143. Entwurf eines Schreibens der Herzöge von Bayern an den päpst. Datarius in Rorn (Ghiberti): der Erzherzog Ferdinand, der in Böhmen und Ungarn zum König erwählt wurde, könne den Frundsberg nicht unterstützen, denn er leide selbst an Geldmangel; in Böhmen sei er wegen der Uneinigkeit der Stände noch nicht gekrönt; die Ursache davon mag sein, weil die Böhmen den Ausgang der italienischen Händel abwarten.

NB. Abgedruckt in den "Quellen zur bayrischen und deutschen Geschichte", Bd. IV. S. 9.

(Eigenhändiges Koncept des Kanzlers Eck. Das Schreiben ist von Kanzler Eck dem Herzoge Wilhelm von Bayern unterm 22. Januar 1527 zugesendet worden.)

An Datari.

Wir haben euch jungst geschrieben und auf euer Schreiben, des Datum ist zu Rom auf... Tag, Antwort geben; achten, euch sei solch unser Schreiben zukommen; und wiewol sich bei uns nichts neues zugetragen, wollen wir doch nit unterlassen, euch soviel muglich zu schreiben und unsern gehorsamen Willen und Gemüt gegen papstlicher Heiligkeit damit erzeigen.

Und lassen euch ferrer wissen, dass uns anlangt, als sollten dennoch viel Knecht von dem von Freuntsperg abziehen, vielleicht Mangels halben an Geld und Proband und dass von diesen teutschen Landen von Geld kein Trost und Hilf ist, dann der Erzherzog mit ihme selbs soviel ze thun hat und an Geld so erseigert, dass sein Zuschüb von Geld nit zu besorgen ist.

Und wiewol er zu Beheim Konig durch viel Verheissung erwählt, ist er doch noch zur Zeit nit gekrönt und sein derhalben viel Widerwertigkeiten in dem Königreich unter den Ständen gemacht, dass man von der Zeit der Krönung nichts gewiss haben und doch wider Erzherzogen Gemüt und Willen, dann er fast zu der Krönung geeilt hat. Wir achten auch solchs Verzugs nit die geringest Ursach zu sein die italischen Handlung, darnach sich die Beheim auch richten mochten.

Neben dem sein etlich wenig ungerisch Herrn bei dem Erzherzogen gewest, welche ihne auch zu Konig zu Ungern erwählt haben; aber der Weyda aus Siebenbürgen, so hievor Konig erwählt und krönt worden ist, erzeigt sich dermassen, dass dem Erzherzogen wenigs Trosts und Hoffnung, etwas an dem Kunigreich Ungern zuerlangen, zuerhalten ist.

Wir haben auch zu dem Konig zu Ungern geschickt und lassen der auch anderer Sachen halben mit ihme handeln; dann was wir allenthalben handeln und thun möchten, das b. H. (bäpstl. Heiligkeit) zu Ehren und Wolfart kommen möchte, wollten wir je mit allem Willen gern thun, die uns auch E. Ir. ganz demutiglich befelhen und uns auch Gelegenheit des welschen Kriegs soviel muglich berichten welle, dann solchs zu viel Handlungen in teutscher Nation und sonderlich zu gutem bäpstlicher Heiligkeit reichen mag. Datum.




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