143. Mistr Martin Meilandus, děkan a farář v Kadani, oznamuje arcibiskupovi Pražskému, že někteří měšťané Kadanští, zejména Adam Bair, cizího predikanta za kaplana povolali a v městě tři pokoutní školy zařídili, z nichž zvláště vyniká škola kostelníka strany podobojí. Žádá arcibiskupa za ochranu proti takovému vkračování v jeho právo.
V PRAZE. 1595, 26. října. — Orig. v archivu aroibisk. v Praze. Recepta ab a. 1598.
Hochwürdigster in Gott, gnädigster Fürst und Herr Herr. Neben meinem andächtigen Gebet vor E. fürstl. Gnd. glückselige Regierung und langwierige Gesundheit gebe ich unterthänigist und gehorsamst E. fürstl. Gnd. zu wissen, dass von etlichen aus der gemeinen Burgerschaft zu Kaaden, sonderlichen dem Adam Baiern, ohngefähr vor vierzehen Tagen ein neuer frembder Prädicant, welchen doch ihr Pfarrer niemals begehret oder notwendig geachtet, vor einen Kaplan in gemeldte Stadt Kaaden eingebracht, desgleichen auch nun innerhalb eines Jahres drei Winkelschulen, unter welchen die, so dem Messner derer sub utraque zugehörig, die vornehmste, mit Wissen und Zusehen eines erbahrn Raths daselbst wider ausdrucklichen Ihrer Röm. Kais. Mt. Befehl aufgerichtet und zugelassen worden. Welches der Kaadener unzeitiges Vornehmen, weil es der Pfarrkirchen und Schulen zu sonderlichem merklichen Abbruch, Schaden und Unruhe gereichet und so gefährlichen Principiis in der Zeit und aufs ehest vorzukommen vonnöthen sein will, bitt ich E. fürstl. Gnd. unterthänigist aus väterlicher Treu und Sorgen, so Sie gedachter Pfarrkirchen und Schulen zu Kaaden schuldig sein, der unruhigen Kaadener heimlichen Anschlägen und Practiken zu wehren, auch mit gebührlichem Ernst befehlen, alle Winkelschulen abzuschaffen und sich mit einiger Ordinaripfarrschulen zu vergnügen lassen; inmassen dann ihnen zuvor auch von hoher Obrigkeit oftermals verboten worden, der Pfarrkirchen-und Schulenjurisdiction in Wenigstem nicht vorzugreifen und mit derselbigen ganz und gar zufrieden [zu] stehen, dann sie es sonsten, ihrem Brauch nach bei solchen Principiis nicht würden bleiben lassen, sondern allgemach, fein langsam, heimlich (weil sie ihnen selbst öffentlich und mit Gewalt durchzubrechen nicht trauen, wissende, in was grosse Ihrer Rom. Kais. Mt. Ungnade und Strafe sie zuvorn eben dieser Ursachen halben gerathen) mehr und mehr fortschritten so lange, bis sie die katholische Pfarrschule in äusserst Verderben gesetzet hätten. Welchen künftigen Unrath E. fürstl. Gnd. aufs väterlichste vorhüten wollen. Der allmächtige Gott wolle E. fürstl. Gnd. göttlichen Rath zu heilsamer Regierung und Defension der bedrängten Kirche dieses Vaterlandes mittheilen und dieselbige auf viel Jahr frisch und gesund erhalten. Datum Prag, den 26. Octobris, anno 95. E. fürstl. Gnd. demutigster gehorsamster Kaplan