieren, Kinder bekumben, die Succession erhalten, Ihren Landen und Leuten aber Fried, wie dem ganzen Haus Ruhe befürdern möchten. Auf welichem Fall ich mich gehorsambist und brüderlich erbiete, derselben Leibserben, allermassen ich E. Mt. bisher mit brüderlichen Herzen und Treu gedient, E. Mt. Befehlich nach in dieser brüderlichen Treu fortzusetzen, Ihr und Ihrer Kinder Diener zu leben und zu sterben.

Sollten aber E. Mt. zu heiraten (weliches ich doch in alhveg rath) nicht gedacht sein, so ermahne und bitt E. Mt. ich gehorsambist und brüderlich, die wollten nach Ihrem Gefallen aus diesem Haus ein successorem und Mitgehilfen sowohl am Kaiserthumb als Ihren Landen Ihr gnädigist gefallen lassen und nicht gestatten, dass bei so augenscheinlicher Gefahr, so keinen Aufzug länger leiden will, wir Brüder und unser ganzes Haus auf einmal zu Boden gehen, Anderen, uber die E. Mt. jeztund herrschen, unterworfen und vielleicht auch letzlich von dem stärkeren Theil unseres eignen Erbtheils, rebus sic stantibus, sollten beraubt werden, weliches doch gewisslich bei der unversehentlichen Resolution Gottes, darauf unser Leben allein fundiert, augenblicklich (weliches aber Gott gnädiglich verhüten wöll) geschehen möchte. Dieses Alles hab E. Mt. ich aus brüderlichem teutschem Herzen, getreuen Eifer, zu derselben Hoheit und Autorität schuldiger Pflicht und Gewissen nach gehorsambist und brüderlich erindern und mich derselben gehorsambist befehlen wollen.




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