128. Císař Maximilián II. zasílá arciknížeti Ferdinandovi artikule komorní, kteréž na příštím sněmu projednány býti mají, aby ještě jednou o nich s nejvyšším kancléřem Jáchymem z Hradce se uradil; i připomíná mu, jak se zachovati v příčině vyupomínání zadržalých berní, svobod hornictví, obchodu se solí, zrušení úřadu českého colmistra polního a ušetření výloh při vybírání berní.

VE VÍDNI. 1565, 22. června. Orig. v archivu česk. místodržitelství.

... Wiewol wir E. L. auf die beratschlagten und uns noch den vierundzwainzigisten Tag Mauü gegenwurtigen Jahrs uberschickten Cammerarticl, so auf jetzt angehenden behmischen Landtag nnserer Notturft nach gemeinen tänden der Cron Behaim furgetragen werden sollen, unser Antwurt zuegeschrieben und darinnen noch allerlei weitere Beratschlagung und Bericht begert haben, so ist uns doch anf solches von E. L. noch unzther nicht zuekummen.

Dieweil aber der Landtag nunmehr an der Hand ist und uns diese obstehende begerte Beratschlagung und Bericht darvor nicht wol zuegeschrieben mugen werden, so thuen wir E. L. ermelte Landtagsarticl sambt Copi unser, wie gemelt, darauf ervolgten Antwort hiebei wider ubersenden und dieweil wir den wolgebornen unsern geheimen Rat, obristen behmischen Canzler und lieben getreuen Joachimen von und auf Neuhaus anjetzo zu ermeltem Landtag hinein schicken: so ist demnach unser bruederlichs Gesinnen an E. L., die wellen alle in obgedachter unserer Antwort begriffne Articl mit ihme behmischem Canzler und wen sie sonst noch darzue fur tauglich erkennen werden, vorbevohlnermassen den negsten in weitere Beratschlagung ziehen und was sie daraus in jetzigem Landtag bei den Ständen zu handlen und anzubringen rätlich und ein Notturft sein befinden werden, dasselb alsdann in der Replicen ermeltes Landtags, aber was die Steuer und Biergeld beruert, aufs glimpflichist, doch unvergessen unserer Notturft, furtragen und die Sachen allenthalben zu bestem unserm Nutz bei den gmeinen Ständen handlen nncl clahin befurdern helfen, auf dass wir mit bester Ordnung und znm allerschleunigisten zu Erlangung der Steuer und Biergeldsrests höchst unvermeidlicher Notturft jetzt und kunftig kummen mugen und derselben zu unserm so merklichem Schaden und höchster Beschwerung nit mehr so lang entraten durfen.

Und wiewol wir uns der Weigerung, welche hievor zu mehrmalen von wegen Erlegung der Steuer und Biergeld bei den Restierern aus der Ursach furgeloffen, nemlich weil die Bewilligung derselben weilend der negst verstorbnen Kais. Mt. unserm geliebtem Herrn und Vater gottseeliger und milter Gedechtnuss beschehen und sich mit derselben nun Veränderung zuegetragen hette, dass sie uns die zu leisten nimmer schuldig zu sein vermeint haben, gnediglich wol zu erindern wissen, so achten wir doch, solche Ursach und Weigerung werde sich bei ihnen nunmehr lengst selbst abgeschnitten haben und von ihnen nit mehr furgewendet werden; im Fall sie aber je damit aber herfuřkummen wollten, so lassen wir uns gnediglich gefallen, dass es ihnen in beiderlei Sachen mit E. L. in vorgedachten beratschlagten Articln ausgefuerten, sonderlich aber denen Ursachen abgeleint werde, dass sie die Steuern nit zu unserm Nutz, sonder allein auf Ünderhaltung der Gränizen und des Kriegswesen, zu Rettung ihrer selbst und der andern unsern christlichen Land und Leut bewilligt und gebraucht werden.

Was aber nun ferner Aufnembung der Steuerraitungen anlangt, das achten wir für ein sondere grosse Notturft, íst auch derwegen unser bruederlichs Gesinnen an E. L., die wellen solches bei den Ständen in das Werch handlen, und darzue von unserntwegen neben ihrem zwo hierzue teuglich, getreu und vertraut Commissarii verordnen, die ermelte Raitungen alles Vleiss ersehen, aufnemen, die Mengl darinnen herausziehen, mit ihrem Guetbedunken an nnser behmische Cammer, dieselb ferner an E. L. und dann E. L. an uns gelangen lassen; wo vonnöten, so wellen auch E. L. gedachten unsern Commissarien hierzue ein Verzeichnus und Instruction, wie sie sich hiebei verhalten sollen, fertigen und zuestellen.

Mit der behmischen Bergfreiheit, achten wir, werde diesmal nicht fürzukummen sein; da aber die Ständ derwegen selbst Anregung theten, so wellen E. L. darinnen bis auf unser Wolgefallen das best handlen, oder aber in dem, wie sie beantwurt werden möchten, uns E. L. Rat und Guetbedunken unverzogenlich zueschreiben.

In gleichem Fall mag auch des Salzhandl, weil unzther von den Ständen darwider kein Beschwerung furkummen, unsers Theils geschwiegen werden: woferr sie aber derwegen selbst Anregung thäten, so wellen E. L. sie mit der in obgedachten Articln begriffnen Ursachen beantworten und abweisen.

Beschliesslich achten wir ein sondere Notturft sein, wo die Ständ nicht selbst darauf gedenken wurden, dass von wegen Abstellung des behmischen Kriegszahlmeister und andern grossen Uncosten, so unzther auf Einbringung und Herausfuerung der Steuern gangen, bei den Ständen Vermanung beschehe und angehalten werde, derhalben wellen E. L. solches zuthuen bedacht sein und was sie in eim und anderm ditsfalls verrichten, uns hernach neben Widersendung obberurtes Einschluss alsbald auf unser Hofcammer berichten. An dem beschieht uns ein bruederlichs Gefallen.




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