VE VÍDNI. 1582, 30. listopadu. - Orig. v arch. Třeboňském.

Lieber der von Rosenberg. Nachdem der Kron Beheim obrister Kanzler, an dem ich einen furnehmen, treuen Diener verloren, mit Tod abgangen, und dann, wie ihr selbst wisset, an diesem Ambt und dass es mit ehistem ersetzt werde, nit wenig gelegen, daneben mir bisher vielfáltiglich fürkommen, weichennassen bei solchem Ambt sowohl auch bei den Vicekanzlern und Secretarien und etwan demselben ganzen Kanzleiwesen ein Zeit hero allerlei Unordnung und Beschwerungen der Tax und Fertigungen halben, auch in ander mehr Wege eingerissen seien, in welchem allem ich gern, soviel müglich, bessere Fursehung thuen und anordnen, wie auch das berührt Ambt mit ehistem ersetzen wollte, so hab ich in dem zu euch tragendem sondern Vertrauen nit umbgehen wollen, euch dessen hiemit zu erinnern und darauf gnädiglich zu ersuchen, dass ihr mir nit allein euer treuherzigs Gutbedunken eröffnen wollet, wasmassen berührts Obristkanzlerambt mit einer qualificierten, tauglichen und (wie ihr zweifelsohne selbst änderst nit rathen werdet) katholischen Person ersetzt und ob solche Ersetzung bis zu meiner Hineinkunft eingestellt oder, dieweil an diesem Ambt dermassen viel gelegen, dieselb zuvor und mit ehistem furgenommen und ins Werk gerichtet werden möchte, sonder auch zugleich den angeregten Unordnungen und Mängeln durch was für Mittel und Wege dieselben ab und bei dem ganzen Kanzleiwesen vom höchsten bis zum niederisten bessere Ordnung anzustellen sein möchte, nachgedenken und mir auch hierin euer wohlmeinendes Gutachten in dem Vertrauen, wie es von mir begehrt wirdet, zu erkennen geben, auch nit zweifeln, dass ich dasselb in Geheimb halten und ihr darunter ganz unvermährt bleiben sollet. Das reicht mir von euch zu sonderm gnädigem angenehmen Gefallen, dem ich mit allen kaiserlichen und kuniglichen Gnaden ganz wohl geneigt bin. Datum Wien etc.