121. Königl. Instrukzion an Kaspar von Herbenstein und Ulrich Dubanský zu ihrer Sendung an den Herzog August zu Sachsen wegen Erlangung einer Kriegshilfe gegen die ungehorsamen Stände Böhmens.

dd. LEITMERITZ, 18. Juni 1547. - Concepì des Arch. der vereinigten Hofkanzlei. Böhmen IV. M. 3.

Ferdinand etc. Instuction, was der edel unser (da werden gesetzt des von Herberstain und Ulrich Thubantzky unser Rath und lieben getreuen) bei dem hochgebornen Augusto Herzogen zu Sachsen, Landgrafen (ponatur titulus) unserm lieben Ohem und Fürsten anbringen und werben sollen.

Erstlich sollen sie seiner Lieb unsern gnädigen Willen und Freundschaft ansagen und neben Übergebung unsers Credenzbriefs ferrer vermelden, wie uns uf unser schriftlich und mundlich Ersuchen und Begehren der hochgeboren Moritz Herzog (nota den Churfl. Titel zesetzen) Seiner Lieb Bruder freundlich zu erkennen gegeben, dass sie sich mit Seiner Lieb also verglichen, dass dieselbig Sein Lieb uns zum wenigisten die begehrte Anzahl Pferd, nämlich 500 gerüster Pferd sampt dem Fuss-volk, darüber Sebastion von Walwitz Oberster ist, zufüren solle, mit freundlichem Begehren, dass wir Seiner Lieb und ihrem Kriegsvolk gen Dresden under Augen schicken und Ordnung geben wolten damit sie sich der Enden nit ufhalten müssten, sonder stracks uns zugefürt werden möchten. Söllich beider Ihrer Liebden freundtliche Bewilligung und Guetwillikeit hetten wir zu gnädigem und freuntlichem Dank vernommen und wären auch urpiettig dieselben gegen Ihrn Liebden und derselben Land und Leuten hinwiederumb mit allen Gnaden und Freundschaft zu erkennen und zu vergleichen und sie in ihrn Obligen und Nöthen auch nit zu lassen, sondern ungespart unsers Vermögens gnädiglich und freundlich zu Ihren Liebden zesetzen.

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Und hetten demnach sie unser Gesandten zu Seiner Lieb abgefertigt mit Bereiche Sein Lieb und ihr habend Kriegsvolk zu uns alher ohne allen Verzug zufüren und zebringen. Und wäre demnach unser ganz gnädigs und freundlichs Begehreu an Sein Lieb, die wolle alle mögliche Fürderung für Hand nehmen, damit Sein Lieb sampt derselben Kriegsvolk zum eilendisten bei uns alhie ankommen, in Betrachtung, dass an der Eil und Fürderung die höchst und best Nutzbarkeit gelegen, die Sachen bald und wol zu verrichten, die sunst vielleicht mehr Muhe, Unkosten und Zeit bedürfen möchten. Darumb wollen ihr Lieb zum allerwenigisten ihre Sachen also ordnen, dass sie uf das lengs bis uf den nächst künftigen Pfinztag den 23. Tag dieses laufenden Monats Juni zu Dresden ausziehen und ihr Nachtleger also nehmen, dass sie des nachfolgenden Freitags ihr Nachtleger gwisslich zu Chawarzowitz nehmen und den nächst darnach folgenden Samstag alher gen Leitmaritz oder in andere Flecken hierumb gelegen, so wir Seiner Lieb für das Kriegsvolk verordnen werden, gereichen und ankommen möge und hierin freundlich und gütlich zu Gmüt führe, was uns gedachtem Seiner Lieb Bruder dem Churfursten, und Seiner Lieb selbs aus der Fürderung für ein Nutz und aus dem Verzug für ein nachtheilige Verhinderung entstehen köndte.

Ferrei etc. sei auch unser gnädigs und freundlichs Begehre, dieweil Sein Lieb uns und unsern getreuen gehorsamen Underthanen zu Hilf kompt, dass sie sampt ihren Befelchsleuten sölliche gute Ordnung und Fürsehung thuen wolle, damit dieselben unsere Underthanen von ihnen nit beschwert noch beschediget werden, sondern erbarlich ihre Notturften umb ihr Geld kaufen und bezahlen. So seien wir auch urpiettig ihnen in unserer Krön Behem notturfftige Profant zuverordnen und umb zimlich Geld zufüren und verkaufen zelassen. An dem allem beweise uns Sein Lieb ein danknemigs freundlichs Wolgefallen, gegen derselben mit allen Gnaden und Freundschaft zu erkennen und zu bedenken.

Und was unsern Gesandten daruf für Bescheid und Antwurt gefeilt, dieselbige sollen sie uns eilend durch die Post zu schreiben und sie bei ihrer Lieb bleiben und dieselben sampt dem Kriegsvolk alher zu uns füren, auch allen möglichen Fleiss und Fürderung thuen, dass Sein Lieb und das Kriegsvolk förderlich anziehe und den andern Tag nach ihrem Anzug zu Chawarzowitz Nachtleger habe und unsere Underthanen von ihnen unbeschwert und unbeschediget bleiben. So wollen wir ihnen under Augen zu wissen machen, an was End und Orte sie bemeltem Kriegsvolk das dritte Nachtlager umb oder bei dieser unser Stadt Leitmaritz auszeigen sollen.

Und an dem allem beschiecht unser gnädiger ernstlicher Will und Meinung.

Datum Leitmaritz, den 18. Tag Juni anno 47.




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