95. Král Maximilián podává císaři Ferdinandovi I. své dobré zdání, kdy by sněmové v zemích koruny České držáni býti měli.

VE VRATISLAVI. 1563, 20. prosince. Konc. v archivu česk. místodržitelství.

Euer Röm. Kais. Mt. Schreiben vom 14. dies Monats Decembris datirt habe ich gehorsamblich empfangen und daraus E. Kais. Mt. gnedigste und vaterliche Vermanung von wegen Beratschlagung der Landtäge in Behaim und Österreich nach lengs sunlich und ausfürlich vernommen. Und ob ich wol bei mir lengst gehorsamblich nachgesunnen, die Sachen vor die Hand zu nemen und E. Kais. Mt. mein underthenig räthliches Bedenken zuzuschreiben, so hab ichš doch umb der Ursach willen verzogen, dass ich zuvoran sehen wellen, wie und wasgestalt sich dieser Fürstentag vollenden würde, da ich mich auch versieh, er solle in drei oder vier Tagen beslossen werden, darumben ich bisher E. Mt. kein grundlichen Bericht oder Guetbedunken zuschreiben mügen; wie nun derselbig zu Ort gebracht würdet, dass will ich alsdann E. Kais. Mt. nach lengs sunlich und gehorsamlich berichten. Und zu Gwinnung der Zeit und dieweil jetztvermelter Fürstentag sobald geslossen werden soll, hab ich, auf was Zeit die Landtäg in Lausitz und Behaim nacheinander angestellt werden sollen, und sonderlich ob auch der Landtag in Behaim one meiner Person Beisein gehalten werden möchte, solichs alles mit E. Mt. behmischen Officiern und Räthen, so ich bei mir hab, vor etlichen Tagen und jetzt wiederumben alles Fleisses äunlich und notturftig bewogen und beratschlaget und befind nach Gelegenheit allerhand Ursachen und aus unvermeidlicher Notturft, dass in keinem Weg umbgangen werden kann noch mag, dann dass ich den behaimischen Landtag selbst persönlich anstatt E. Kais. Mt. besuechen soll und müsste.

Den Tag aber zu Haltung solchs Landtags hab ich mich mit den Räthen verglichen, denselben auf den 26. Januari schierist kunftig zu Prag einzukommen und folgenden Tages den Fürtrag zu thun, nach alten löblichn Gebrauch auszuschreiben und zu publiciren, auch zu Befürderung der Sachen E. Kais. Mt. Ausschreiben und Mandata zu senden und zu E. Mt. Underzeichnung schreiben lassen, so ich E. Kais. Mt. hiemit gehorsamblich übersende. Derowegen so werden E. Kais. Mt. dieselbigen Ausschreiben und Mandata bei mein Curier zum eisten meinem freundlichen lieben Herrn Bruedern Erzherzog Ferdinanden S. L. zuezufertigen und aufzuelegen wissen, berürte Mandata unverzogenlich in die Creis der Cron Behaim auszuschicken. Ich will aber E. Mt. daneben sunnlich nit pergen, dass mir fürkommen, wie die Poten, so soliche Ausschreiben umbtragen, ganz unfleissig sein und sich nit an dem zehexden Ort bei den Landleuten darmit ansagen, dardurch dann umb so viel weniger Landleute aus solchem Unfleiss die Landtage besuechen. Derowegen in VVahrheit ein Notturft wer, dass E. Mt. Seiner Lieb gleichsfalls väterlich auferlegen, dass Sein Lieb in diesen Fall, es sei mit doppelter Ausschickung der Poten oder in ander dienstliche Weg ein solch ernstliche Verordnung thuen wellten, damit die Landleute in den Creisen allenthalben fleissig und zeitlichen besuecht werden und sich kunftig keiner seines fernern Ausbleibens halb der Umvissenheit zu entschuldigen habe. Und obwol der Landtag gleich auf die Zeit, da das Cammerrecht gehalten werden soll, mit einfällt, so mag man es darumben mit Stillschweigen wol fürgeen lassen, damit desto mehr Landleut, so on das bei Cammerrechten zu handlen haben und erscheinen müessten, in desto merer Anzal zum Landtag kommen mügen und kann nichts weniger das Cammerrecht alsdann dannoch mit Gelegenheit wol verschoben und erstreckt werden.

Daneben fällt auch das Bedenken mit ein, dass mich die Officier berichten, wie dass zum Anbringen des Fürtrags, item folgends, wann die Stände zuesammen kommen und sich darauf underreden, handlen und schliessen sollen, in ganzen Sloss zu Prag kein ander 7immer, dann die Rechtsstuben sei, deshalben E. Kais. Mt. mergemeltem meinem Herrn Bruedern Seiner Lieb daneben vaterlich schreiben möchten, dass Sein Liebe dieselbige Stuben etwas darauf zuerichten liessen.

Es will auch ein Notturft sein, dass E. Kais. Mt. von derselben Hof aus die übrigen der Cron Behaim Landofficierer, so nit bei mir allhie sein, auch gen Prag beschreiben und ihnen auflegen, ein Tag zween vor dem ausgeschriebenen Landtag zu erscheinen und meiner zu erwarten, dann ich mich auch zu vorgeender notturftiger Beratschlagung des Fürtrags und anderer E. Mt. obliegender fuerfallender Sachen desto fleissiger abzuhandlen ein zwen Tag zuvoran vermittelt göttlicher Gnaden dahin verfuegen und ankommen will.

Was aber die Landtag in Österreich und den andern E. Mt. Erblanden belanget, darauf hab ich E. Kais. Mt. zuvoran mein sunlich und gehorsamlich Guetbedunken zuegeschrieben.

Die Landtag und furnemblich den ersten in Niederlausitz zu halten hab ich auf den andern Januari schierist zu Luben und den andern in Oberlausitz auf den 13. berürts Monats zu Budissin einzukommen und zu halten fürgenommen und beiden Landvogten in E. Kais. Mt. Beuelch des Ausschreibens benennt.




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