336. Vilím z Rožmberka podává císaøi Rudolfovi své dobré zdání v pøíèinì reorganisace universi Pražské.

1580 [v dubnu]. — Konc. v arch. Tøeboò.

Allergnädigster Kaiser und Herr! E. Kais. Mt. werden gnädigist ingedenk sein, was hievor auf verschienen Landtagen von wegen Restauration der Universität furgeloffen und gehandelt, und aber nichts gewisses oder endliches diesfalls geschlossen worden ist, nun gelangt es jetzo darzue, dass sich die babstliche Heiligkeit selbst um diese Sache annehmben und durch ihren Nunciùm anhalten lassen, damit solichs löblichs Werk fortgesetzt und in esse gebracht werden möchte, bei welchem von dem Landhofmeister und Herrn obristen Kanzler, die es mit dem Herrn Erzbischof berathschlaget, dieses erwogen und bedacht worden, dass es nit allein der ganzen Christenheit, E. Mt. grossen Lob und Ruhm, sondern auch in viel Wege grosse Nutzbarkeit bringen wurde, dann zu dem, dass Gottes Lob und Ehrdardurch befördert wurde, wurden auch, wann die Profession der freien Kunst allhie in Schwung bracht werden sollte, aller Nation Völker hieher gelockt und ein grosse Frequenz der Studenten werden und die Handtierungen allhie dardurch dermassen zu- und aufnehmen, dass es etwa so viel Nutz dieser Stadt auch E. Mt. selbst bringen möcht, als der Unkosten wäre, der darauf gehen wurde. Es wäre auch in ganz Europa kein gelegnere Stell darzue als allhie an diesem Ort und in dieser Stadt, wie dann auch vor des Hus Zeiten viel Tausend Studenten allhie gewesen und auf einen Tag hinweg gezogen wären und wären dardurch die ansehlichen zwo Universitäten Leipzig und Erfurt, dahin sie sich begeben, darumb in ein Anfang und Aufnehmbung kommen.

Zu solchem Werk und Restauration der Universität muss man nun aufs meist in die 20 Professores haben und in jeder Facultät 4. Darauf wurde ungefährlich in die 8 oder 9 Tausend Thaler gehen, und es wurde hierzu vonnöthen sein zu besser E. Mt. Resolution, dass die alten der hieigen Universität Privilegia, die sie von Carolo Quarto als Fundatore und von den Päpsten haben, zu mehrer Nachrichtung ersehen wurden, daraus künnten die destributiones dignitatum gemacht und andere Gelegenheiten zur Anrichtung, desgleichen die alten Einkoinben und was darzue von Alters an Gebäuden, reditibus und andern gehört, befunden werden. Man hat auch Nachrichtung, dass die Universität noch bis in die ein Tausend Thaler Einkoniben habe. Und es kunnten E. Mt. mit diesen Glimpfen die Origi-nalia von der Universität zu ersehen begehren, sie wussten sich zu erinnern, wasmassen die Stände dieses Kunigreichs Beheim hievor und öfters auf gehaltnen Landtagen umb Widererhöhung dieser Universität bei E. Mt. angehalten hätten, und weil dann E. Mt. gnädigist gemeint wären, solches nutzliches Werch soviel müglich fortzusetzen, darzue E. Mt. ihre Privilegia unib allerlei Nachrichtung willen zu. ersehen vonnöthen wären, dass sie derwegen dieselben E. Mt. in originali furlegen sollten. So möchten die jetzigen Professores, die täglich darbei sein, auch bei der Universität verbleiben und ihnen dardurch ein Herz gemacht werden.

Item, man kunnt begehren, die Collegia, die jetzo zum Theil etzliche Professores und andere Personen innenhaben, zu solchem Werk abzutreten, wie es auch umb dies und sonst anders geschaffen, alles Fleisses sich erkundigen, und weil E. Mt. nit weniger im Willens und Bedacht wären als Carolus Quartus die Universität zu erweitern, wie es verhoffentlich wohl darzue zu bringen sei, so versächen sich E. Mt., sie die Professores wurden ihnen selbst nit im Lichte stehen, sonder vor ihre Person auch gerne darzue mit Fleiss dienen.

Ob sie sich auch darzue beschwert erzeigen und spreizen wollten, möcht man nit weniger fortfahren, doch sich mit ihnen in keine Disputai einlassen, dann es möchten sich etzliche von den Ständen zu ihnen schlagen und könnten allerlei gefahrliche Weiterungen movirt werden.

Hierzu kunnten nun E. Mt. die obristen Herren Officiere verordnen, ihnen solches alles mit gueter Bescheidenheit furzuhalten.

Insonderheit aber wurde eine Nothdurft sein, darauf wohl und fleissig zu gedenken, wo die Nervi oder der Unkosten und die Darlag darauf zu nehmen und richtig zu erlangen sein würden. Darzue sich zwar Ihre Papstliche Heiligkeit erbieten, ihre ansehliche Hilf zu thuen, wie sie dann zu Rom bis in die 20 Alumnos hielten, zu Wien, Olmutz und anderswo zu fünfzig und allhie in die 25; es versehen sich aber Ihre Heiligkeit, wie der Nuncius anmeldet, E. Mt. sowohl die katholischen Stände dies Kunigreichs wurden auch was darbei thuen, und da sich die Stände je wes beschwert darzue erzeigen thäten, wollten Ihre Papstliche Heiligkeit das Beste darbei thuen, wären aber der Zuversicht, E. Mt. wurden es an ihrer Hilf und Zuthat auch nit mangeln lassen. Und obwohl die jetzige Papstliche Heiligkeit die Bewilligung darzue thäten, es inocht doch ein künftiger Papst dasselbe nit thuen wollen, so wurde derwegen vonnöthen sein, dass es E. Mt. bei Ihrer Heiligkeit dem jetzigen Papst dahin handelten, damit es perpetuili und gewisser Ort und Stell benennt wurde, wo und von wann man dieselbe des Papsts Darlag jahrlich zu bestimbter Zeit nehmen und der gewärtig sein solle.

Man musste die Professores aus den furnehmbsten Universitäten in Deutschland nehmben und sie mit genuegsamben Besoldungen, einem mehr und dem andern weniger nach eines jeden Qualität und Profession, unterhalten. Und wann man gelehrte Leute nähme, sonderlich die Classicos, welche dort ein Anhang bei den Studenten hätten, wurden sie ihnen haufenweise hieher nachziehen und dieser Universität bald ein grossen Beruf und Namben machen.

Die Privilegia wurden geben und ausweisen, wie es zuvor gehalten worden. Der archiepiscopus pragensis sei vor Alters cancellarius universitatis gewesen, der hab allerlei gradus und dignitates ausgeben. Item, wann etwa ein decanus sollt ersetzt werden, wurden die Privilegia Mass und Ordnung geben, wieviel und wer die vota darzue geben sollt, dass also alles ordentlich angestellt werden kunnt.

Und es wird vor guet angesehen, E. Mt. mochten bei künftigem Landrechte mit den obersten Herren Officiern und Landrechtsitzern von diesen Sachen reden, insonderheit auch mit den Pragern, dass sie sich in die Sache schicken wollten, wann Leute vom Adel hieher kämen, dass sie sich gegen ihnen und sonst aller Gebühr verhielten und der Universität in ihren Privilegien keinen Einhalt thäten. Sie die Universität hat von Kaiser Maximiliano keine confirmartio ihrer Privilegien bekomben, hat damit nit herfur gewollt. Solches künnt ihr glimpflich verhebt und derwegen vermahnet werden, weil sie E. Mt., wie auch obbemelt, jetzo zu diesem nutzlichen Werk bedurft, so habe man Ursach dieselben desto embsiger in originali abzufordern.

Wann nun dieses Werk, wie endlich zu hoffen, für sich gehen sollt, kunnte man alsdann künftig wohl berathschlagen, was in einem und dem andern vor ein guete Ordnung gemacht und erhalten werden möchte. Und es sei E. Kais. Mt. aus denen zum Theil oberzählten und sonst andern Ursachen mehr in albege zu rathen, dass E. Mt. zu Beförderung dieses christlichen Werks gnädigst geneigt und beforderlich sein wollten.




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