123. Císař Maximilián II. odpovídá arciknížeti Ferdinandovi na jeho dobré zdání u příčině držání sněmů v zemích koruny České: že český sněm dne 30. června bude zahájen a pohřební průvod zemřelého císaře Ferdinanda dne 5. srpna ve Vídni odbýván bude.

VE VÍDNI. 1565, 8. června. Konc. v archivu česk. místodržitelství.

Maximilian. Wir haben E. L. freundlichs und bruederlichs Schreiben vom vierten diess Monats datirt empfangen und daraus, welchergestalt E. L. die Handlungen, unsere Obliegen und Sachen, so unser obrister Canzler der Cron Behem von uns bei E. L. zu werben und anzubringen in Bevelch gehabt, auch also von ihme furgetragen und volgends durch E. L. wolbedächtig, vernunftig und notturftig mit den darzue erforderten Landofficiern aus unser Cron Behem beratschlagt worden, nach lengs verstanden und nemben E. L. gehabten embsigen Vleiss zu sonderm angenemen bruederlichen Wolgefallen an, lassen uns auch durchaus derselben gehabten Beratschlagung und Guetbedunken freundlichen Wolgefallen.

Soviel nun erstlich den Landtag in unser Cron Behem betrifft, ist es nit on, das es gleichwol unser hohe Notturft erheischt, wir auch fur uns selbs nichts liebers gesehen, dann dass wir denselben als den ersten in unser Regierung personlichen ersuechen, demselben uns und unsern getreuen Underthanen Land und Leuten zum besten selbs beiwonen und unsern, auch der Cron und andern privat, so wol der auslendischen Churund Fursten und andern belehneten Personen Handlungen abhelfen hetten mügen, so haben doch E. L. unser stattliche erhebliche und genuegsame Entschuldigungen (die Sie auch in Ihrem bruederlichen Schreiben wieder erholn, warumben solchs nit beschehen kann) ausfuerlichen vernomben. Versehen uns demnach zu unsern getreuen Ständen und Underthanen cfer Cron Behem ganz gnedigist, sie werden, seitmal wir es ihnen selbst und der ganzen Christenheit zum besten von wegen unsrer obgelegnen Kriegssachen und Expedition in Hungern aus hoher erheischender Notturft einstellen muessen, wie sie es dann in der Proposition weitleufiger vernemen werden, furnemblich aber auch, weil sich E. L. (welchs wir von derselben zu sonderm bruederlichen angenemen Gefallen vermerken) dem Landtag an unser Statt beizuwonen und denselben zu halten erbieten, damit gehorsamist zufrieden sein und uns also genuegsamblich und wol entschuldigt halten. Und haben also darauf E. L. und der Officier gehaltnen Beratschlagung nach den Landtag in unser Cron Behem auf den Sambstag nach Petri Pauli schirist kunftig aufs Prager Schloss inhalt E. L. uns zugeschickten Copei durch unser offne General und Mandata doppelt ausgeschrieben, wie dann E. L. dieselben, hiebei verwart zu empfahen haben, die auch zum allereheisten, nachdem die Zeit kurz und es die Notturft wol erfordert, bei Tag und Nacht in die Kreis überschicken wellen.

So lassen wir uns E. L. freundlichem und vernunftigem Guetbedunken nach, dass aus denen durch E. L. in Ihrem Schreiben angefuerten beweglichen Ursachen das Landrecht in Behem, welchs gleich zur selben Zeit mit einkumbt, in sonderlicher Betrachtung, dass auf das ander Landrecht ein kurze Zeit ist, dieser Zeit prorogirt wurde, auch wolgefallen. Haben es demnach also eingestellt und solcllen Articl in unsern Generaln und Publication des Landtags, wie es durch E. L. gestellt, verbleiben lassen.

Ferner haben wir aus E. L. bruederlichem Schreiben verstanden, dass dieselb die Landtagsproposition, daran dann nit wenig, sondern zum meisten gelegen, dass den Ständen in derselben die bevorsteend obliegende Not mit Erzälung allerhand beweglichen Ursachen notturftig furgetragen und zu Gemuet gefuert werde, mit den Officiern beratschlagen und uns volgends zueschicken well, welcher wir von E. L. bruederlich gewertig sein.

Was nun den Landtag in unserm Marggraftumb Märhern betrifft, lassen wir uns auf vorgeenden unsers behemischen Canzlers E. L. gethanen Bericht, was er in seinem Hineinreisen diesfalls mit den märherischen Officiern tractiert und E. L. darauf gepflegte Beratschlagung mit den Landofficiern die bestimbte Zeit und Malstatt, nemblich dass derselb auf Corporis Christi zu Olmuz gehalten solle werden, ganz freundlich belieben und gefallen; haben auch darauf allreit dem Landshaubtmann in Märhern Bevelch gethan, denselben auf jetzo angestimbte Zeit und Malstatt dem alten löblichen Gebrauch nach den Ständen des Marggraftumbs Märhern zu publicirn und auszuschreiben und seind E. L. bruederlichen Schreiben nach der Instruction zu solchem Landtag neben Benennung der Commissarien, die wir hierzue gebrauchen mügen, nit weniger auch der Beratschlagung der schlesischen und lausnizischen Furstenund Landtag neben den andern Articln, so E. L. noch mit den Officiern und Räten hinterstellig und zu beratschlagen haben, sambt Nambhaftmachung der Commissarien, so solche schlesische und lausnizische Furstenund Landtag in unserm Namben ersuechen sollen, gwartend.

Und letztlich, soviel weilend der Röm. Kais. Mt. unsers geliebten Herrn und Vaters hochlöblichister Gedechtnus Exequias belangen thuet, sein wir noch zur Zeit nit anderst entschlossen, dann wie wir E. L. und die Officier durch merbedachten unsern behemischen Canzler berichten, E. L. Ihr solchs freundlichen und die Officier gehorsamist gefalln haben lassen, dieselben auf die bestimbte Zeit nach Verscheinung des behemischen Landtags und also ungeferlich umb Jacobi zu halten. Wir wellen aber mittlerzeit E. L. hiervon weiter bruederlich schreiben und den andern Personen, so wir darzue zu erfordern vermeinen, gnedige Anmeldung thuen.

Postscripta. Freundlicher, geliebter Herr Brueder. Ist unser freundlichs und bruederlichs Begern, E. L. welle jetzo mit den Landofficiern und Räten, was wir für Personen zu weilend Ihrer Kais. Mt. unsers geliebtem Herrn und Vatern Exequien aus unser Cron Behem und den incorporirten Landen allher ervordern möchten, beratschlagen und uns dieselben verzeichnet zueschicken, damit wir ihnen solchs zeitlich ankundigen und sie auch desto besser abkomben und erscheinen mugen.

Ander Postscripta. Freundlicher, geliebter Herr Brueder. Ob wir uns wol genzlichen entschlossen und mit E. L. Guetachten verglichen, die Exequias der Kais. Mt., W sers geliebten Herrn und Vatern hochlöhlichister Gedechtnuss, auf Jacobi allhie zu halten, so fallen uns doch dermassen bewegliche Ursachen für, dass es nit wol gesein wirdet, kunden auch in Bedenkung, dass sich der behemisch und die andern Landtag etwas verziehen und E. L. selbst nit so bald aufkommen möchten, derowegen haben wir uns furgenomben, soliche Exequias vermittelt des Allmechtigen Gnadverleihung gewiss auf den funften Tag des NTonats Augusti schirist zu celebrireu und zu halten. Solchs haben wir E. L. freundlicher und bruederlicher Meinung nit verhalten wellen.




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