222. Arcikníže Arnošti oznamuje císaři o velké nouzi a nebezpečenství na hranicích Uherských, posádky že za příčinou nezaplaceného jim žoldu místa svá opouštějí; i žádá naléhavě, aby takovému nebezpečenství sehnáním dlužných berní v Čechách, na Moravě a v Lužicích odpomoženo bylo.

VE VÍDNI. 1579, 1. dubna. - Konc. v c. k. říšsk. fin. arch. ve Vídni.

Euer Kais. Mt. wissen sich gnädigist wohl zu erindern, wasmassen ich derselben nun hievor zu mehrmalen den üblen Stand, Noth, Mangel und Abgang des hochbenöthigten Gränitzwesen gehorsam brüderlich angedeut und dass die Sachen Gelds halben also geschaffen, dass man nit allein der bereit beschehnen Anticipationen wegen von den Reichshilfen in einer gueten Zeit nichts zu gewarten, sondern dass es auch (da sonst gleich die Gelegenheit wäi-e) bedenklich sein wille, etwas mehrers auf dieselben zu anticipieren oder aufzunehmen. Da entgegen lauft das Kriegsvolk nit allein von den Gränitzen in grosser Anzahl ab und haltet allhie umb Bezahlung ihrer Rest zum heftigisten an, sondern ist auch bei dem noch auf den Gränitzen anwesenden Kriegsvolk umb der Nitzahlung willen ein solche Ungeduld und Schwierigkeit, dass sich nichts änderst zu befahren, als dass sie dermalen einst sammentlichen von den Festungen und Gränitzhäusern entlaufen und dieselben dem Feind zu allem seinem Vortel offen stehen werden lassen. Welchem Unrath ich in dieser Zeit durch kein ander Mittel vorzukommen weiss, dann allein dass die beheimischen, lausnitzischen und mähreri-schen Restanten in aller Eil eingebracht und zu obvermeldeten Nothdurften gebraucht und angewendet werden.

Wiewohl mir nun gehorsam brüderlich nit zweifelt, E. Kais. Mt. die lassen an äusserister Beförderung und allem dem, so zu Einbringung berührter Restanten dienstlich, genädigist nichts erwinden, so hab ich doch umb der vor Augen schwebenden Noth und Gefahr und des allerseits erscheinenden Mangels willen nit unterlassen künnen, E. Mt. dessen wiederumb gehorsam bruederlich zu erindern. Bitte demnach dieselb in bruederlichem Gehorsamb, die wolle auf Mittel und Weg genädigist gedacht sein, damit beruehrte Restanten in aller tauglichster Eil zu der Hand gebracht und mir unsaumblich herausgeschickt werden; dann da solches nit besehenen und dardurch einiger Schaden oder Nachtheil bei dem Gränitzwesen erfolgen wurde, so verhoffe ich gehorsamb brüderlich, ich werde diesorts bei E. Kais. Mt. entschuldiget sein. Thue etc. Wienn den ersten Aprilis anno 79.




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