301. Nařízení císařské nejvyšším úřadníkům zemským království Českého, aby na zaplacení dlužného platu za 17 měsíců vojsku na Uherských hranicích učiněna byla v Čechách nebo za hranicemi větší půjčka.

V PRAZE. 1584, 9. října. - Konc. v c. k. říšsk. arch. fin. ve Vídni.

Die Röm. Kais. auch zu Hungern und Behem Kun. Mt., unser allergnädigister Herr, lassen derselben furnehmben Räthen und der Kron Behemben verordenten obristen Landofficierern mit Gnaden vermelden, es erfordere die unvermeidliche Nothdurft und werd derwegen von der Fürstl. Durchlt. Erzherzog Ernesten zu Osterreich, unserm gnädigisten Herrn, mit Anziehung und Verwarnung der darauf beruhenden Gefahr und Ungelegenheit nun zu mehrmalen embsig darumb angehalten, dass auf die bergstädterisch Granitz, alldo man dem Kriegsvolk nunmehr bei ein 17 Monat schuldig sein wirdet, forderlich ein erspriessliche Bezahlung than werd.

Wiewohl nun Ihre Mt. nit unterlassen, sich noch hievor, ehe der behmisch Steuertermin Bartholomäi herzukumben, auch mit ihr der Herren Officierer selbst Vorwissen und Zulassen umb ein Summa Gelds auf ermelten Termin zu erlangen und dem nothleidenden Kriegswesen damit zu Hilf zu kumben bemühet, auch von Ihrer Mt. Rath und Herrn behemischen Kammerpräsidenten Laslaw Popi auf 46.000 Thaler Vertröstung bekumben, dergestalt, dass er sich derselben aus ermelten Steuertermin Bartholomäi wiederumben bezahlt machen möge, so sei doch von denselben nit gar 33.000 Thaler bis gen Tirna bracht, sondern für den Grafen von Hardegg und etzliche Furlehen, so dem bergstädterischen Kriegsvolk beschehen sein sollen, bis in 13.000 Thaler abzogen worden. Aus was Ursachen und Bedenken nun mit diesem schlechten Geld, ungeachtet, dass in Mahrern der Steuertermin Bartholomäi auch verhanden gewest, kein Bezahlung veder than noch angefangen werden mögen, das ist aus beiliegenden Extract Ihrer Fürstl. Durchlt. unterschiedlichen gethanen Schreiben nothdurftig zu vernehmben. Es hab sich gleichwohl gedachter Herr Popi erst diese Tag gegen Ihr Mt. geheinaben Rath den Herrn Trautson erklärt, dass er mit solcher seiner Anticipation bis auf den Termin Nicolai warten wolle; dieweil aber der Sachen durch dasselb nit geholfen, sondern noch einer viel mehrern und ansehenlicher Summa dabei vonnöthen, so begehren Ihr Mt. gnädigist, hoch- und wohlgedachte Herren obriste Officierer wollten sich alsbald erkundigen und Ihr Mt. ein verlässlichen Auszug übergeben lassen, was an dem numehr für längs verflossenem Steuertermin Bartholomäi einkumben und verhanden sei, daneben auch den Herrn Popi für sich erfordern und vernehmben, wie es umb vorerwähnts sein gethanes Anticipieren und die darunter eingebrachte Furlehen, deren Anschaffung sich Ihr Mt. nit zu erindern wissen, eigentlich beschaffen, und weil die achthalb Tausend Thaler zu des Graf Bernhard von Hardeggs Einführung anfangs auf das ganz Uywarisch Wesen zu etwas Contentierung desselben Kriegsvolks ingemein verneint gewest, und sich aber jetzo befindet, dass denen durch ihne bestellten 50 deutschen Reitern mehrers nit als aufs Pferd 5 Fl. zum Anritt davon gereicht worden, wohin das übrig verwendet, und im Fall es dem Grafen alles zugestellt worden, mit was Conditionen es beschehen, weil seiner Bestallung halben noch kein endlicher Beschluss gemacht gewest, auch was dieses ausgebnen Gelds halben weiter furzunehmben sein möcht.

Beschliesslich wollten auch mehr hoch- und wohlgedachte Herren obristen Officierer berathschlagen und Ihr Mt. gleichfalls mit Rath und Gutachten in Gehorsamb berichten, weil dem bergstädterischen Kriegsvolk, wie obgemelt, ihre Bezahlung uber 17 Monat ausständig, des dann ein ansehenliche Summa und mit dem Uywarischen Wesen und den Nassadisten zu Komorn allein auf ein Jahr bis in 222.000 Fl. anlauft, darzu nun die behemische noch mahrerische Steuern, fortweg auch des Herrn Popls Anticipation erklecklich sei, sondern man, wie gehorsamblich zu erachten, noch einer viel mehrern Summa bedorfen wirdet, im Fall in der Kron Behemben dergleichen erspriessliche Summa nit zu erlangen sein sollt, und aber etwo ausser Lands wes darzu aufbracht werden könnt, wie auf diesen Fall die Ausländer zu versichern, damit sie sich künftig auf die verschriebenen Termin gewisser Wiederbezahlung Hauptguts und Interesse zu versehen haben mochten. Doran erfolg hochsternennter Kais. Mt. gnädiger gefälliger Willen. Prag den 9. October 1584.




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