V LOKTI. 1596, 30. června. — Orig. v arcib. archivu v Praze. Recepta ab a. 1594.

Hochwürdigister in Gott, gnädigister Fürst und Herr! E. Fürstl. Gnd. seind meine demütige Gebet und schuldiger Gehorsamb neben Wünschung einer glückseligen, langwierigen Regierung jederzeit bevor. Den 28. dieses Monats ist Johannes N., deren von Einbogen Prädicant, mit Tod abgangen, welches mir E. Fürstl. Gnd. zu berichten hat gebühren wollen, bittend darneben unterthänigist und umb Gottes Willen, dieselben geruhen nunmehro den betrübten statum der Pfarr Einbogen (weil es die allgemein christlich und katholische Religion betreffend) väterlich handzuhaben. Und wiewohl ehegedachte von Einbogen ihren Schulmeister zu Jena kurz vor Pfingsten die vermeinte Priesterweihe haben empfangen lassen, so haben doch jetzo E. Fürstl. Gnd. gute Gelegenheit die Schul und andere pfarrliche Gerechtigkeiten wiederumb zu der alten Pfarrkirchen za transferieren, dergleichen sie bald nicht haben würden. Den neuen Prädicanten könnten E. Fürstl. Gnd. meines Erachtens mit einem kaiserlichen Bereich leichtlich heben, dass er von gemeiner Stadt hinweg müsste, versatur enim causa religionis vel potius perfidiae illorum in maximo timore et metu. Darzu würde auch die Gemein nicht heftig darwider sein, dann sie sousten mit allerlei Contribution beschwert ist, dass sie der Prädicanten bald vergessen möcht. Gott der allmächtige wird E. Fürstl. Gnd. Mühe und Fleiss umb seiner heiligen Kirchen willen tausendfältig an Leib und der Seelen reichlichen belohnen. Mich hiemit zu Fürstl. Gnd. befehlend. Datum Einbogen, den 30. Junii anno 96.

E. Fürsll. Gnd. unterthänigister und gehorsambister Kaplan