209. Des Churfürsten Moritz von Sachsen Schreiben an Erzherzog Ferdinand von Oesterreich in Angelegenheit des Kaspar Pflug.

dd. DRESDEN, 14. März 1553. - Original im böhm. Statthalterei-Archiv. K. 1/128.

Unser freuntlich Dienst, und was wir liebs und guts vormögen alzeit zuvorn. Hochgeborner Fürst, freuntlicher lieber Ohem, wir haben E. L. Schreiben, so sie an den hochgebornen Fürsten, unsern freuntlichen lieben Bruder und Gevatter Herrn Augusten Herzogen zu Sachsen und uns gethan, zu unser Ankunft anher erbrochen, vorlesen und daraus befunden, das E. L. auf Ansuchen der Stende der Cron Behem, sich beschweren des Schreibens, so unsere Underthanen die Pfluge in Meissen und Osterland an bemelte Stende ires Vetern Herr Caspar Pflugs halben gethan. Nachdem uns dan gedachte Stende der Chron Behem derwegen auch geschrieben, so haben wir sie darauf beantwortet, wie E. L. aus beiligunder abschritt freuntlich zu befinden. Daraus E. L. vormercken werden, das wir uns zu gedachten unsern Underthanen den Pflügen, nicht vormuten können, das sie sich einiger thetlichen Handlung wieder die Chron Behem, oder derselben Vorwanten understehen solten, wie wir Inen auch solchs zu undersagen und keinesweges nachzuhengen sonder uns der aufgerichten Erbeinungk und Vortrege in alwege gemes zu erzeigen bedacht. Wie wir dan auch nicht zweifeln, das gedachter unser freuntlicher lieber Bruder und Gevatter Herzog Augustus dergleichen zu thun auch freuntlichen wird geneigt sein, wie wir dan S. L. solche Schreiben auch forderlich wollen zu schicken. So haben wir auch von dem, das sich Caspar Pflug on alle Scheuch in unsern Landen öffentlich hin und wider sehen und ime allerley Beförderung und Furschub geschehen solte, kein gruntlicher Bericht; das wir Inen aber umb seiner ehrlichen Freundschaft willen, die solchs uf etzlichen unsern Landtagen undertheniglich und mit gebürlicher Bescheidenheit bei uns gesucht, gegen der Kön. Mt. unserm aller genedigsten Herrn, und e. L. jungst durch unsern Gesandten vorbieten lassen, darinnen werden die Kön. Mt. und e. L. uns gnedigst und freuntlich entschuldiget halten, und was uns von bemelten unsern Underthanen den Pflügen uf die Vorhaltung und Vorschaffung, so wir mit Inen wie obgemelt zu thun bedacht, zur Andtwort einkombt, das wollen wir E. L. oder Kön. Mt. forderlich zu schicken, dann E. L. freuntlich zu dienen seind wir willigk.

Datum Dressden den 14. Martii anno 1553.




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