1584, v dubnu. - Opis souč. v c. k. říšsk. arch. fin. ve Vídni.

Allerdurchleuchtigister u. s. w. Allergnädigister Herr! Wes wir hievorn alle sambt und sonders wegen Verpfändung gegen dem wohlgebornen Herrn Herrn Ladislao von Lobkowic in der Landtafel verschriebenen 60.000 Schock halber bei E. Röm. Kais. Mt. allerunterthänigist schrift- und mündlichen mehrmals gebeten, des geruhen sich E. Kais. Mt. allergnädigists zu erinnern. Weiln wir aber gleichwohl damaln kein endliche Erledigung oder richtige Abfertigung erlangen mögen, sondern zu Verrichtung der Sacra und Gottesdienste in der heiligen Zeit uns in unsere Stift und Klöstere begeben müssen, haben wir doch umb der grossen vorstehenden Gefahr willen uns anjetzo wiederumben hiehero zu verfugen, E. Röm. Kais. Mt. abermaln in tiefister Demuth unvermeidlicher Noth zu ersuchen nicht unterlassen können, umb Gottes Willen flehende und bittende, dieselben ditzfalls uns und unsere arme Stifte solches beschwerlichen Lasts und unträglichen Verschreibung bei der Landtafel zu entledigen und cassieren allergnädigists zu bedenken geruhen. Dann obwohl der Bezahlungstennin noch ein halbes Jahr vor sich, so verlauft doch solche Zeit gar kurz dahin, also dass wir uns alsdann periculum in mora zu besorgen und dardurch in unüberwindlichem Schaden gerathen wurden. Zu deme wir auch ohne das allbereit deshalben mit grosser Ungelegenheit und Beschwernus von den Stiften und Gotteshäusern auszureisen, abwohnen und versäumen müssen. Seind aber zu E. Röm. Kais. Mt. als unserm allergnädigistem christlichen Kaiser und Herrn tröstlicher Hoffnung und Zuversicht, dieselben werden uns aus angezogener Gefahr zu entledigen allergnädigists mildiglichen erwägen. Das umb E. Röm. Kais. Mt. und hochlöbliche Haus zu Österreich unterthänigists Gehorsambs mit schuldigdemuthigem Gebete zu verdienen seind wir jeder Zeit willigist beflissen, allergnädigists Bescheids unterthänigists bittende.