305. Císař Maximilián II. nařizuje komoře české, aby neodvedená dosud berně exekucí vybrána byla, poněvadž lid válečný v Uhřích, kdyby nebyl brzy zaplacen, buď by se rozběhl nebo revoltu způsobil.

Ve ŠPÝRU. 1570, 20. listopadu. Konc. v archivu českého místodržitelství.

Ihr habt euch underthänigist zu erinnern, wasmassen uns die Ständ unsers Kunigreichs Beheimb auf jungst zue Prag gehaltnem Landtag gehorsamist und endlich vertröst haben, die damals bewilligte Turkensteuer auf die angesetzte Termin und also den ersten auf Bartholomei jungst verschienen gewiss volliglich ohn allen Abgang zu erlegen; derhalben wir uns dann gänzlich darauf verlassen und sonst zur Abzahlung des Kriegsvolks auf den hungrischen Granitzen, kein andere Verweisung oder Anticipirung gethan, sonder ein benennte Summa von ihnen den Ständen darumb gnedigist angenommen, auch uns mit ihnen verglichen und verstattet, dass sie ihre selbst, eigene Steuereinnember darzu ihres Gefallens ordnen sollten, alles dahin angesehen, auf dass wir der endlichen Erlegung der Terminen umb soviel gewisser sein und derhalben weiter kein Sorg und Zweifel haben möchten.

Ob wir uns nun wol aus jetzo bemelten Ursachen also gnedigist anders nit versehen, dann es wurde an dem allem kein Mangel haben und darumb durch den durchleuchtigisten Carl Erzherzog zue Osterreich, Sein Lieb, deren wir es bruderlich vertraut und zu verrichten aufgetragen, die endliche Auszahlung bemeltes Kriegsvolks auf den Granitzhäusern anordnen und fur die Hand nehmen lassen, welch Zahlung auch allreit ein wirklicher Anfang gemacht worden ist; weil uns áber Sein Lieb vor wenig Tagen, wie ihr aus unserm den 15, dits Monats an euch ausgangnem Schreiben vernommen, bruderlich und freundlich berichtet haben und uns jetzo bald hernach auf der Post abermals und ferner mit Beschwer vermelden, dass dieselb von dem ersten Termin der beheimischen Steuer mehers nichts, dann die jungsterwähnte Summa der 22.754 Thaler und ferner 10.000 Thaler, so unser beheimische Cammer hernach geschickt, empfangen habe, und also von der beheimischen Bewilligung des ersten Termins bis in die 42.246 Schock, auch von Restanten 17.000 Schock aussenstehen, aus welchem und wo solche ausständige Rest nit in Kurz, die andern Termin auch zu seiner geburlichen Zeit gedachtem unserm geliebten Herrn Bruder, Seiner Lieb, ordentlich hinaus verordnet werden, endlichen anders nichts erfolgen wurde, dann dass nit allein von der angefangenen Bezahlung wiederumb abgelassen werden musste, sondern auch bei den Granitzen des ungeduldigen, lang aufgehaltnen und gar erarmbten Kriegsvolks halber grosse und merkliche Gefahr zu besorgen wäre: derhalben so sein wir gnedigist verursacht worden, euch die Gefährlichkeit, die darauf stehet, nochmals weiter gnedigist zu Gemueth zu fuhren und kumbt uns solcher der Ständ bemelter Kron Beheimb unversehner und uber ihr endliche Vortröstung erfolgter Saumsal nit mit kleiner Verwunderung und Befremdung fur; dann das Kriegsvolk, so nun der Bezahlung halber soviel als vertröst worden, wie ihr selbst gehorsamlich zu erachten, ganz schwierig und sich nicht alleine Not und Armuts halber verlaufen, sondern sich auch Meuterei, zu dem, dass sich des Tuerken halber auf den Granitzen allerlei Unsicherheiten vermerken lassen, leichtlich ubergeben und also gemeinem Vaterland (da Gott gnedig vor sein welle), verterblicher Schaden dardurch entstehen möchte, wie dann die Befehlichsleut derhalben mehrmals protestirt und Sein Lieb Erzherzog Carl diesfalls nit weniger entschuldigt sein wellen.

Derwegen so ist, wie auch in jungstem unserm Schreiben, unser ferner gnediger Befehlich an euch, ihr wellet in Ansehung, dass nit allein der erste Termin, so längst verflossen, sondern nunmehr der ander auch nahend vor der Hand, bei mehrgedachten beheimischen Ständen zu Verhuetung oberzälten Gefärlikeiten die endliche und ernste Verordnung thun, dass der Rest des allbereit erst versessnen Termins, sowol auch die Restanten der 17.000 Schock vollends alsbald ergänzt und ohn allen Verzug hinausgemacht, hernach der ander Termin nit weniger in keine Verlängerung gestellet und also das hungrische Kriegswesen mit Continuation der ordentlich angefangnen Bezahlung richtig erhalten werde. Wie wir uns dann gnedigist anders zu euch nit versehen, sondern endlich und gewiss darauf verlassen wellen, ihr werdet euch diese Sachen in Betrachtung der hohen eussersten Not und. bevorstehenden Gefahr mit Ernst und Fleiss angelegen sein lassen und die Stände, welche hierinne je ferner saumig sein wollten, durch geburliche vmd im Landtag ausgesetzte ernste Mittel zu der Contribution bringen und anhalten; dann Ťir nit weniger den Landvogten und Haubtleuten in unsern Marggrafthumbern Ober- und Nieder-Lausitz ebnermassen auferlegen, bei den Ständen daselbst dergleichen Fleiss und ernstlichs Einsehen furzuwenden.




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