66. Doktor Jindřich Tilesius, syndik města Chebu, vyslaný Chebský v Praze, podává purkmistru a radě téhož města správu o výsledku vyjednávání v příčině kontribuce a náhrady za škody a výlohy, které přehlídkou jízdy městu vzejdou.

V PRAZE, 14. června 1600— Orig. v arch. města Chebu. S. A. III svaz. 2.

Mein willig Dienst zuvorn. Ehrenfeste, ehrbare, hoch und wohlweise, besonders günstige Herren! Dieselben werden von Herrn B. Wolfgang Pachelbln berichtet worden sein, wie dass Herr Andres Meinel und ich von ihme wegen Sollicitierung etlicher kaiserlicher Vorschriften und Befeh-lichen an die Benachbarte allhier gelassen worden sein. Nun hätten wir gleichwohl vermeinet, es sollten gedachte Befehliche eher und, weil periculum in mora, schleuniger befordert werden sollen; so seind aber theils etliche feriae, als Corporis Christi et eiusdem celebratio octavae, theils das Landund Waisenrecht, dann die Ankunft Kais. Mt. und eine vornehme Hochzeit Herrn Hans Wenzels Popi von Lobkowicz, Hauptmanns auf der Alten Stadt, mit einkominen und hinderlich gewesen, umb welcher Ursachen willen die Befehliche eher nicht, bis erst diese Stunde gefertiget und uns ausgegeben sein. Derowegen zu fordersamlicher Beförderung der Sachen er sich noch desselben Tages und alsbalden auf den Weg gemacht, inmassen er dann die verfertigte Befehlich zu sich genommen und dieselben einem E. Rath zu feiner Beförderung praesentieren wird. Es hat auch ein E. Rath aus Vergebenen zweien Memorialen zu sehen, dass wir wegen Assecuration und Erstattung der Schäden und Unkosten, dann auch umb Prolongation des Termins wegen der Contribution sollicitieret, darauf zwar das fiat verzeichnet, aber noch nichts ausgegeben worden. Darum ich mir dasselbe in meine Sollicitatur ferrer befohlen lassen sein will, wie auch der Bürger Aussenstand wegen der Muscovite-rischen Herberg. Hoffe gewisslich mit gutem Bescheide deswegen nach Hause zu kommen, wie dann H. Kretschmair mir allbereit angezeiget hat.

So ist auch ein Befehlich an Caspar von Pehlwitz auf Konigsperg gefertiget; weil er allhier, will ich denselben ihme einantworten. Sonsten wird auch ein E. Rath von Herin Meinl Bericht empfahen, dass abermaln Herr Stoisch heftig sollicitieret, damit er ungeachtet Kais. Mt. Resolution zu Abfuhrung der Reiter deputieret werde; weil es aber allein zu mehrern Unkosten und grossern Vorrath der Victualien und Futterung gereichet, will ich sehen, dass es eingestellet verbleibe, und will mich an seine Ungnade und Klage bei einem E. Rathe, wie vor 2 Jahren besehenen, nicht kehren.

Uber das halte ich auch eine Nothdurft zu sein, wiewohl wir Abgeordnete wegen der Schäden und Unkosten, auch do einig Ungemach wegen Mangel an Fütterung und Victualien entstehen sollte, die Stadt vor entschuldigt zu haben, protestieret und zum andern Mal repetieret, laut der Concepì, dass doch nichts minder, und damit es desto mehr Wirklichkeit hätte, ein E. Rath durch ein sonderbares Schreiben solches urgire und sowohl der Schaden und Unkosten, als alles andern halber protestiere, dann in diesen und dergleichen Sachen kann es so oft nicht repetieret werden, als es vonnöthen ist. Es hilft doch endlich leider weniger, als es soll.

Vor meine Person und in meinen eigenen Sachen kann E. E. und Hw. ich unvermeldet nit lassen, wie es mir zu Haus vor meinem Abreisen getraumet, dass es mir eben also ergehet, nämlich, dass ich so lang allhier verblieben, bis mich die Abgesandten des Elbognischen Kreises allhier antreffen, umb welcher willen ich dann allhier verbleiben und also mein beschwertes Hauswesen verlassen muss. Damit ich aber nicht ihrem Willen nach auf etliche Wochen ferrer von meinem Dienste und Hauswesen sein müge, sondern die Noth erfordert, dass ich bei dem unruhigen Wesen der Musterung zur Stelle sei: als bitte ich mich durch sonderbares Schreiben von hinnen ab: und zu meinem Dienste zu fodern, denselben ich sodann zu parieren vermög geleister Pflicht schuldig, auch nach Laut mit der Ritterschaft aufgerichteter Bestallung entschuldigt bin.

Was sonst zu schreiben nöthig, wird mehrbemelter Herr Andres Meinl selbst referieren und ich desgleichen zu meiner Anheimbskunft berichten. Inmittels E. E. Rathe ich mich zu allen Gunsten empfehlen thue. Datum Prag den 4/14. Junii anno 1600.

E. E. und Hochw. dienstbefliessener williger

H. Tilesius.






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