148. President komory české Jan starší Popel z Lobkovic sděluje důvěrně císaři, že nejvyšší úředníci zemští hlavně vlivem pána z Rožmberka a nejvyššího pana komorníka na tom se snesli, aby malý sněm království Českého rozepsán byl, na kterémž požadavky císařovy vyplněny býti budou moci; radí císaři, aby v proposici sněmovní v příčině svolení berně nebylo užíváno slova "continuací", poněvadž mnohým se příčí; prosí císaře, aby na svatbu dcery jeho s Adamem ze Šternberka zástupce svého vypravil

V PRAZE. 1578, 26. června. — Orig. v c. k. říš. fin. arch. ve Vídni.

Allerdurchläuchtigister grossmächtigister und unuberwindlichister römischer Kaiser, allergnädigster Herr! Euer Kais. Mt. soll ich in unterthänigistem Gehorsamb nicht verhalten, dass ich sieder meiner Hieherkunft wenig Tag gesund blieben und wiederumb am Podagra liegerhaft worden, doch hab ich gleichwohl nichts desto weniger die Glaubiger, so am meisten umb die Bezahlung heftig angehalten, als nämblich Wenzln von Wrzesowicz, der sich wegen der dargeliehenen funfzehen Tausend Thaler in mein Guet eingefuehrt, sowohl die Dubanskyschen Erben, die auf Herrn Joachim von Kolowrat Steckbrief genomben, und er sich aber ohn alle Noth fursetzlicherweis gestellt, desgleichen Herrn Heinrichen von Schwanberg, mehr Adam Hrzan, welcher Herrn Jan Chynský allbereit gesteckt, und andere mit Hintansetzung meines Gesunds gestillt und hilf also dannocht die Karnmersachen, doch nicht mit kleiner meiner Beschwerung, treues Fleiss verrichten.

Was dann die Berathschlagung des kleinen Landtags antrifft, weil ich vermerkt, dass an des Herrn von Rosenberg Beiwesen merklich viel gelegen und ich mich seines Aussenbleibens besorgt, hab ich ihme insonderheit geschrieben und gebeten sich hieher zu verfuegen, wie er dann am Tag Johannis hieher ankommen und auf mein Begehren bei mir abgestanden und das Nachtmahl mit mir sambt etlichen andern obristen Landofficierern eingenomben, alido wir dann diesem Handel zum besten mit einander vertraulichen conversiert, darauf auch folgenden Tags die Sach in grösser Anzahl nach Nothdurft erwogen und in Berathschlagung genomben. Und obwohl der mehrer Theil dahin gangen und auf vorigen ihrem Guetbedunken stark beruhet, so ist es doch hernach mit Hilf des Herrn von Rosenberg und Herrn Landkammerers dahin befurdert und einhelliglich geschlossen worden, dass ein kleiner Landtag auf Mariae Magdalenae ausgeschrieben werden soll, inmassen E. Mt. dits alles aus einem andern Schreiben, so von den Herren obristen Landofficierern und mir an E. Mt. beschicht, mit mehrer Ausfuehrung sambt Benennung der Commissaren nicht allein hieher in Beheimb, sonder auch in die incorporierten Land allergnädigist zu vernehmben haben werden.

Und dieweil auf Galli nicht so gar lang, will ich dahin helfen arbeiten, damit das Biergeld bis auf künftig Weihnachten nnd noch ein Steuertermin erhalten werde, derhalben meines unterthänigisten Erachtens das Begehren bis auf Georgi zue stellen sein möcht.

Und obwohl der Landtag gleich in die Emtenzeit einfällt, darumben nicht zu hoffen, dass ihr viel von den Ständen denselben besuchen werden, so ist doch dits mehr für als wider E. Mt. und wirdet die Bewilligung von den wenigem erscheinenden Personen leichter als von vielen zu erhandlen sein und der Landtag nicht viel uber drei Tag währen, und muessen die Abwesenden demjenigen, was auf dem Landtag geschlossen wirdet, ein Weg wie den andern Vollziehung thuen.

Daneben kann E. Mt. ich aus unterthänigister Treuherzigkeit auch dits nicht bergen, dass ihr viel an dem Wort "Continuirn" nicht wenig offendirt und deuten es dahin, als sollt gleich diese Hilf aus schuldigen Pflichten für und für gegeben werden. Derhalben geruhen E. Mt. diese allergnädigste Verordnung zu thuen, damit bemelt Wort gegen ihnen den Ständen in bevorstehunden Landtagshandlungen nicht gebraucht werde.

Und wirdet also meines unterthänigisten Verhoffens durch diese kleine Landtag, die E. Mt. allhie in Beheimb und derselben incorporierten Landen bald auf einander halten lassen werden, mit schlechter Muehe nicht ein kleine Summa, die E. Mt. sonst hätten verlieren muessen, erlangt werden mugen; allein will dits hoch vonnöthen sein, dass E. Mt. derselben hieher Ankunft bald nach Beschluss dieses Landtages allergnädigist befurdern, auf dass man hernach von dem grossen Landtag, daran E. Mt. mehr als an diesem gelegen, nach Nothdurft tractieren und sich zu demselben praeparieren und der furnehmben Personen vom Herrn- und Ritterstand Gemueter zuvor einnehmben müge.

Es war auch nicht undienstlich, den Commissarien, so hierin verordnet werden sollen, gnädigist aufzulegen, im Fall, do ihnen in dieser Handlung was beschwerlichs furfallen wollt, dass sie sich mit mir daraus vertraulich unterredt hätten, dann ich mit Gott bezeugen kann, dass E. Mt. ich mit allen Treuen meine und derselben gern meinen Pflichten nach dermassen und mit solchen treuherzigen Eifer dienen und helfen wollt, dass E. Mt. solches im Werk spüren und mit Nutz befinden könnten, wie dann, do mir der Allmächtig das Leben länger verleihen wirdet, ob Gott will, geschehen soll. Bitt allein in aller Untertänigkeit, do ich bei E. Mt. änderst ausgelegt, wie mir neulich von obgedachten Herrn von Kolowrat ohn alle Ursach begegnet, demselben kein Statt zu geben, sonder mich zuvor zue billicher Verantwort kommen zu lassen, dann wann ich gleich nicht allweg Unmuglichkeit halben dasjenig, was E. Mt. mir in Geldhandlungen genädigist auflegen, vollziehen kann, so ist doch der Willen allweg verhanden.

Zum andern hab ich E. Mt. noch vom zwölften dits in Gehorsamb geschrieben und Copeien zweier Befehlch, so in beheimischer Sprach an die kleinen Ambtleut bei der Landtafel und dann an das Burggrafambt in Sachen die Schönbergischen Glaubiger betreffend, ausgehen zu lassen, ein sondere Nothdurft angesehen worden, zuegeschickt, welche mir aber noch bis auf dato nicht zuekommen, deren ich gleichwohl sehr nothdurftig gewesen, doch hab ich, soviel ich konnt, unterbauet und in Sachen nothwendige Versehung gethan, bin auch der unterthänigsten Hoffnung, es werde der mehrer Theil der Summen zu Ablösung Pürgloss aus dieser Schönbergischen Handlung, sonderlich aber mit Graupen und Geiersberg zu bringen sein.

Fürs dritt, allergnädigster Herr, soll ich auch dits E. Mt. gehorsamist unangezeigt nicht lassen, dass ich aus Schickung des Allmächtigen und mit Bath meiner Freund dem Herrn Adam von Sternberg mein Tochter zu verehelichen zuegesagt, auch nach christlicher Ordnung die hochzeitliche Freud auf den Sonntag nach Margarethae, dass ist den zwainzigisten Julii, zu halten angesetzt. Dieweil mir dann nicht gebühren will, E. Mt. als meine von Gott furgesetzte hohe Obrigkeit Herinnen zu übergehen, so bitt ich demnach unterthänigisten Gehorsambs, die geruhen dem heiligen Stand zu Ehren und mir zu Gnaden von derselben wegen meinen Vettern Herrn Christofen von Lobkowicz, do änderst E. Mt. hierin kein Bedenken, allergnädigist abzufertigen, mich auch mit einem Wilpret von derselben eigenthumblichen Herrschaften derselben genädigisten Willen und Gefallen nach allergnädigist zu versehen. Das soll und will ich umb E. Mt. in Zeit meines Lebens sambt meiner ganzen Freundschaft mit Leib, Guet und Bluet in unterthänigister Treuherzigkeit nach höchstem Vermugen zu verdienen jederzeit geflissen sein. Und thue mich E. Kais. Mt. als meinem allergnädigisten Kaiser und Herrn zu derselben kaiserlichen Gnaden in Unterthänigkeit befehlen. Geben Prag den 26. Junii anno im 78.

Euer Röm. Kais. Mt. unterthänigister und gehorsamister

 

Johann der älter Popi Herr von Lobkowicz (m. p.).





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