84. Instruktion Ferdinands I. für seine Gesandten, die er an den am Montag nach Quasimodogeniti in Prag abzuhaltenden Landtag abschickte.

dd. EGER, am 13. April 1547. - Aus den "Akten aller Handlungen".

Ferdinand etc. Instruction auf den erwirdigen Bischofen zu Olmütz, die wolgebornen und gestrengen unsere Comissarien und lieben getreuen Wenzeln von Ludanitz auf Chropin, unsern Landshaubtman des Marggrafthumbs Merhern, Wilhelm Kuna den eitern von Kunstat auf Neuheusl, Georgen Žabka von Limberg auf Kaunitz unsern Rath und Vicecanzler in der Cron Behaim, Pøemken von Witzkowa auf Prusinowitz, unsern Unterchamerer gedachts Marggrafthumbs Merhern und Wenzel Tetauer von Tetau auf Malenowitz, obristen Landschreiber obgeschribens Marggrafthumbs Merhern sambt und sonderlich, so wir zu allen dreien Stenden des Kunigreichs Behaim unsere lieben getreuen, welche jetzt bei einem gemainen Landtag auf dem Prager Schloss den Montag nach Quasimodogeniti versamblet, was sie an dieselben Stende gelangen und mit inen handien sollen, abgefertigt.

Erstlich nach Uberantwurtung unsers Credenz-Brief, sollen unsere Comissarien allen Stenden unsers Kunigreichs Behaim unser Kunigliche Gnad und alles Guts anzaigen und ferrer vermelden.

Nachdem wir disen gegenwertigen gemainen Landtag auf unterthenigst Begem der Stende und vermug unsers zu Leitmerita gnedigisten Zusagens bestimbt und angesetzt, und aber mit demselben bis auf heut verzogen, verhofflich, wir wolten mit Hilf des almeehtigen disen unsern furgenomen Feldzug mitler Zeit glücklicher verricht und also widerumb zu unserm Kuniglichen Stul auf das Prager Sloss ankumen sein: dieweil aber die Rom. Kai. Mt. unser lieber Bruder und Herr, nach dem Fai, so den hochgebornen Albrechten Marggrafen zu Brandenburg, zu Stettin, Pomern, der Cassuben und Wenden Herzogen, Burggrafen zu Nürnberg und Fürst zu Rügen, unserm lieben Ohaim und Fürsten aus Unfursichtigkeit und übersehen bei Rochlitz zugestanden, an uns auch den hochgebornen Herzog Morizen etc brüderlich und gnedig-lich begert, das wir mit unserm habenden Kriegsvolk wider den Echter nichts furnemen, sonder zu ihrer Kais. Mt. hieher gen Eger rucken wolten, haben wir für billich und geburlich geacht, das wir uns ihrer Kais. Mt. Begern nach verhalten solten, inmassen wir dann gethan und alher mit unser baider habenden Kriegsvolk zu ihrer Kaiserlichen Mt. gestossen. Nachdem dann hochgedachte Kais. Mt. des entlichen Willens und Vorhabens, wider gedachten Echter von wegen seines vilfeltigen pösen geübten Freueis und Ungehor-sambs, der auch seiner Pflichten vergessen, per-sondlich zu ziehen und ine mit der That zu strafen und zu geburlicher Gehorsamb zu pringen, dardurch unser Kunigreich Behaimb und derselben Inwohner, auch andere unsere getreue Unterthanen, desgleichen auch Herzog Morizen seiner Lieb Land und Leut vor gedachtem Echter und Widerwertigen befried in Rue, Lieb und Ainigkeit gesetzt und bleiben möchten. Dieser obangezaigten Ursachen hat es uns kainswegs für billich oder zimlich, auch zu Verklainung unserer Hoheit und Eren, nit ansehen wellen, das wir jetziger Zeit mit unserem Kriegsvolk, mit deme wir zu der Kais. Mt.,wie gemelt, geruckt, und Herzog Morizen seiner Lieb zu Hilf kumben, uns aus dem Feld begeben, abziehen, und ihr Kais. Mt. auch Herzog Morizen verlassen solten, sonderlich aber in Ansehung und betrachtung das wir uns, unser Cron Behaim, auch andern unsern Lande und Leuten nichts Nutzlichers und Erspriesslichers befinden mügen, dann das wir, wie anzeigt, bei ihrer Kais. Mt. zu Beschützung und Erhaltung gemelter unser Cron Behaim und anderer unserer Lande verharren, und also unsere getreue Unterthanen (on sondere Beschwernuss und Zuthat) vor dem Feind in Frid und Kue erhalten möchten. Derhalben haben wir obbeschribne Personen als unsere Comissarii an-: stat unser auf disen gegenwertigen Landtag (we liehen wir nit langer, damit die Stende daran jkain Beschwerung trägen, erstrecken wellen) gnediglich abgefertigt, auf das uns erstlich gemelte Comissarii bei den Stenden als unsern getreuen Unterthanen wegen jetziges unsers gemainen Landtags Mitbesuchung gnugsamblich entschuldigen, wie wir dann nit zweiflen, sie die Stende, wann! sie von unsern Comissarien soliche billiche Entschuldigung und unsers Aussenbleibens furgewendte Ursachen vernemen, werden solichem stat geben. Ferrer sollen auch unsere Comissarien den Stenden anstat und in unserm Namen fürbringen und zu Gemüt füren, wir wüsten uns noch gnedigist zu erinern, welichermassen sie auf verschinem gemeinem Landtag, welichen wir im jetzt verschlossnen xlvii Jar in Beisein unser auf unserm kuniglichen Sloss Prag gehalten, einhelliglieh beschlossen, und ein samentlichen Zug und Bereitschaft bis auf Martini aufgericht, nemblichen, I wo unser Cron Behaim oder derselben incorporierten Lande ein Not anstossen, und denselben, es sei der Turk oder jemand ander Schaden und Einfal zufügen, oder aber denselben etwas zu entziehen sich untersteen wolt, das alsdann zu Verhütung und Abstellung desselben alles, doch sofer es in dieser Zeit wir oder der obrist Feldhaubtman der Cron Behaim mit den Kraisfeld haubtleuten derselben Cron und zugethanen Landen zu Gutem für notwendig erkennen würden, soliche Beraitschaft und Rüstung erhebt, in Vol Ziehung gebracht und an die Órt und Stel, do es die Notturft erfordert, geruckt werden de inmassen solicher Landtag mit mererm ausweist und in sich helt.

Ferrer als auch Johanns Friderich, der sich Herzog zu Sachsen nent und Philip etwo Landgraf zu Hessen, zu der Zeit, als sie wider die Kais. Mt. unsern lieben Brüdern und Herrn, als ihren natürlichen Herren, unverwart ihrer Aidspflicht und Ehren mit ihren Helfern in das Feld geruckt, den Stenden ein Schreiben gethan, sie solten sich gegen ihnen freundlich und nachparlich verhalten, so wolten sie soliches hergegén auch thuen, inmassen solich Schreiben mit merem vermag, in welichem Schreiben sie von unser Person, als einem Behmischen König gar kain Meldung gethan, vilweniger bei uns (sonderlich er Johans Fridrich, welicher so ofte Meldung von der Erbainigung derselben Zeit thuet, und sie, als wer er nie daraus getreten, noch sie verwurkt, vermant) das wir uns neben den Stenden und die Stende neben uns samentlich, wie sich gehurt, nachparlich und freundlich gegen ime halten sollen, gesucht, dann er wol bei sich bedacht und gespurt, das er nun unrechtlich und on alle Verwarung unser Aigentliumb Sloss und Klausen Erenberg in Tyrol durch seine Mithelfer einehmen, darzu auch zuuor das Kloster Dobroluckh zu unser tíron Behaimb gehörig, wider die Erbainigung abdringen lassen. Und wann es ime wider die Kai. Mt., da Got vor gewesen ist, glücklich ergangen were, kan ein jeder bei sich selbst leicht abnemen, das er alle Feindschaft und alles Böses (inmassen er dann angefangen) wider uns furgénómén volbrach und sich die Erbainigung, deren er dazumal zu gemessen begert, gar nichts anfechten noch irren lassen, aber die Stende der Cron Behaim als unser getreuen UnterthaneK in Betrachtung ihrer Treu, Eur und Pflicht, sonderlich als sie gesehen, wo uns, als ihrem gnédigisten Künig und Herrn ainiche Verkürzung geschehe, das es ihnen keinswegs geburen noch erlich sein wolt, uns zu verlassen oder sich von uns zu trennen, noch denjenigen so uns nichts guts gönnen und für einen Feind hielten, für Feind zu halten, und haben demnach auf solich des Johanns Friderichen und Philippen Schreiben ain geburliche gerechte Antwurt geben, die da guten Leuten und getreuen Unterthanen wol gezimbt hat, weliche widerumb zu erzelen Unnot, die dieweil sie vor der Hand und bei der Landtafel light, auch den Stenden öffentlich verlesen werden mag. Aber ungeacht desselben Schreiben und gegeben Antwurt, haben gemelter Johans Friderich und Philips etwo Landgraf zu Hessen, nachdem dieselb vielleicht ihnen und ihren Mithelfern etwas beschwerlich gewesen, den Stenden widerumb geschriben und darinnen sich abermals gar nit verneinen lassen, dass sie sich gegen uns als einem Behamischen Künig erzaigen und halten wolten, so doch die Stende in ihrer Antwurt angezogen, wo sie uns ainigen Schaden zufugten, das sie uns als ihren Herren mit Eeren gar nit verlassen könten, sondern steen straks auf ihrer ersten Mainung und suchen allain bei den Stenden und nit bei uns Freundschaft und Nachparschaft, und neben solichem ihren Schreiben uberschicken sie listiglieli und unter einem anderen Schein, den Stenden ein Abschrift eines Absagbriefs, den sie gethan und darinnen sie sich gegen der Kön. Kais. Mt. erkleren und verwaren, auch dardurch nit allein hochgedachter Kais. Mt. sonder auch allen ihrer Mt. Anhengern, absagen, und alle Manschaft und andere Lehenpflicht ihrer Kais. Mt. und meniglieli Aufschreiben thun. Und wiewol sie soliche Abschrift, wie gemelt, unter ainen Schein den Stenden uberschicken, so kan doch ein jeder leichtlich abnemen, was sie damit gemein und gesucht, nemblichen nichts änderst, dann das sie listiglieli, wie ihr Brauch, den Stenden einbilden möchten, warumben sie in ihrem ersten Schreiben unser Person ausgeschlossen, so suchen sie auch in ihrem anderm Schreiben neben den Stenden bei uns kein Freundschaft. Was sie nu von uns halten und bei ihnen gedenken, dieweil wir als ein Römischer und Behmischer Künig auch obrister Churfürst und der Kais. Mt., leiblicher Bruder seien, auch bei ihrer Kais. Mt. unser liebsten Sun Erzherzogen Maximilian gelassen, und sonst nit ein klainen Anzal von Herren, Adlspersonen und andern unsern getreuen Unterthanen der Cron Beheim ihrer Kais. Mt. im Feld dienen. Und nachdem auch wir gewarnet und gewisse Kuntschaft dazumal gehabt, was Vorhabens gemelter Sachs sambt seinen Helfern gewest, auch was wir sambt der Cron Behaim, wan es ime glucklich wider die Kais. Mt. ergangen were, von ime gewartend sein müssen, sonderlich weil sich die Stende, als die getreuen Underthanen und Liebhaber ihres Herrn, vorhin in ihrem Schreiben vernemben haben lassen, wo sich jemand ferer understehen wolt uns ainichen Schaden zuzufügen, das sie uns mit Heren nit verlassen könten noch möchten. Zu deme haben wir auch desselbmal gewisse Anzaigung gehabt, wie das sich gemelts Echters Volk an den Behmischen Gepürg und Granitzen Verhakungen und Schanzungen zu machen understanden und Willens gewesen, einen Einfal in den Jochimstal zu thun, wie es dan auch, wo ime nit fürkumben geschehen wer, dann uns die aus dem Jochimstal dazumal umb eilunde Hilf und Rettung geschriben und angeruft; zu dem haben sie ihrer Kais. Mt. und allen ihrer M. Anhengern alle Lehen und andere Pflicht aufgesagt und aber er der Sachs samt etlichen seinen Mithelfern vil namhaftige Fleken Stet und Slösser von uns und der Cron Behaim zu Lehen hat, und dieselben ime durch die Absag, so er der Kais. M. zugeschickt, weliche sich auch auf ihrer Kais. Mt. Helfer und Anhenger lendet, zu-aignen und sich aus aller Pflicht, wan es ime allain geraten hat, ziehen wellen. So haben wir auch bei uns wol ermessen mügen, weil gemelter Johans Fridrich in die Acht gethan, das soliche Lehenstück und Gutter zu der Krön Beheim gehörig jemand ander einziehen und bei der Kais. Majestät ausbringen möchte, inmassen dann des Reichs Ordnung vermag: Wann jemandt in die Acht gethan, das auf desselben jeden Person Hab und Gut, wer da wil, greifen, dieselben einziehen mag, und was also ein jeder erobert, das er von der Kais. Mt. von Ambts wegen dabei gelassen und gehandhabt wirdet; und weren alsdann wir sambt der Cron Behaim uinb unsere Lehen kumben, oder dieselben mit Krieg und Gewalt, das doch beschwerlich gewesen widerumb erobern müssen. Derhalben wir soliches alles wol bedacht, was für ein Fai und Beschwerung uns und der Cron Behaim, wo denselben nit zeitlich furkumben, daraus erfolgen het mügen. Und dieweil wir dann den gegebnen und auf gemainen Landtag bewilligiten Gewalt von den Stenden gehabt, das wir soliche Kriegsbereitschaft und Rüstung mit Rat des obristen Feldhaubtman und anderer Kreisfeldhaubtleuten, zu Bewarung und Verhütung Schaden, auch allerlei Geferlichkeit und zu Nutz dem Königreich Behaim und desselben eingeleibten Landen on die Ort und Ende, do es die Noturft erfordern wurde, wenden und brauchen mögen, haben wir uns derhalben solicher Verwilligung nach verhalten und den obristen Feldhauptman, auch andere Kraisfeldhaubtleut zu uns beruft, und ihnen als gebreuchig und die Not erfordert, den Aid furgehalten, damit sie die Geheimb des Rats bei ihnen behielten, und zu allem demjenigen, so uns und disem Königreich gut und nutzlich sein wurde, Inhalt des beschlossnen Landtags treulich rathen und helfen und des Feinds im Land nicht erwarten sollen. Nachdem sie sich nun also mit uns verglichen, auch für noturftig und gut, das mit solicher Kriegsberaitschaft fortgeruckt werde, erkhent, haben wir mit Rath, Wissen und Willen der Haubtleut, das sie also auf sein und auf Caden ziehen sollen, befolen. Was sich aber dazumal verloffen und für ein Zertrennung gewesen, ist unnot anzuzaigen, dann alle Gut Wissen tragen, wo sich soliches nit begeben, das es zu gutem und zu Erweiterung dises Königreich Eren nit wenig ersprossen, auch dardurch gross Beschwer vermiten het bleiben mögen, weliches alles, wo es die Noturft erforderet, öffentlich bewisen und darbracht möchte werden. Das Kriegsvolk aber so bei dem obristen Feldhaubtman und andern Kraisfeldhaubleuten verharrt, ist mitsambt dem Krisgsvolk, so wir auf aigneii Unkosten gehalten, aus dem Land zu Nutz und Gutem unsers Königreich Behaim gezogen, weliche allain die Flecken, so von altersher dem Königreich Behaim zugehörig und von ofgedachtem Echter zu Lehen gehalten worden, aus obgedachten Ursachen, damit dieselbigen dem Königreich nit entzogen wurden, eingenommen und erobert und ist also der Handel wie obgemelt zu Gutem unsers Königreichs Behaim folzogen und fermüg aller dreier Stende, auf gemainen Landtag bewil-ligiter Hilf nindert anderstwohin, dann wie es bewilligt, gegriffen oder geruckt worden. Als aber meergedachter Echter sambt seinen Mithelfern vor der Kais. Mt. aus dem Feld abgezogen, und an-haimbs mit etlichem Volk zu Ross und Fuss ku-men, und ein Einfal in Niderlausitz gethan, Do-broluck, Sonnewald, Finsterwald und etliche andere Flecken eingenomen, auch die Stadt Lugkhaw, alles zu dem Königreich Behaim gehörig, sich ein-zunemen und dieselb aufzufordern unterstanden, darzu ihnen sein Feldhaubtman Wolff Kraitz abgesagt, und als sie sich ihme auf sein Begern nit ergeben wellen, hat er angefangen das Land feindsweis zu verderben, zu verlieren und zu prandschatzen, dann ime dem Echter sein Kriegsvolk weiter on Bezalung nit dienen wellen, wo er sich nit auf Leiptzig gewendet, und sie, datz er bald nach Eroberung Leiptzig ainen jeden mit guter Bezalung versehen wolle, getröstet hette. So ihm nun solicher sein Anschlag geraten, und er darnach weiter in die Slesien und in die Cron Behaim geruckt, nachdem derselben Zeit kain Volk und Beraitschaft im Land, noch in Oberlausitz gewesen, wurde man als clan erst erkennt haben, wie fest er die Erbainigung vor Augen gehabt und derselbigen, woferr es ime nach seinem Willen hinaus gangen, nachkumben were, weliche Erbainigung von ime am ersten, als er sich auf sein Macht und Nachdruck verliess, übertreten worden, und er dennacht in solichem seinem Furnemen die Erbainigung so oft anziecht, und die Stende derselbigen erindert etc. Und als wir damals von den Niderlausitzern auch andern unterteniglich, sie nit zu verlassen, gebeten worden, mit Protestierung, wo sie trostund hilflos von uns und den Stenden der Cron Behaim gelassen, und sie dem Feindt nit vorsteen möchten, das sie an solichem vor Gott und der Welt kaiu Schuld haben wolten: haben wir nit allain ihr billich Bit, sonder auch die Pflicht und Rehaft uusers und des Königreichs Behaim (als wir den bösen und unfreundlichen Willen mergedachts Echters erkenten) damit solichen geferlichen Sachen bei Zeiten Widerstand gethan und unser Königreich Behaim mit sambt den zugehörigen Landen vor weitern Schaden verhut werden möcht, angesehen, auch in Betrachtung, das die Stende ernenter Cron Behaim bei verschinem gehaltnem Landtag und in andern Articklen bewilligt, auch darzu etlichen Personen unter dem Landsigel Volmacht gegeben, das mit Herzog Moritzen, seiner Lieb, widerumb die alten Erbainigungen verneuert wurden, wie derselb Landtagsartikel klerlicher mit sich bringt. Und als wir vermug solicher verneuerter Erbainigung von Herzog Moritzen, seiner Lieb, das wir ine mit unser eilunden Hilf und Zuzug nit verlassen wolten, mit dem höchsten vermant worden, haben wir derselben Zeit dem Feind pessern und leichtern Widerstand (dieweil er schon in unserm Königreich sein Kriegsvolk gehabt) zu thun nit ge-wust, dann das wir selbst personlich ins Feld gezogen und die Stende, das sie neben uns auch auf sein wolten, schriftlichen fermant. Und wiewol wir gern zuvor einen gemeinen Landtag ausgeschriben und gehalten, wo der Feind mitler Zeit stilhalten und gegen uns, auch dem Königreich Behaim nichts furnemen, noch dasselbig angreifen het wellen, als wir aber personlich aufgewesen, und auf Leitmeritz, dahin dann die Malstat der Zusamenruckung benent worden, gezogen, und dazumal so fil verstanden, das die Stende ob den ausgeschribnen und ausgangen Mandaten ein Beschwer heten, mit Furwendung, das dieselben wider ihre und des Kunigreichs Freiheiten weren, begerend darauf inen einen gemainen Landtag anzusetzen, haben wir alda obangezeigte Ursachen und Noturften, den Stenden genugsam gnediglich und mündlich, nachdem ein ansehenliche Anzal Volks aus allen dreien Sienden dazumal versamblet gewesen, furbracht, nemblichen, das wir nie des Willens gewesen auch noch nit sein, die Freiheiten unsers Königreichs Behaim mit dem wenigisten zu verklainern oder denselben zu nahend zu gehen, sonder vil lieber dieselben gnedigist zu schützen, handzuhaben und zu meeren, dann ohne das hetten wir ausserhalb eines gemaines Landtags solichen Zug (wo soni Zeit denselben Landtag zu halten und der Feind nit so nahend verhanden, auch sich eins Einfals in dis Kunigreich nit zu besorgen gewesen) nit für uns genomen. Damit aber die Stende im Werk erkennen, sehen und spuren mugen, das gemelte Mandat nit derhalben oder der Mainung, datz wir damit den Privilegien oder Freiheiten des Königreichs. Behaim ichtes zu entziehen gedechten, ausgangen, haben wir aus beweglichen und notwendigen Ursachen von denselben Mandaten dazumal gelassen, und uns, den Stenden on Verzug einen Landtag zu bestimben und anzusetzen, erboten, mit den gnedigisten Zusagen, worferr dargebracht wirdet mugen werden, das wir mit solichem Mandat oder in ander Weg ihren Privilegien zu nahend gangenj dass wir soliches den Stenden auf gemeltem Landtag erstatten und sie darumben gnugsamblich versichern wollten, wie wir dann nit änderst vermaint, sie solten dem allem, so wir inen zugesagt, stat geben, und dasselb also von uns angenommen haben, sonderlich weil uns etlich aus inen mit Volk und Gelt zu solichen Zug Hilf gelaistet etlich auch personlich gezogen, oder andere ihre Freund an ihrer Stat abgefertigt (weliches wir dazumal von inen zu Gnaden angenomen). Aber mitler Zeit und ehe diser von uns auf heutigen Tag angesetzte Landtag seinen Anfang erraicht, haben etliche Personen aus allen dreien Stenden in einer ansehenlichen Anzal ihre Zusammenkunft zu Prag gehalten, alda etliche Vergleichungen und Pundnussen unter einander aufgericht und uns von solicher Zusammenkunft ein Schreiben gethan, welches wir inen widerumen beantwurt und deren baider Abschriften, auch was sonst diser Zeit und in disen Sachen für Schreiben von uns ausgangen und uns zugeschoben worden, wir gemelten unsern Comissarien sich darnach zu richten, auch soliches alles den Stenden in Gemain zu verlesen und furzuhalten haben, hiemit übersenden thun. Dem allen nach sollen offtgeschribne unsere Comissarii an alle Persenen, so die Vergleichung und Pundnuss zwischen einander aufgericht, von unsertwegen gnediglich begern und vermanen, dieweil diser gemain Landtag von uns, wie gemelt, gnediglich bestimbt, angesetzt und ausgeschrieben, sie wolten sich alle zum ersten derselben Pundnuss frei und ledig geben, also, das sie in Lieb und Einigkeit (inmassen dann je und alwegen zuvor in unserm Kunigreich Behaim der alte löblich und guet Prauch verhalten worden) von ge-maines Nutz wegen handien und berathschlagen möchten, dann sie selbst bei sich erwegen, und leichtlich versteen mugen, das durch soliche ParticularPundnusen, mit denen einer für den andern verpunden, kain freye nutzliche und bestendige Handlung zwischen den Stenden besehenen, noch beharlich sein kau oder mag. So wellen wir uns nochmals, wie auch zuvor beschehen, hiemit ganz gnediglich erboten, und den Stenden zugesagt haben, wo etwas darbracht, befunden, und (des wir uns doch nit versehen) erkennt wurde, das durch solich unser ausgangen Mandat, oder in etwa anderm den Privilegien und Freihatten unserer Cron Behaim zu nahend gehandelt, das wir soliches alles genediglich und billich zu genügsamer Erstattung bringen und dermassen Einsehung und Versorgung thun wellen, das soliches hinfuran nit mer geschehen, noch ainicherlei Nachthail den Stenden unserer Cron Behaim oder ihren Nachkumben daraus erfolgen solle, allain das sie sich derselben Pundnus, inmassen wir uns genediglich zu ihnen versehen zum ersten frei und ledig zählen und wo alsdan die Stende amiche Handlung uns und alle Stende, auch den gemainen Nutz betreifend, furzunemen haben werden, das sie soliches unsern Comissarien fürbringen, so sollen alsdann unsere Comissari inen auch unsere Noturften, so fil vonnöten anzaigen. Und was wir also in solichem allem, so uns unserm Kunigreich Behaim und dem gemainen Nutz zu Gutem, Frumben und Eeren kumen und geraichen möcht, spuren und erkennen werden, wellen wir mit und neben den Stenden betrachten, handien und treulich auch in der Tat als ir genedigister Künig und Herr und Liebhaber des gemainen Nutz schliessen und volziehen helfen, der genzli chen und ungezweifelten Zuversicht, sie als unsere getreue Underthanen und die sich je und albegen gegen uns alles Gehorsambs verhalten, werden nichts, so zu Verklainung unserer Hochhait und Eeputation sein möchte, fürnemen, noch an uns, das soliches gehandelt solt werden, begern, sonder sich gegen uns, wie obangezaigt, gutwillig finden lassen, auch zu Gemüt füren, das zuvor bei Zeiten unserer auch ihrer Vorfaren, solicher Gestalt und unter aufgerichten Verpundnüssen, und das der Landtag nit frei sein solt, kayn Landtag niemals gehalten worden, weliches sie auch jetzt nit zugeben noch darzue kumen lassen werden. Nachdem auch dieselben Personen aus den Stenden, etlich Kriegsvolk in das Feld abgefertigt, welichs noch bey einander versamblet und wir aber gleichwol nit wissen noch versteen kön-den, wider wen solich Volk (dieweil kain Feind verhanden, die gemelter unser Cron Behaim schaden, und deme wir mit Hilf des Almechtigen und der Kai. Mt. zeitlichen nit Widerstand thun möchten) in dem Feld gehalten wirdet, wo sie nun gedacht Kriegvolk noch im Feld heten, sollen unsere Comissarien an jetzt gedachte Personen aus den Stenden, an unser Stat begeren auch inen auferlegen, das sie von Stund an solich Kriegsvolk aus dem Feld abziehen lassen und anhaims zu-rucken verschaffen, auf das dardurch und in anderweg zwischen den Inwonern unser Cron Behaim ferrer Unrat, und das jenige, so zu Schaden und Nachtail der Cron, auch sonderen Personen ge-raichen möcht, nit erwachse, sonder vielmer in Rue, Lieb und Ainigkeit bleiben und sitzen, dann zuvor bei unsern Vorfarn niemals im Brauch gewesen, das solichergestalt von Personen aus den Stenden in gemelter Cron Behaim ainich Kriegsvolk im Feld, wan ein gemainer Landtag gewesen, underhalten solt worden sein. Do sich aber obgedachte Personen aus den Stenden, unter einander der Verpundnus nit ledig zelen, noch das Kriegsvolk, wie gemelt aus dem Feld verrücken lassen, sonder straks auf dem ihren (des wir uns nit versehen) verharren wölten: sollen alsdan unsere Comissari ihnen zu verstehen geben, sie könten bei sich selbst wol ermessen, wie beschwerlich es uns, auch den Personen, so nit mit ihnen in den Pundnussen weren, furfallen muste, sich mit ihnen in ainiche Landtagshandlung (weil sie durch soliche ihre Pundnus nit frey weren) einzulassen; so sie doch gut Wissen tragen, das die Kays. Mt. noch wir des Gemüts oder Willens nie gewesen, und noch nit, das wir unser Cron Behaim und derselben Inwonern ainiche Schaden zufügen oder sie wider ihr habende Privilegia und Freyhaiten dringen wolten, sonder wo etwas von uns aus Unwissenheit (des wir uns doch gar nit versehen) geschehen, datz wir ihnen soliches alles gnediglich und bilich zu Ergetzligkait bringen und vil lieber ihnen dieselben Freyheiten und Begnadungen meren, dann im allerwenigisten davon entziehen oder dar wider zu handien. Und muste also dardurch auf dizmal aller Handl zergehn, darein sich dann auch unsere Comissarie kainswegs weiter einlassen, sonder von unsertwegen den Stenden anzaigen sollen, das soliches alles bis zu ainem andern künftigen Landtag, den wir den Stenden anzusetzen und selbst personlich zu besuchen gedachten, angestelt und verschoben werde, mit ferrerem ernstlichen Befel, das sie sich mitlerzeit allenthalben fridlich und aber gegen uns als ihrem König und Herrn getreulich und alles Gehorsambs (in Betrachtung ihrer Phlicht mit denen sie uns zugethan) verhalten und erzaigen. Zu gleicher Weis sollen auch unsere Comissarien alle Personen aus allen dreyen Stenden, so sich bisher in ihre Pundnus nit eingelassen, ermanen und in unserm Namen an sie gnediglich begern, das sie sich in ihre Pundnus mit ihnen noch nicht einlassen, sonder fort also frei und unverpunden (in Ansehung obgemeltes unsers genedigisten Erpieten) sten und verharren. Woferr sich aber ofternente Personen solicher ihrer Pundnus frey und ledig zelen, das Kriegsvolk aus dem Feld abfordern und dan ainiche Artikel oder Beschwerungen, da-rumen sie Handlungen pflegen wolten, an unsere Comissari gelangen werden, so sollen unsere Comissari an sie begern, das sie ihnen solches schriftlich uberraichen, und do solchs beschiecht, alsdann weitter fürhalten, nachdem dieselhen uber raichten Artikel etwas hoch und wichtig, welichen auch on unser Beisein nit abgeholfen werden möchte, das derhalben soliches bis zu künftigem Landtag, den wir ihnen zwischen hie und Wentzeslai schierist entlich ansetzen, auch denselben in aigner Person aigentlich besuchen wellen, verschoben werde. Aisdan wellen wir ihnen auf solichem angesetzten Landtag, auf alle ihre eingebrachte Artikl, die uns von unsern Comissarien zugeschickt sollen werden, aller Pilligkait nach, genedigiste Antwurt geben, und alles das mit und neben ihnen, so wir zu unserm und der Cron, auch derselben Inwohner Nutz, Guetem und Frumben erkennen werden, treulich und aufrecht, als ihr genedigster Künig und Herr handien und sliessen.

Wir werden auch bericht, als solten die Stende ofternenter unser Cron Behaim Willens und Vorhabens sein, uns das Pirgelt, so zuvor von ihnen bewilligt, desgleichen auch die Granitz-Zöll zustecken, und darinnen Verhinderung ze thun, des wir uns zu ihnen nit versehen. Aber wie dem allem, sollen sich unsere Comissari sich des alles zuvor bei unser behaimischen Chamer erkundigen und nachmals an die Stende von unsertwegen begern, nachdem uns gemelt Piergelt aus Lieb und Naigung bewilligt und wir aber one das gar schlechte Einkumben in der Cron haben, das sie uns darinen desgleichen auch in den Granitz-Zollen kain Verhinderung thun, sonder dermassen versehen, das uns dasselbe one Waigerung (in massen unser gnedigs Vertrauen zu ihnen stet) erfolgt und entricht werde. Dann sich unsere Vorfaren je und alwegen der Macht gebraucht, und wan es ihnen gefeilig gewesen, nach Gelegenheit Zoll an den Granitzen (dieweil solches allen Inwonern der Cron Behaim, was aus dem Land get und getriben wirdet unschedlich und unnachtailig) aufrichten lassen. Sovie aber die Zoll von Zinperchwerchen belangend, wellen wir uns, im Fai dermassen genediglich erzaigen und verhalten, auf das dardurch kain Perkwerch zu Abfal kumben sol.

Das wellen wir gegen ihnen, samentlich und sonderlich, in allen Gnaden erkennen und unvergessen halten, auch ihr genedigister Künig und Herr sein und bleiben. Und was also unsere Comissarien in solichem allem für notwendig erkennen werden, sollen sie solches (als wir dan an ihrem Fleiss nit zweifln) zu handlen nit un-derlassen, und uns dasselbig bei Tag und Nacht auf der Post berichten, daran beschicht unser Willen und Mainung.

Geben in unser Stat Eger am Mitwoch nach Ostern. Anno im xlvii. unsere Reiche ut supra.




Pøihlásit/registrovat se do ISP