182. König Ferdinand stellt der Prager Neustadt die entzogenen Kirchen- und Spitalgüter wieder zurück.

PRAG, 30. Sept. 1547. - Cop. im k. k. Statthalt.-Arch. zu Prag. K. 1,128-136.

Wir Ferdinand bekennen hie mit diesem Brief vor jedermeniglich, demnach wir aus erheblichen Ursachen unserer Neuen Stadt Prag alle ihre Landgüter und Einkommen entzogen und geňomben haben, under welchen auch etliche gewesen, die zu den Kirchen und Spitalen gehört, und wann wir dann nicht gern wolten, dass solche Güter, so vorhin zu gedachten Kirchen und Spitaln gegeben und geordnet, davon wiederumb entfrembdet, in andern Weg verwendt und dardurch der Gottesdienst geringert und geschwecht werden sollt: als haben wir ihnen aus gutem Bedacht, endlichem Wissen und mit Kath unserer lieben Getreuen, auch aus behmischer kuniglicher Macht zu Behaim und von sondern Gnaden wegen alle solche Kirchen- und Spitalgüter wieder zu obgemelter Neuen Stadt Prag geeignet, also dass dieselben zu Lob und Ehr des Allmechtigen bei solchen Kirchen und Spitalen, wie von Alters her gebreuchlich, verbleiben und gelassen werden sollen. Doch wollen wir uns unsere Erben und nachkommende Kunige zu Behaim hiemit verbunden haben, solche Güter und Einkomen zu gedachten Kirchen und Spitaln gehörig, jetzo und auf künftige ewige Zeit davon zu trennen oder zu verwenden nicht Macht zu haben, sondern dieselben darbei verbleiben zu lassen.

Geben auf unserm Kuniglichen Schloss Prag am Freitag nach S. Michael Anno 1547.




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