117. Königl. Instrukzion für Georg von Pappenheim zu seiner Sendung an den Pfalzgrafen Wilhelm hei Rhein, Herzog in Oberund Niedèr-Baiern, wegen Erlangung einer Hilfe gegen die ungehorsamen bohm. Stände.

Leitmeritz 15. Juni 1547. - Konc. im Arch. d. k. k. Minist, d. Inneren in Wien. Böhmen IV. M. 3.

Nachdem uns der hochgeborn Wilhelm Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Obern und Niedern Bayern, unser lieber Vetter, Schwelier und Fürst, auf unser gnedigs und freundlichs Ansinnen zu Hilf, damit wir etlich unser ungehorsamen Underthanen in unser Cron Beheim zu schuldigem Gehorsam bringen mögen, fünfhundert geruster Pferd und vier Fendi Knecht zeschicken freundlich und gehorsamblich bewilliget, und wir darauf Sein Lieb neben gnediger und freundlicher Danksagung ersucht, dass sie solche bewilligte geniste Pferd und Knecht zum furderlichisten und den negsten auf Waldmunichen und Teintz schicken und abfertigen welle, welches dann bemelter von Papenhaim bei ihme in geheim zubehalten weiss. So soll er sich zu Seiner Lieb mit den ehisten verfügen und bei ihr, dass solche furderliche Abfertigung und an die jetzbemelte Ort gewisslich beschehe, alles dienst-lichs Fleiss anhalten und so pält dieselben Pferd und Knecht in Anzug kumen, mit ihnen ziechen, uns bei Tag und Nacht durch reitende Poten berichten, wie er vermeint oder sich bei ihren Haubtleuten erkundigen wird, dass sie ihre Tagreisen thun und in was Zeit sie an gedachte Ort ankumen werden, damit wir ihnen zeitlich under Augen schreiben mugen, wohin sie ferrer ihren Weg nemen sollen. Insonderheit aber soll et sein fleissiges Aufsehen haben und darob sein, damit die Underthanen, so sich bishero unserer gehorsam gehalten, von dem durchziehenden Kriegsvolk nit bedrangt, beschwert noch beschedigt, sonder was demselben in zimblichem Gelt zugefürt und gereicht wirdet, solches bezalt und mit Gewalt nit genommen werde, damit man ihnen Ursach geb zuzefüren und das Kriegsvolk nit Ursach neme Schaden zuthun und derhalben allweeg furschicken und die Under-thanen warnen, dass sie sich mit Profant versehen und gefast machen und dieselb umb zimbliche Bezalung dem Kriegsvolk zuesteen lassen, wie dann gemelter unser Truchsäss solches und alles anders, so ihme zu Furderung des Anund Durchzugs berürts Kriegsvolks für notwendig ansechen wirdet, pesstes Fleiss zehandlen und an ihme nichts erwinden zelassen weiss. Und er vollzieht daran unser gnedigen Willen und Meinung, gegen ihme mit Gnaden zu bedencken.

Datum Leiimeritz den 15. Juny anno etc. 47.




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