329. Komora česká radí císaři Maximiliánovi II., aby stavy české napomenul k bezodkladnému odvádění berně a třidcátého peníze vedle usnešení sněmovního.

V PRAZE. 1571, 12. září. Konc. v archivu českého místodržitelství.

Allergnädigster Herr! E. Mt. haben uns jetzo durch derselben Schreiben gnädigst erinnert, dieselb zu berichten, wie viel am Dreissigisten einkomben und was noch darin zu erlegen. Nun haben wir aber E. Mt. auf vorigen Befelch noch vom 18. Augusti diesfalls beantwort und daneben auch des Kiesels Bezahlung gedacht, ungezweifelt, solches Schreiben wirdet E. Mt. allbereit zuekomben sein.

Und dieweil gleichwol in jedem Kreis, laut hiebei verwarten zwei Auszueg, ein guete Anzahl der Restanten sein, die bisher den Dreissigistän nicht erlegt haben, und ob wir wol diese Zeit hero bei den Steuereinnehmbern embsig gnueg und fast täglich angehalten, den Ausstand einzubringen und und es doch nicht allerdings der erheischenden Notturft nach und wie wirs gern zu Bezahlung der Schulden befürdert sehen, in Vollziehung gebracht wurdet, so wär unser rathsames Guetbedunken, E. Mt. hätten an die Steuereinnehmber unbeacht der vorigen nochmals schriftlichen Befelch fertigea lassen, dass sie die Steuer und auch den Dreissigisten, item die alten Steuerreste zu Bezahlung des Rubers Reiter zum förderlichisten eingemahnt und sich in Einbringung derselben dem Landtagsbeschluss gemäss ohn meniglichs Verschonen verhalten hätten. Dann ob wir wol mit den Glaubigern umb Stillstand handlen und zum Theil bei etlichen Frist erhalten, so werden wir doch auf jetzo Galli nicht allein zu Bezahlung der Interesse, welches sich ausser den Schulden im Reich und allein auf die inländischen Schulden zu verstehen, auf 19661 fl. 20 Kr. 4 d: verlaufen wird, sondern auch zu Stillung der unwartunden Glaubiger einer grossen Summa Geldes bedürfen, die wir nirgend anderstwo als allein von dem Dreissigisten zu bezahlen wissen. Es hat aber der ander Termin des Dreissigisten bisher, wie die Steuereinnehmber berichten, noch wenig ertragen und wirdet kaum der halb Theil soviel als zuvor gefallen, wie dann solches aus dem veneutschten Auszueg zu sehen; derwegen auf fürderliche Einbringung des Ausstands umb soviel desto mehr zu dringen, damit nicht allein die hievor darauf verwiesenen Summen, sondern auch etliche andere Schulden, die keinen andern Anstand haben können, abgelegt, Trauen und Glauben erhalten und E. Mt. Nachtl verhüet werden möcht, inmassen dann E. Mt. solichen Befelch gnädigst zu befördern werden wissen.

Und obwol E. Mt. unlangst durch offene Mandat die Ständ ingemein zu Erlegung ihrer Gebührnuss gnädigst vérmahnen haben lassen, dieweil sich aber, wie aus Erlegung der Steuer zu befinden, an welcher dann auf jetzo Bartholomäi - Termin über 5000 Schock Gr. behemisch gefallen, der weniger Theil daran kehrt, so erachteten wir zu desto mehrer Befürderung der Sachen nicht undienstlich sein, dass E. Mt. die Ständ nochmals zum Uberfluss vor Schaden gewarnt und zu unsaumiger Erlegung der Steuer, Biergelds und Dreissigisten durch etwas geschärftere Mandat vermahnen hätten lassen, und daneben den Herrn obristen Landofficieren auferlegt, dieweil auf jetzo Michaelis das Landrecht allhie gehalten wirdet, wo viel Volks hieher zu komben pfleget, dass sie, noch ehe die Ladungen ausgerufen werden, und bald bei Eingangs des Landrechts die Ständ wegen Richtigmachung ihrer beschehenen Bewilligung mündlich auch erínnert hätten, welches dann unsers gehorsamsten Erachtens die Einbringung der bewilligten Hilfen nicht wenig befördern wirdet.

Wir haben auch bei den Steuereinnehmbern schriftlich und mündlich, wie solches aus der verteutschten Abschrift unsers an sie gethanen Schreibens zu sehen, angehalten, dass sie die Ausständ an den 75.000 Schock Gr. Steuer nicht vergessen, sondern dieselben, sowol als die andern Hülfen fleissig einbringen sollen. Darauf sie uns ein Schrift, welche verteutscht hiebei liegt, übergeben, in der sie vermelden, dass allbereit an der Steuer ausgezählt worden ist 65.910 Schock 26 Gr. 3 d. alles behemisch, und do die Grafschaft Glatz und des Egerischen Kreises Gebührnuss, als nemblich von Glatz 1397 Schock 16 Gr., so sie allbereit ausgezählt, und vom Egerischen Kreis die 800 Schock Gr. alles behemisch, die sie auf den ersten Termin erlegt, und auch von dem Elbognischen Kreis, welches man noch nicht wissen kann, wie viel dasselb sein wirdet, weil mit ihnen, wie aus einem andern unsern Schreiben zu befinden, noch zur Zeit kein Vergleichung getroffen werden mügen, zu jetzo ernennter Sumina gelegt, dass ihres Erachtens nicht viel hinterstéllig sein wirdet. Nichtsdestoweniger halten wir es für notwendig, dass gleichwol sie die Steuereinnehmber auch daran in obangezogenem Schreiben vermahnt werden. Doch alles zu E. Mt. gnädigsten Willen und Wolgefallen gestellt.




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