130. Herr von Schönberg an Herzog Georg zu Sachsen: berichtet über die Schwierigkeiten, die sich der Erhebung Ferdinands auf den böhmischen Thron entgegen stellen.

dd. 13. Okt. 1526 (Prag). Original im k. sächsischen Staatsarchiv zu Dresden.

Durchlauchter und hochgborner Fürst Meyn ganz wylligk ghorsam dinst seynt e. ff. g. zw vor an Breytt G. Fürst und Her e. ff. g. werden sunder Zweyffell auf des Burggraffen von Beyssenigers (?) schreyben vornhemen, was hyr zcum teyll ghandelt wyrtt. Es seynt dy pragktigken hyr so vyll vorhanden, das nicht gutt dorvon zu schreyben ist. Es haben dy Bhemen hewt freytagk nach datto dem Erzcogen von osterreich dy Erschafft sampt seiner gmhall ganz abe gsprochen und abe Erkant, dor vmb der Ferdynandus auss Krafft der Erbeschafft nicht konigk wirtt. Aber Jch Bfynde, das wyll Gott Bey den grossen Hern gbotten, das Jchs noch dor vor halde, der Erzherzcoge wyrtt vorzcyn, wey wohl dy Beyerrissen Fürsten och fast grosses Erbyttens und jn starker Erbett ligen konigk zu werden. Es Jst an Zweiffell, wolt m. g. her Herzcogk Gorge mit dyssen pragticken umbghen, wey sey den iczt vor der Hant, er werde mit fyll weyniger vnkosten und zcusage an allen mitteil konigh. Jch werde gloppwürdigk Bricht, das der Erzherzcogk dy fursten von Bayern Bey sich ghapt und glegenheytt aller seynes fornhemens och grechtigkeitt anngzcegett, dor vff sey Jm Eatt und Hulff zcugsagett, dor umb dy Bottschafftr des Ferdinandys fast Bschwertt, das sey also durch dy Beyerrissen Forsten ghyndertt und der Vorzcugk Her Leben partey nicht vngern schenn (?) forspelt.

Es hat mir hewtt eyn grosser Her gsagett, das der Ferdinandus zu pressburgk Jst bey der Schwester, so Jst Berber von Pollen; och hewtt komen mit Bricht, das der turgk Eyllent heym zeucht. So hatt sich graff Hans von trinzcynn mitt dem gros graffen zu sampt dem moldau weywoda voreynigett, das graff Hanns vber 1° tawssent mhan Bey sich hatt, zeucht dem turgken entkegen gott gebe glugk. So Kedt man, das graff Kristoff Krisse (?) wegssenburgk net eynnem sunderlichen Rangk czugehoren und das der soffia mit grosser gwalt dem turgken Jm Lande lige. Jch thu es e. ff. g. schreyben nicht weytter, den was das geschrey Jst, jder eygentlich Zeucht die turgk eylten nach seynem Lande und der eyn Basscze, der nhaent jn mherrern gebrant, magk vngslan aus dem Lande nicht kommen.

Es vnderstett sich der Ferdynandus och konigk zu vngern zu werdenn, thutt Jm alhy schaden zue Bhemen, den dy Bhemen alleyn eyn konigk zu haben ruffen und schreyenn.

Der turgk hatt eyn grossen sturmb vor dem slos gran vorloren und vyll turgken jn dem stürm tott bleyben dy statt do selbest aussgbrant.

Der Zcetteritz jst mit etlichen Hussern apgfferrigett wordenn den konigk zu suchenn, do Jn der Zcetteritz glassen, aber der turgk hatt jn mit hochem vleys suchen lassen und nicht funden.

Jczt so Jch dyssenn Briff habe zu machen wollen, Jst mir der Wall halben eynes koniges so vyll angzeeigett, das der Ferdynandus schwerlich zu der walle kompt, man vber macht dy sache als gar mit gelde, das man Bfynt, das es vnmogelich zu halden jst.

Berber von Pollen, sagett Her steffan schligk, lebe noch, sey von dem turgken gffangen.

Es jst woll mogelich das nhunmals der Herzcogk von Beyern erbottenn wyrtt und och das sich dey dewzcen Fursten, so umb dy walle dringen, das dy Bhemen vnder jn selber eyn konigk kyssen und wellenn.

Hetten der graff von Leyssenigk und ander nicht Bfehl, es solt allen osterreich und Beyern das spyll zu meysterlich (?) werden.

Dat, sonabent post Dionisy Jm xvc xxvj.

E. F. G. G.

 

underthenigster

 

H. v. Schonbergk m. pr. scr.





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