54. Sebastian von Lobkowitz befragt den Valte Gotschalk in Presniz über den Bergzehend und andere Giebigkeiten, benachrichtigt ihn von einer zahlreichen und geräuschvollen Zusammenkunft der Stände in Prag und von deren Einigkeit und bestellt einige Zentner Blei.

HASSENSTEIN, 24. Martii, 1547. - Orig. im Grossh. Ges.-Arch. in Weimar. Keg. J. Nr. 19. Fol. 317.

Erber guter Freund und Gönner. Ich bit ganz freuntlich, wollet mich vorstendigen, wie es ein Gelegenheit mit euch auf der Pressnitz gewonnen, auch wie es mit unsern Zehenten und andren Gerechtigkeiten zutrifft und wie die Zechen allendthalbe stehen, auch wie viel Silbers gemacht und ob Auspeut gefallen.

Sonst weiss ich euch nicht zu vorhalten, dass die drei Stand in grosser Einigkeit stehen und sind warlich eher meher dann weniger bei 800 Herrn und Edelleuten in der Vorgleichung und alle Stadt, ausgeschlossen Pilsen und Budweis, und am nechsten Dinstag vergangen, do wir vorglichen sind, seind wir alle aus dem grossen Kollegium in die Pfarrkirichen gangen zu einer Predig und unterwege, ehe wir in die Kirichen kommen, unser etlich Tausend das Te Deum laudamus gesongen und grosse Glocken leuten lassen und alles, so wir gehandelt mit Gebet und Gesang, Gott zu Lob und Ehren auch Danksagung um der grossen Gnaden willen, die er unter uns ausgössen angefangen und vollendet; der diese Einigkeit trennen will, muss 100.000 Mann und ein mehrers haben. Auch bitt ich euch ganz freuntlichen, ihr wollt mir ein 2 aber 3 Zendtner Blei ausrichten, dann ich Blei werd müssen haben, dieweil die Hussaren zu Prux sind. Hiemit Gott befolhen. Der C. F. (Churfürst) ist unser auserwelter guter Freundt, Herr Sebastian von der Weitmül meines Achtens wert, er auch Herzog Heinrichs von Praunschweig Pademantel umnemen und wort aussgen aus Bohemia, dann ihm heindt von Schiende ein Brieflein zu komme, werd ihm nicht schmecken.

Datum zum Hassenstein Donnerstag nach Lsetare anno 1547.




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