13. Bericht des Albin Niederhaider an die Kammerräthe des Königreichs Böhmen über den Stand derJoachimsthaler Bergwerke.

JOACHIMSTHAL, 15. Januar 1547. - Orig. d. k. k. Statthalt.-Arch. zu Prag. Milit. 1520-1549.

Gestrenge, ernveste, gnädige und gebietunde Herrn. E. Gn. sein mein willig unterthenig Dienst jeder Zeit zuvor. Und gib denselben gehorsamer Meinung zu vernemben, dass ich teglich auf recht Zeitungen aus Meissen und Sachsen gewartund bin und nicht Joachimsthalerisch, hab drei Boten aus, der gleichen die Stadt, auch von der Gotzgab und Platten versieh mich, die sollen eins Theüs stundlich wieder kummen, was die bringen schick ich E. Gn. unverzüglich zu. - Gnedige Herrn, ich hab viel Ansuches von wegen der Gotzgab der churfürstischen Theil und Rath Ausbeut und wiederumben Verlag halben, pitt E. Gn. darauf auch andere Artikel Bescheid, dann die Raitung ist besehenen, die Ausbeut geben und sollen Zupus geben und die Arbeit wiederumben angestellt werden. So hat mich der Schichtmeister auch gestern mit diesem Schreiben gleichermassen ersucht, wie E. Gn. zu vernemben, auf dass nicht Verhinderung beschehe. - Es tragen sich auch allerlei unvermeidlich Ausgaben zu, so ist kein Geld vorhanden in dem Ambt, so lauft das Volk und schreit aufs heftigist, dann was in dem Ambt gewesen) ist vorhin, wie E. Gn. wissen, hinaus, E. Gn. wellen auch hierüber gnedigen Bescheid geben. - Es wäre auch ein Notturft, sofer die Commissarien allhier kummen sollen, dass man jetzo dieweil der Weg noch gut Haber, Heu, Stroh, Wein und ander Not-turften herkaufen lassen, das alsdann mug mans umb Doppelgeld kaufen, doch was E. Gn. befelhen. - Ferrer ist der Post halben viel Beschwerung und Zehrung allhie furgefallen, so hab ich jetzo mit Martin Pasler, so Herrn von Gendorff wohlbekannt, dieselb zu versehen mit und sambt des Postmeisters Diener gehandelt, isťs willig, aber der Postmeister vermeint ihme auf ein Pferd ein Monat nicht mehr dann 8 fl. zu geben, das dem Pasler allhie an diesem Ort nicht muglich anzunemben, sondern begehrt zwelf fl. monatlich, vermeint darbei auch nichts zu ersparen. So ist Herrn Christophen wolbewusst, wie hier die Futterung und Zehrung ist, darzu hat man ihme diese Zeit her in dem Talerischen Krieg monatlich 15 fl. Muth bezahlet und geben. E. Gn. wellen auch mit dem Postmeister und der Hofkammer handien, dass auch hierinnen, was dem Pasler zu geben, gehandelt und mir Bescheid geben werde, auf dass ich hierinnen nichts mangi, es steckt sonst schwer alles. Was sonst vorhanden ist nichts sonderliches, allein wie die unnützen Perkpursch Gprauch, die kann man nicht gar billigen, Machsins ist jetzo frumb, Pockschiert nicht. Das wollt ich E. Gn. meinen gn. Herrn auf dieses anzeigen und mit unterthenigem Fleiss auch meiner Sachen halben gebeten haben,auf dass mir auch dieselben erledigt werden, will ich unterthenig verdienen und thu mich dessen befelhen.

Geben in Eil in Joachimsthal den 15. Januarii 1547 Jahrs.

E. Gn. Gehorsamer

H. Albin.


Die Knecht, so ich allhie aufgenummen, hab ich auf Olssnitz geschickt, lass noch teglich umbslagen, mag aber nichts sonders bekummen, hab auch kein Geld mehr.




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