145. Schreiben der Stände der Krone Böhmen an die Fürsten und Stände in Schlesien, in dem sie ihnen den Tag der bevorstehenden Krönung ankündigen und sie zur Theilnahme einladen.
dd. Prag den 23. Jan. 1527. Gleichzeitige Kopie im böhm. Statthalterei-Archiv K 1/4.
Den durchlauchtigsten Fürsten und Herren, Herrn Casimire, Fürsten zu Teschen und Grossglogau, Herrn Friedrichen, Fürsten zur Liegnitz und Brieg, obristen Hauptleuten in Ober- und Nieder-Schlesien, und andern Fürsten in Schlesien etc. wolgebornen Herren, edlen, ehrnfesten, weisen und vorsichtigen Städten und Ständen im Fürstenthumb Schlesien, unsern grossgunstigen Herren und lieben Freunden.
Unser Dienste bevor. Durchlauchte Fürsten, wolgeborne Herren, edle, gestrenge Eitter, edle, ehrnfesten und wolbenambten, fürsichtige, grossgunstige Herren und lieben Freund! E. G. und Euch fügen wir zu wissen, dass der allerdurchlauchtigste Fürst und H. Herr Ferdinand, erwählter böhmischer König, Infant in Hispanien, Erzherzog zu Österreich, Markgraf zu Mährern, unser gnedigster Herr, auf den Sonntag nach Valentini (wie wir dann der gänzlichen Hoffnung, dass es sich mit nichten lenger vorziehen werde) in der erzbischoflichen Kirchen zu St. Veit aufm Prager Schloss zu einem böhmischen König gekrönet werden solle, welches wir E. G. und Euch nach alter Gewonheit und Weis zu wissen thun wollen und bitten, Ihr wollet vorbemelten Tag Valentini allhiero kegen Prag kommen und solcher Krönung beiwohnen und wofern zwischen uns zu beiden Theilen Beschwerungen sein möchten, wollen wir, so viel an uns lieget, wenn Ihr auf bemelte Zeit hieher aufs Prager Schloss kommet, mit Euch gerne darvon reden und uns hierinnen vorgleichen, dann was nur zu aller guten Freundschaft und eines jeden Gerechtigkeit billich geschieht, wollen wir unsers Theils daran nichts erwinden lassen. In gleichem Fall wir dann zu Euch auch der Hoffnung sein und zweifeln gar nicht, weiln es zuföderst zu ihr königl. Mt. Ehren gericht, ihr werdet Euch auf solche Zeit allhie einzukommen nicht seumen. Geben Euch auch zu wissen, dass wir solches dem H. Bischof zu Breslau gleichsfalles sonderlich zugeschrieben.
Geben auf dem Schloss zu Prag unter des Landesinsiegel, Dienstag nach St. Fabiani und Sebestiani Tag anno 27.
Herren und Ritter, des Landes Officirer |
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und andere jetzo aufm Schloss zu Prag vorsammlet. |