145. Mandát císaře Maximiliána II., jímž vyzývá stavy všech zemí koruny České, aby vedle usnešení sněmovního k osobnímu tažení do pole proti Turku se připravili.

V AUGŠPURKU. 1566, 9. dubna. Opis souč. v archivu českého místodržitelství.

Wir Maximilian. Lieben getreuen! Wir stellen gnediglich in keinen Zweifl, eur jedem sei numehr unverborgen und wolbewusst, welchermassen allgemeiner Christenheit Erbfeind, der Turk, seinen unersättigten bluetdurstigen und tyrannischen Gemuet nach ihme eigentlich furgenommen, desthalben auch in embsiger Rüstung und stattlichen Bereitschaft stehet jetzo mit einem gwaltigen Heer auf unser Kron Ungarn und Herzogthumb Osterreich selbst eigner Person seinen Feldzueg zu nehmen und folgends, da es ihme geraten möcht, seinen Fuess fort und weiter in unsere Niederösterreichische und die andern unsere anrainende erblichen Kunigreich und Lande zue setzen, unsere getreue Underthanen seiner wüetenden Art nach under solchem Haubtkrieg mit unmesslicher Tyrannei, Brand, Mord, Raub und Austilgung unsers heiligen christlichen Glaubens zu bekriegen, zu beschädigen und zu vertilgen. Welchs dann sonder allen Zweifel der Allmechtig von wegen der manichfaltigen Ubertretung und unbuessfertigen ergerlichen Lebens in Sünden und allen Lastern, damit der mehrer Teil under uns, die wir Christum bekennen, befleckt und uber alle treue Warnung und Vermanung in demselben halsstarrig verbleiben, zu einer Straf und Zucht aus göttlichem Zorn, wo wir von Sünden und Lastern nit abstehen und unser Leben durch christliche Buess verändern und bessern, uber uns verhengen thuet. Derwegen vermanen wir euch alle, was Wirden, Stands, Ambts oder Wesens ihr seit, väterlich und gnediglich und wellen mit allem Ernst, dass furnemblich durch die Geistlicheit vom höchsten bis auf den niedersten, nit weniger durch die weltlich nachgesetzte Obrigkeit, Gottes Zorn zu versuenen, mit allem Fleiss die Kirchen und Gottes des Allmechtigen Dienst fleissig gefurdert, täglichen umb Hilf und Rettung seiner armen Christenheit angerueft, umb Verzeihung der Sünden gebeten, ein gottesfurchtigs buessfertigs Leben angestallt, guete erbare Pollicei angericht und alle sundliche Schandlaster verhuetet und die Verbrecher andern zu Abscheuch, wie sich gebürt, unabloslich gestraft werden, sonder allen Zweifel, wo wir mit rechtem christlichen Eifer in eim gueten Fursatz, rechter Reu und Buess, umb Verzeihung der Sund bitten, darnach unser Leben anstellen, bessern und richten, der Allmechtig werde mit Gnaden den wolverdienten Zorn von uns abwenden, uns gnedig und barmherzig sein und uns Victoriam, Sieg und Uberwindung wider den Verfolger seins eingebornen Suns höchsten heiligen Namens verleihen und uns durch Wirkung seins heiligen Geists zu zeitlicher und ewiger Wolfart mit Gnaden helfen.

Und demnach ihr aus unsern jungsten ausgangnen Generaln unser als eins christenlichen regierenden Kaisers, Kunigs, Herrn und Landsfürsten treue und vaterliche Erindrung und wolmeinende Vermanung gehorsamlich verstanden, dass ihr euch zur Gegenwehr, Rettung und Erhaltung euers selbsten Vaterlands, so dem Feind, wo er (des der Allmechtig mit Gnaden verhueten welle) in Ungarn und Österreich furbrechen wurde, nit weit entsessen, stattlichen gefasst machen, in gueter Rüstung, Bereitschaft und Huet sitzen sollet, als wir dann genzlichen in kein Zweifel stellen, ihr solchen underthenig nachgesetzt werdt haben; dieweil aber numer die Zeit vor der Hand, der Feind auch allbereit mit seinem gwaltigen Kriegsheer im Anzug und aus dero bisher mit grossem Schaden und Gefahr erfolgten Erfarnheit keins Wegs zu verachten, sonder vilmehr die Notturft erfordere, ihme mit bewerter Hand stracks entgegen zu ziehen, unser Kunigreich, Land und getreue Underthanen und Inwoner vor oberzelten des Feinds bluetdurstigen Tyrannei und Gwalt, soviel der Allmechtig seiner Christenheit Gnad und Sieg verleihen wirdet, zu beschutzen, zu beschirmen und zu sichern und ihr euch auch zweifelsfrei gehorsamblich zu berichten habt, dass ihr uns auf jungist gehaltnen Landtägen undertheniglich bewilligt, auf den Fall, da wir in eigner kaiserlichen und kuniglichen Person wider mehrangeregten Erbfeind in das Feld ziehen würden, auch in eigner Person zu Errettung der gmeinen Christenheit und euers Vaterlands höchsts euers Vermugens mit uns zu ziehen und uns keinswegs z verlassen: so wellen wir euch demnach jetzo abermals gnediglich vermant, auferlegt und mit Ernst befohlen haben, dass ihr und euer jeder insonderheit Inhalt hievoriger unsrer Mandata in gueter Bereitschaft stehet, euer Ross, Knecht und Rüstungen nicht von Handen gebet; welcher aber damit der Notturft nach nicht versehen wer, des wir doch gar nicht achten, euch alsbald und unverzuglich höchst euers Vermugens dermassen gefasst machet und rüstet, auf dass ihr alsbald auf unser andere und weitere Aufmanung auf den Fall der Not als getreue Underthanen zu Rettung gmeiner Christenheit und, des Vaterlands, auch ihr die vom Adel, so in Städten wohnet und Geld auf Interesse liegen habt, sambt denen, so in Diensten sein; item ihr, die so von neuem geadelt seit, bei Verlust euers Adels und Privilegien mit uns in eigner Person in das Feld zu ziehen gerüst und bereit seiet. Jedoch welche Personen alt, verlebt, krank und beweislicher Leibsschwacheit halben nicht ziehen kunnten, dieselben sollen im Zuezug mit ihrer Anzahl Pferd ihre Sün, Freund oder andere taugliche Personen schicken.

So wir dann auch beschliesslichen dem durchleuchtigen Erzherzog Ferdinanden seiner Lieb zu Gewinnung der Zeit, was zu desto furderlicher ins Werk Richtung solchs Aufbots und Zuezugs mit Bestellung der Ambter, Befehl und in alle andere Weg dienstlich, zu Beschutzung und Verwarung der Lande zueträglich, anzuordnen auch mit den Geistlichen und Prelaten von wegen der Anlag des personlichen Zuezuges zu handlen in unser Kron Beheim und derselben incorporirten Länder vollkombnen Gwalt und Macht gegeben: so wellet euch darauf in Allem seiner Lieb Befehl nach des underthenigisten Gehorsambs als gegen uns selbst verhalten.

Und zweiflen also gnediglich gar nicht, wofer von Sünden, wie im Eingang vermeldt, durch rechte Reu und Buess abgestanden und unser Leben in Gottesfnrcht zu seiner Ehr gebessert wird, auch wir also daneben zu Beschutzung und Erhaltung seines göttlichen Namens und der allgemeinen Christenheit mit des heiligen Reichs Churund Fürsten und den Ständen auch anderer christenlichen Potentaten Hilf und personlichen Zuezug neben euch und andern unsern treuen Underthanen dem Erbfeind personlichen entgegen ziehen, der allmächtig Gott werde seinen furgesetzten Zorn gnediglich fallen lassen und uns wider den grausamen Tyrannen und Erbfeind glucklichen Sieg und Heil zu Vollziehung solchs christenlichen Werks miltiglichen verleihen und mittheilen.




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