1595, 19. února. — Koncept vol. společ. archivu finančním ve Vídni. (Böhmen 1595.)

Es wurdet für ein gutes und zu jetzigem Vorhaben nutzlichs Mittel gehalten, wann Ihr Kais. Mt. von den Ständen, Inwohnern und Unterthanen dieses Kunigreichs Beheimb alles Silbergeschirr, Ketten, Armbänder und dergleichen Sachen von Silber und Gold, allein anlehenweis gegen genugsamber gebührlicher Versicherung, auch auf ein geraumbe und gewisse Zeit der Widerbezahlung erhandlen könnten, dergestalt, das dasselbe seines treuen und billichen Werths taxiert und geschätzt, Ihr Kais. Mt. aber an Bargelds Statt zugestellt wurd, die es hienach eintweders versilbern und zu Geld machen und sich dessen zu dem Kriegswesen gebrauchen oder aber solches Silbergeschirr an gewisse Ort versetzen könnt. Und wiewohl etwo hierbei das Bedenken furfallen, dass manicheisein Silbergeschirr, umb dass er dasselbe von seinen Eltern eintweders ererbt oder aber der Arbeit und anderer bedenklicher Ursachen halben nit gern von Händen lassen, sondern als ein Schatz und immerwährunde Gedechtnus für sich und die Seinigen gern erhalten wurde wellen, so könnte doch auf solchen Fall die Sachen dahin vermittelt und gerichtet werden, dass nämblichen sie dergleichen Personen solch Goldund Silbergeschirr Ihrer Kais. Mt. gleichwohl, doch aber anderer Gestalt nit, dann gleich als ein Unterpfand, darauf Ihr Kais. Mt. ein gewisse Summa Gelds anticipieren und erhandlen könnten, darliehen, dergestalt, dass es hienach zu seiner Zeit wiederumben gelöst, die so darauf geliehen, von Ihr Kais. Mt. mit barem Geld bezahlt und also sie diejenigen, welche solches Silbergeschirr dargeliehen, eben mit demselben ohne Nachtel und Schaden wiederumben contentiert wurden. Dabei dann insonderheit diese Hoffnung zu haben, dass wann sich Ihrer Kais. Mt. Kunigreich und Lande dergestalt mit Dargebung des Ihrigen in so äusseristen Nöthen so gutwillig finden Hessen, dass es auch bei andern Ständen im Reich ein gleichmässige Nachfolg mit sich ziehen wurd. Prag den 19. Februarii anno 95.