35. Císař Ferdinand I. odpovídá synu svému králi Maximiliánovi na dobré zdání jeho (ze dne 12. března 162 v příčině příprav k české korunovaci.

NA HRADĚ PRAŽSKÉM. 1562, 16. března. Konc. v archivu česk. místodržitelství. K. 1/5.

Wir haben Eur Lieb sunlichs Schreiben vom 12 Martii datirt die Cronung belangend und was demselbigen ferner in Eur Lieb Schreiben ausgefurten Artigln anhengig, nach lengs vaterlich und gnediglich vernommen.

Und erstlich so bedenken wir auch selbs gnediglich, dass die Zeit der Cronung der Stend Guetbedunken nach zwischen Ostern und Pfingsten in sonderlicher Erwegung Eur Lieb Gemahl, unser freundlichen geliebten Dochter, gross schwangern Leibs, auch Mangl des Gelds halber nit kann furgenomen werden, dann dass allein erst der Einzug Eur beider Liebden ungeuerlich umb die Zeit, so Eur Lieb auf den Monat Juni vornemen und fuerschlagen, beschehen möchte, dass aber gleich jetz solcher Tag ausgeschrieben werden soll, da haben wir diese vaterliche Bedenken, dann dieweil wir und Eur Lieb unsere Gesandte der Handlung halber, so Eur Lieb wol bewust, zu den Churfursten abgefertigt haben, so will in albeg ratsam sein, ihrer Antwurten vor Anstellung der behemischen Cronung zuerwarten, dann wo die Cronung allhie zugleich auf die Zeit des Monats Juni Euer Lieb. Furgeben nach sollte angestellt und ausgeschrieben werden und die Churfürsten sollten ihr Antwurt auch eben auf die Zeit zu ihrm Churfurstentag furschlagen und ihr Vorhaben mit Eur Lieb anstellen wellen, so prechte ein Sachen der andern allerlei Zerruttung und Verhinderung; sie möchten sich auch alsdann beschweren, dass wir diese Cronung, eer dann sie ihr Antwurt geben, furgenomen haben; und so dann zwischen hier pis auf den Juni noch ein zimblich geraume Zeit, in welcher wir uns der Churfursten Antwurten zeitlich versehen. Wann dan dieselbig von ihn ankommen ist, so kunnten wir uns alsdan mit Eur Lieb der behemischen Cronung halber ferner auch mit viel pessern und richtigern Gelegenheit eines entlichen Tags, auch der Ausschreibung desselben vergleichen und entsliessen, damit wie obstet, eins das ander nit verhindert, sondern viel mer gefurdert werde; aber nicht destweniger so wellen sich Eur Lieb sambt derselben Gemahl zu aller Bereitschaft dies Werchs richten und schicken, im Fall der Churfurstentag mit Eur Lieb auf die Zeit des Monats Juni nit angestellt wurde, dass dannocht die hieige Cronung ihrn Furgang haben möchte.

Zum andern von wegen des Gelds ist der grössest Artigl, dass zu solchen zeitlich furgetracht werde, dann nit allein Eur Lieb und derselben Gemahl, sonder auch uns selbs ein gr osser Uncosten aufgen wirdet, dann on Geld kundte solch ansehlich Werch zu Vermeidung Schimpfs nit angericht werden. Derhalben so haben wir Eur Lieb Extract unsern Hofcammerräten zuegestellt, und bevolhen, áuf allerlei Mittel und Weg fleissig nachgedacht zu sein, wie wir möchten Eur Lieb zu solcher hohen lotturft zu Hilf kommen, wie dann Eur Lieb alsdann nach gepflegter ihrer Beratschlagung unser ferner väterlichs Guetbedunken zuekommen wirdet; derowegen dann Eur Lieb gleichfalls zu solchen mitlerzeit ihr embsige Bedenken stellen wellen. Zu dem wellen wir Eur Lieb väterlich nit pergen, das die Cron Behaim sambt den incorporirten Landen den Kunigen zu ihrer Cronung auch ein Steuer und Hilf bewilligen, welches sonders Zweifls jetzo auch beschehen; wir wellen uns auch erkundigen, was dieselb Bewilligung austragen wird; und da gleich solche Bevilligung (wie von wegen der grossen Theurung, so jetz in den Landen ist, zu besorgen) so bald nit erfolgte noch solche Steuer dieses Jahr gefallen wurde; so mocht man doch jetz im Fall der erforderten Notturft darauf anticipiern mugen, und diejenigen Personen, bei denen man Geld erhandlet, so sie die Bewilligung gwiss wüssten, wurden sich auf solche Steur gern verweisen lassen, also dass diese Hilf zu solcher Eur Lieb Cronung auch dester zu Hilf und Statten kommen möchte.

Zum dritten von wegen etlicher Landleut aus den Erbstaclen, ob die geruft oder sonsten erfordert und beschrieben werden sollen, bedenken wir im albeg ein Notturft zu sein, dass solches beschehe, doch dass sie von wegen der grossen Uncosten ungeruft ankommen, Eur Liebe welle aber ihnen solches noch zur Zeit nit ankundigen lassen, bis wir uns mit Eur Lieb des entlichen Tags und Zeit der Cronung entslossen haben. Dann Eur Lieb haben sunlich zubedenken, sollte solche Cronung eins bekannt und in den andern Landen erscholln werden, ee der Landtag allhie darzue ausgeschrieben und solche Cronung publicirt, so wurden sich des die Stend der Cron Beheim nit wenig beschweren, auch sunsten ihnen schimpflich sein; wann wir uns aber mit Eur Lieb der Zeit angezeigter Cronung verglichen haben, so wirdet alsdann ein Publication und Erforderung mit den andern dest fueglicher furgenommen werden mugen.

Zum vierten belangend die Ladung und Beruefung der umbliegenden Chur- und Fursten, weliche Eur Lieb uns zubenennen hinstellen, wiewol wir nun nit fur unratsam erachteten, dass etliche derselbigen zu dieser Cronung allein von wegen der Nachparschaft und dass solches in jezigen Leufen und kunftigen Fälln zu merer Freundschaft und guts Willens gereichen möchte, erfordert und geladen wurden; so haben wir aber hierinnen die folgende furnembliche Bedenken: erstlichen wo sie also allhergeladen werden, dass nit allein im Land one der zuvor grossen Theurung ein noch grössere. einfallen, sondern es wurde sich auch geburen wellen, sie die ganz Zeit der Cronung allhie und wieder bis an die Gränizen dieser Land (mit) Cost und Zerung frei zu halten, weliches warlichen in dioser theunen Zeit und da nit viel zu solcher Tractation zubekommen ist, ein eigentlichen grossen Uncosten gepern wurde: so seind wir auch, wie Eur Lieb bewust, one das mit andern beschwerlichen und gewaltigen Ausgaben beladen. So wurden sie auch mit ihren eignen Personen und Hofgesinden mit den Herbergen allhie nit wol underkommen und tractirt mugen werden, dann on allen Zweifl wurden sie sich Eur Lieb zu Ern und Freundschaft mit etlichen jungen Fursten, Grafen und Herrn allhie zu erzeigen nit underlassen. Wann sie dann mit sambt ihren ganzen Hofgesinden ihrer Art nach und wie sich geburt nit sollten statlich tractirt werden, so wer es alsdann im ganzen Reich erschohn und schimpflich. Zum andern solln Eur Lieb gewiss sein, dass Sie zu den Kirchenceremonien nit kommen noch in die Kirchn gen wurden, daraus dann mer Spott und Schimpf entsten möchte. Zum dritten was dann fur manglhafte Losements allhie auf dem Schloss und Rätschin sein, das haben Eur Lieb zu wissen, sollten sie dann in die Altstat glosirt werden, das wer auch nit schiklich und gar nit fur sie, und so sie dann also allher gladen und volgends zu dem andern Chur- furstentag auch erscheinen solitn, so möchten sie sich des schweren Uncostens auch beschweren. Wir seind auch gnediclich zugedenken, dass bei unserer Cronung kein Churfurst allher erschien oder gladen worden. Aber dieweil noch ein zimbliche Zeit darauf ist, so wellen wir diesem weiter gnedigst nachgedacht sein. Das mugen Eur Lieb auch thun und uns Eur Lieb ferner sunlichs Bedenken widerumben zueschreiben. Alsdann wellen wir uns dies Artigls halber beide mit einander weiter vergleichn und im Fall, dass je etliche Chur- und Fursten solln gladen werden, bedenken uns, dass die drei weltlichen Churfursten ersuecht wurden, dann der Pfalzgraf Churfurst, als der so wol als Sachsn und Brandnburg mit der Cron Behaim vererbeinigt, auch ein Nachtpar und Lehenfreund sein, kann auch nit wol ausgeslossen werden, volgends der Herzog von Baiern, Marggraf Hans zu Brandenburg, und des Churfursten von Brandenburg eltister Sun. Und gesezt, dass wir je diese Churund hursten zuladen underlassen volltn, so wurde doch der Herzog von Baiern und sein Gemahl der Bluetverwandtnus halb nit ausgeslossen kunden werden.

Der Ceremonien, Soleniteten und Gebreuch halb, so bei der Crönung gebraucht solln werden, die haben wir noch nit beihendig, gleichwol alreit die Verordnung gethan, und sobald uns die zuekommen, wellen wir dieselb E. L. väterlich überschicken.

Besliesslichen die Erfordrung der Lehensleut aus dem Voitland, Elbognischen und Egerischen Kreis, wiewol die zu unser Crönung nit worden so beschrieben, lassen wir uns doch ihr Erfordrung gnedigist gefallen, doch erst so der Landtag der Cronung ausgeschrieben worden ist, welche Lehensleut alsdann so wol als die andern aus den incorporirten Landen von uns beschrieben solln werden, Euer Lieb, wie sich geburt, zu Prag auf den Dienst zu warten; aber die andern der Cron Behaim im Reich gesessene Lehensleut zuerfordern achten wir fur unnot, dann etliche gar am Main und Reinstrom und weit von einander gesessen sein, die sich auch des grossen Uncosten allher zureisen beschweren möchten. Das alles haben wir Eur Lieb vaterlicher Meinung nit welln verhaltn; dann was wir E. L. und deroselben Gemahl, unser freundlichen und geliebten Dochter, zu solicher Cronung und alln andern Ern immer fordersam und behilflich sein mugen, das wellen wir allzeit ganz väterlich mit allen Gnaden thun. Und seind Eur Lieb mit vaterlichen Hulden geneigt.




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