517. Purkmistr a rada města Horsova Týna stěžují si arcibiskupovi Pražskému, Zbyňkovi Berkovi, do pána svého Viléma z Lobkovic, že německého predikanta na svém zámku chová, který katolíkům se posmívá a je pronásleduje, mládež ve své škole náboženství nekatolickému vyučuje a v okolí církevní funkce dle svého vlastního způsobu vykonává, a že katolický kaplan od něho ztýraný donucen byl město opustiti. Prosí arcibiskupa za přímluvu k císaři, aby predikant odstraněn a katolickým farářem nahrazen byl.

1599, [13. června]. - Orig. v archivu arcibisk. Pražského. Recepta ab anno 1599.

Hochwürdigister in Gott Vater, durchleuchtiger und hochgeborner Fürst! E. Fürstl. Gnd. Herr Herr Erzbischof zu Prag, gnädiger Herr! Von dem allmächtigen Gott derselben E. Fürstl. Gnd. langwierigen Gesundheit und alle ewige und zeitliche Wohlfahrt, einer freudenreichen heiligen römisch katholischen [Kirche] Erweiterung und alles anders aufs allerbeste an Leib und Seel mit unsern innigen Gebeten sambt Weib und Kindern zu bitten wollten wir in kein Vergessenheit stellen. Gnädiger Fürst und Herr! Aus höchst unsern betrübten Gemüthen, aus beschwerten, hartbedrangten Herzen für E. Fürstl. Gnd. wir uns beschweren, welicher Sein Gnd. unser Herr, Herr Wilhelm von Lobkowicz und auf Bischof-Teinicz, für drei Jahren ihme einen deutschen Prädicanten mit Namen Herr Hansen, Gott und Sein Gnd. zu dienen, aufs Schloss, wo immer allezeit ordentlich katholischer Meinung die h. Mess gehalten worden sein, eingeführt und gehalten, demselben ein Haus eines guten katholischen Burgeis angeordnet, derselbe, wann er alsbald dasselbe Haus nicht ausräumen und mit seinen Sachen abtreten können, hat er denselben ganz jämmerlich und erbärmlich also geschlagen, also dass er bishero daselbst wohnende unserm ordentlichen Pfarrer, von E. Fürstl. Gnd. uns verordnet, ein grosse Verhinderung in denen Gottesdiensten, Widerwärtigkeiten thut und unsern Herrn, so gewiss, wann einer fromb und gutwillig ist, und auf uns, so lang derselbe Prädicant allhie nicht gewesen, ganz geneigt und gunstig, wie zu vernehmen, nur allein wegen der katholischen römischen Gottesfurchtigkeit anreizet und zu unerweislichen [sie] Zorn bewegt und bringet, von deme Seine Gnd. unser Herr wider uns erregt und beweget und vergeblich erzürnet, uns Burgermeister und Rathinanne beschickt und mit schweren Gefängnus beschweret und mit neuen Eiden und Gelübden verbunden hat, also dass wir arme und zu hart bedrängte und beschwerte Leut zu Ihrer Rom. Kais. Mt., unserm allergnädigisten Herrn, zufliehen haben müssen, damit wir in dem versehen und versorget werden mochten, also dass der furnehinblichen umb unser althergebrachte Gottesförchtigkeit. auch Leib und Leben und Guter, Statuten, Privilegien, wie von alten hochloblichsten Kunigen in Beheimb, auch von denen erleuchten Herren Vorfahren Euer Fürstl. Gnd., Herren Erzbischofen zu Prag, desgleichen guter Gedächtnus Herrn Herrn Christofen und unsers Herrn Herrn Wilhelm Herrn Vater bekräftiget und confirmiert, nichts benommen, dann leichtlich aus Ursach des obgemelten Unprädicanten oder Unp[fa]ffen Seine Gnd., unser Herr, wider uns Katholischen verreitzet und also bei gemach uns von der alten Religion und Glauben zum Theil mit Heuchelei und zum Theil durch Ernst und Drohung uns bringen möchte. Erkennende der Prädicant Ihre Gnd. unsern Herrn zu sich geneigt zu sein und Vertreter habende, ein Schul, so im selben Haus angericht und die Kinder unserer schwachen Nachbarn von der gemeinen Schul abwendig gemacht, beiderlei Personen unbekannte Cate-chismum lernen lasset und die Jugend zur Ketzerei erziehet, und wann wir unserm christlichen Gebrauch nach die Cerenionien der Procession, es sei nun an den Tagen Corporis Christi oder sonsten, gebrauchen, so thut er unser sambt seinen Sühnen spotten, werfende auf uns mit Steinen und Zinnen [sie], spottet unser bei denselben, Gottsfurchtiger von uns Burgern bei Seiner Gnd. dem Herrn verunglimpfet, und allen wegen des Glauben in Vermuthungen, Verachtungen einführet. Unsern Kaplan hat er mit seinem Sühn nicht langst geschlagen und abgebläuet, also, demnach derselbe wegen seiner nicht hat sicher bleiben kunnen, ist von uns weggegangen, also dass wir weder Kaplan noch kein Pfarrer haben kunnen, und denen Gottesdiensten er, der Prälat, selbst nicht genug thun kann. Auch so laufet derselbe in die katolische Dörfer, die Kinder zu taufen, zu copulieren, ehelichen und seinem Gebrauch nach in denen Kirchen dienet, also dass unser Herr Prälat demselben selbst nicht dasselbe erwehren kann, inmassen dann kein Zweifel, dass er dasselbe, unser Prälat, an E. Fürstl. Gnd. wird solches gelangen lassen.

Und nachdem wir uns arme Leut und Burger nun nicht wissen selbst zu rathen, zu E. Fürstl. Gnd. thun wir uns verliehen umb Gottes Willen bittunde, die werden und geruhen uber uns arme, verlassene, hoch und hart bedrängte Schäfiein E. Fürstl. Gnd. als unser gnädiger lociordinario und vertraute Hirt und geistliche Herr der Erczbischofen Gutes, damit wir neben etwan der leiblichen Erbschaft der heiligen, christlichen Kirchen und Herrn Erzbischofen mit unsern Weib und Kindern in die Kezerei nit gedeiheten, sundern als eia rechter von Gott dem Allmächtigen verordneter Pastor von der Heerde den Wolf vertreiben und die weltliche Obrigkeit, als die Rom. Kais. Mt. unsern allergnädigisten Herrn, zu Hilf nehmen, auf dass der Prädicant ausgetilget und abgeschafft und wir von E. Fürstl. Gnd. mit ordentlichen Priestern, Pfarrherren und Kaplanen versorget werden mochten und wir an unsern Seelen nicht verderbeten. Dann wir seind wahrhaftig und gewiss nicht der Meinung, dass wir in dem Kleinsten wider unser Herrschaft S. Gnd. was furnehmen sollten. Darfur wird und soll uns Gott behüten, erkennende das gar und zuvor wohl, wer sich seiner Obrigkeit verirrt und widerspenstig macht, dass sie wider dieselben auch, widerwärtig. Wollten wir uns doch desselben auch mit dem Wenigisten gar nicht einlassen, da wir durch den Prädicanten bei unserm Herrn nicht also in Ungnaden und Unwillen, ganz beschwerlichen] unserer Gewissen und alter christlichen Kirchen und Gottesdiensten, kummen sollten. Bitten nochmals E. Fürstl. Gnd. umb Gottes und des jüngsten Gerichts Willen, die geruhen sich in soliche Handlung [zu] legen und mit hochstermeltister Rom. Kais. Mt. Handlung [zu] pflegen, auf dass wir vor demselben Prädicanten Fried haben und unsere Gotts-furchtigkeit, wie von Alters her gebräuchlichen gewesen, gottfällig und wie sichs gebührt, vollbringen möchten, und wir mit einem gottsforchtigen Priester von E. Fürstl. Gnd. versehen werden. Nachdem wir soliches unib E. Fürstl. Gnd. nicht verdienen kunnen, so wollen wir aber alle den allmächtigen Gott umb E. Fürstl. Gnd. langes Leben, umb die Belohnung des Allmächtigen zu verdienen, mit unsern innigen Gebeten in kein Vergessenheit stellen. [In tergo: 13. Junii 1599.J

E. Fürstl. Gnd. bethaftige

Burgermeister und Rathmanne der Stadt Bischofteinicz

sambt der ganzen Gemein.



[Ztížnost byla původně česky sepsána a přeložena dosti nuzně na německý jazyk. Pozn. red.]




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