148. Der schlesischen Fürsten und Stände Antwort an die böhmischen Stände wegen König Ferdinands Krönung.

dd. 9. Februar 1527 Breslau. Gleichzeitige Kopie im böhm. Statthalterei-Archiv. K 1/4.

Unser sonderliche Freundschaft, alles gutes, willige Dienste. Edle, wolgeborne, gestrenge, ehrnfesten, besondere gute Freunde, gunstige liebe und gnedige Herren! Nachdem ihr, euer Gunst und Gnaden uns zugeschrieben, wie der Dchl. grossmächtigste Fürst und Herr, H. Ferdinand, erwählter König zu Böhmen, Infant in Hispanien, Erzherzog zu Österreich, gekrönet soll werden in der erzbischoflichen Kirchen zu St. Veit aufm Schloss zu Prag den Sonntag nach Valentini auf das Königreich zu Böhmen und dass E. Gunst und Gnaden der gänzlichen Zuvorsicht seit, dass sichs keines Weges lenger vorziehen wird, derohalben ihr, E. Gunst und Gnaden uns daselbig zu erkennen gebet, nach alter Übung und Gewonheit mit Begehr, dieweil wir solches aus eurem Schreiben vornehmen, dass wir darvor an St. Valentini Tag zu euch gen Prag kommen und bei solcher Krönung sein wollten und so sich auch erzliche beschwerliche Sachen zwischen uns auf beiden Theilen halten, da wir auf dieselbig Zeit aufs Schloss gen Prag kommen würden, dass ihr, E. Gunst und Gnaden nach euer Gelegenheit mit uns darvon reden und handlen wollt, alles was zu guter Freundschaft diente und jegliches Parts Gerechtigkeit sein wird, das sollte an euch nichts abgehen, welches ihr, E. Gunst und Gnaden euch bei uns auch vorsehet, auch nachdem wir vorstanden, dass es königl. Mt. Ehre und andere bewegliche Notturften betreffe, so weret ihr, E. Gunst und Gnaden Zweifels frei, wir werden nicht aussen bleiben. Ihr gebet uns auch zu erkennen, dass der H. Bischof zu Breslau auch darzu beschickt were, welches alles wir nach der Lenge gehöret, gelesen und weren wol geneigt und Willens zu solcher der königl. Mt. Krönung derselben zu Ehren und auf S. königl. Mt. Befehlich, Begehr aus unserm Mittel dahin zuverordnen, aber auf diesen jezigen gehaltenen Fürstentag ist der meiste Theil der Herren Fürsten und Stände nicht erschienen, vielleicht aus ezlichen beweglichen Ursachen, die wir diesmal nicht wissen, die I. L. dann sie I. f. G. daran vorhindert. So ist auch die Zeit so eilend und kurz, dass uns keinesweges möglich, dieselben unsere Botschaften dermassen abzufertigen, damit in solcher Eil den bestimbten Tag der Krönung erreichen möchten, wie wir dann S. königl. Mt. dieselbig unser Entschuldigung auch notturftiglich zu erkennen geben. Als ihr E. Gunst und Gnaden zum Beschluss eures Schreibens berühret, dass an euch nichts abgehen sollt, was eines jeglichen Parts Gerechtigkeit sein wird und das zu guter Freundschaft diente, darzu seint wir auch ganz geneigt, sich gen euch, Euren Gunsten und Gnaden in allem, das uns zimblichen und möglichen auch unser Gerechtigkeit träglich, dermassen zuvorhalten, dann an uns, was gute Freundschaft erforderte, auch kein Mangel noch Abgang erscheinen soll.

Datum Breslau Freitag nach Dorothea anno 1527.




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