123. Nejvyšší úředníci zemští Ladislav starší z Lobkovic, Pernštein a Michal Spanovský z Lysova podávají císaři své dobré zdání o obnovení starých smluv, kteréž by se prostřednictvím kurfirštů saského a braniborského s královstvím Polským státi mělo.
V PRAZE. 1578, 3. ledna. — Opis souč. v arch. Třeboň.
Allerdurchleuchtigister Römischer Kaiser etc. Eure Kais. Mt. werden aus unserem nächsten Schreiben genädigist verstanden haben, dass wir auf derselben drei unterschiedlich uns gethane gnädigste Befehl mit Berathschlagung des polnischen Wesens unsaumblich furgehen wollen, weil wir aber in E. Mt. jüngstem Schreiben und denen uns mitgeschickten Schriften vernommen, in was terminis die Sachen jetzo stehen und dass sie keinen Verzug noch Anstand leiden wollen, und also daran die Zeit nit vergebens verloren werde, wollen E. Kais. Mt. wir gehorsamist nit bergen, dass wir bald anfangs, wie uns E. Mt. erster Befehl vom 26. Decembris nächst verschienen Jahres, unser räthliches Guetachten zu geben, einkomben, wie wir dann damals in grösster Anzahl der fürnehmbsten Landofficieren und Räthe beisammen versamblet gewesen und die Concepta auf E. Mt. gnädigst Verbessern emendiert haben; nachdem wir aber in demselben Schreiben vermerkt, dass E. Mt. dieselben beiden Churfürsten zu Sachsen und Brandendurg gleichfalls communiciert, haben wir uns mittlerweil mit unserer Antwort vermüg dieser Abschrift gefasst gemacht, aber beiden ihnen Churfürsten hierin nit furgreifen, sonder bis derselben rathsame Meinung bei E. Mt. einkommen, erwarten und dasselb unser Schreiben nit ausgehn lassen wollen, sonderlich weil in der Fürstl. Dt. Erzherzog Ernsts zu Österreich, unsers gnädigsten Herrn, und der darmaln zu Wien anwesenden und erforderten Räthen und Landleute Guetachten vermeint worden, dass E. Kais. Mt. mit denselben beiden Schreiben an Kunig zu Polen und die Landräth so lange innenhielten, bis E. Mt. zuvor eigentlich Bericht hätten, wie der Kunig vor Danzig abgezogen, und dass sich E. Mt. vonwegen des zunahenden Winters weder von ihme noch dem Türken einiches Überfalls oder Gefahr zu besorgen. Seitemal aber nunmehr, wie aus den einkommenen Schriften und Berichten zu vernehmen, die Sachen also geschaffen und wir aber allein aus des Churfürsten zu Brandeburg Schreiben unterm dato den 23. Oktober befinden, dass Ihr Churf. Gn. an der Stände der Kron Beheimb Bedenken, dass nämblich der Kunig und die Landräth durch Schreiben vonwegen Aufrichtung und Verneuerung der alten Compactata ersuecht werden sollten, Gefallen tragen und an beiden Concepten nichts zu verbessern wissten, auch daneben aus S. Churf. Gn. bei Danzig anwesenden gesandten Räthen gegebnen Antwort so viel zu verstehen, dass vom Kunig kein Trotz oder Hochmuth, wie etwa vermuet werden möcht, gespürt oder gemeint werde, sondern allein, als ob er der Kunig und desselben Unterthanen offendiert worden sein sollten, dardurch er ob weilend Kaiser Maximilian, E. Mt. geliebsten Herrn und Vätern hochseligister Gedächtnus, und E. Mt. selbst, auch derselben Hofräthen vielleicht Beschwer tragen und noch, Meldung geschieht, so erachten wir demnach, dass nunmehr E. Mt. desto weniger Bedenken tragen sollten, die verfassten Schreiben ins Werk zu richten und damit fortzufahren. Und dann die Sach, wie obgedacht, von wegen der Kürze der Zeit, dass der polnische Landtagstermin nahend herbeikommt, nit Anstand leiden will und E. Mt. unser unsaumblichs Bedenken genädigist erfordern, welches auch wohl die Nothdurft hoch erfordert, damit hierinnen nichts, was E. Mt. getreuen Kunigreich, Landen und Leuten zu Guetem und Wohlfahrt nutzlich, verabsaumbt werde, wir aber noch zur Zeit in der kleinen Anzahl, wie wir E. Mt. diese Tage gehorsamist zugeschrieben, allhie seind, die wir aus treuherzigem Gemuet gern E. Mt. selbst und derselben Land und Leut bestes neben den andern unsers Mittels comuniciern und betrachten wollten, übersenden wir demnach E. Mt. beide Concept sambt der Correctur, was unsers gehorsamisten Erachtens zu Erhaltung E. Kais. Mt. Hochheit und Reputation darinnen ausgelassen und entgegen hinzuegesetzt werden möchte, welche Correctur dann bald anfangs, wie wir zu Eingang gemeldet, als uns die Concepta zukommen, von uns in meister Anzahl mit fleissiger Erwägung beschehen ist, darbei wir es dann nach Gelegenheit aller Sachen Umbstände noch gehorsamist verbleiben und daran nichts zu ändern oder zu verbessern wüssten, sondern solches also in E. Mt. weiter genädigist Bedenken und Gefallen stellen.
Es soll auch dasjenige, was E. Mt. in denen Sachen durch den Churfürsten zu Brandenburg aus Nachrichtung Seiner Churf. Gnaden in Polen anwesende Räthe vertraulich zugeschrieben und communiciert worden, welches alles, wie wir vermerken, aus guet und treuherziger Meinung gegen E. Mt. beschicht, bei uns wohl in der Stille und Enge behalten werden, dardurch Ihre Churf. Gnaden einichen Unglimpfen bei Polen diesfalls nit zu befahren noch Beisorg tragen sollen. Und thuen E. Kais. Mt. uns allweg zu kaiserlichen Gnaden gehorsamisten Fleiss befehlen. Geben etc.