8. Dopisy se saským vévodou Jiřím o volbě českého krále.
8. Korrespondenzen mit dem Herzog Georg zu Sachsen in Angelegenheit der böhmischen Königswahl.
128. Herr von Schönberg an Georg Herzog zu Sachsen: berichtet über die Bemühungen der österreichischen und bayrischen Gesandten die böhmische Krone für ihre Auftraggeber zu erwerben; erzählt, dass die Pikharten (böhmischen Brüder), nachdem sie auf die Erhöhung des Herrn von Pernstein Verzicht leisten müssen, dem Herzog von Liegnitz die böhmische Krone verschaffen wollen; berichtet, dass auch für den König von Frankreich um die Krone geworben werde und schliesst mit Nachrichten über das Treiben der Türken in Ungarn.
dd. 8. Okt. 1526 (Prag). Original im k. sächsischen Staatsarchiv zu Dresden.
[Diesen und die folgenden zwei Briefe haben wir nicht gewagt in orthographischer Weise so umzugestalten, wie wir dies entsprechend den in der Vorrede gegebenen Andeutungen mit allen übrigen Schriftstücken gethan haben, weil wir fürchteten, dass orthographische Änderungen ein undeutliches Bild der Sprache dieser Briefe geben würden].
Durchlauchter und Hochgborner Furst meyn ganz wylligk ghorssam Dinst seynt e. ff. g. mit aller vnderthenigkeytt zu vor an Breytt. G. Furst und Her. Es hatt der Erzherzcoge zu Österreich zweyerley Botscliafft alhey dey erste Bottschafft Jst der Umrakuss eyn Österreicher Hatt seyn werben vnnd Handelunge gstelt vff zwen artigkell: Erstlich das er vorgwant das dy erzherczogin eyn rechter Erbe des Konigkreichs sey dor vmb der Erzherzcoge gorsacht das konigkreich zu fordernn, zcum andern so Jst des Erzherzcoge Erbyttngk sunder Hülff ader czuthun des Konigkreichs Bhemen alle scholt Bzcallen und lössen, was zu dem konigkreich ghortt do Bey seyn Schwester dy konigin von vngernn Irres Leipguttes auff dem Konigkreich zu lossen und jn andern wegen Irres Leipguttes zu vorsthen, des gleichen osterreich kernten und das Lant an der ensse dem konigkreich Bhemen eyn zculeyben Bey jm und zcukonfftigken konigen zw Bhemen Bleyben und regirt werden. Der selbige Vmrakus Hatt an Herzcogk karlenn jjj Credenz ghapt dey eyne von Herzcogk Ferdynandus dy ander von der konigin von vngrn dy dritt der Erzherczoginn, der Jn sy Jn Irre Hantschrifft Herczogk karllen Erjnnert, wey weyllant selliger gdechtniss konigk wladislaus zu pressburgk sey dy Erzherczoginn sunderlich Herzcogen karllen Bfhollenn hett.
Dy ander Bottschaft des Erzherzcogen Jst Her Ludewigk von pollheym, Her Hans von stembergk und Babenhevpt der secritarius Jst noch nicht öffentlich ghorrt wordenn, aber Bey Herczogk karln haben sy vorherghabt und alle Ir grunt rugett alleyn vff der Erbschaffte och etliche alte Vorträge zwyssen der krön Bhemen und dem Haws osterreich. Es haben aber dy Bhemen, so vyll jch des vorsthe, gutt antwortt, das alles zu vorlegenn, was der Erzherczoge sucht, den durch dy walle etwan konigk gorgen hochlobelicher gdechtniss seynt dey selbigen altenn Vortrege fast vffghabenn, und nach vermögen der alten priffilegia karoly, so wollen dy Bhemen nicht, das dy Erzherzcogin eyn Erbee des Bhemissen konigreichs seyn soll ader magk, so wyrtt grett, das der Erzherzcogk vber xjj mall Hundertt tawssent fl. schuldigk, dor vmb es dy Bhemen nicht mögen dor vor haltenn, das suader jr Zcuthun dy scholt zu Bhemen vonn Erzherzcogen möge Bzcalt werdenn.
Ich Bfinde so vyll jn der Handlunge, das dy Erste des erzherzcogen Bottschafft amrakuss mit grossen zw sagenn Finanzcen vmb ghett, hengett vyll Rotte Berre Jst woll zu globen, er wyrt etlich kleyn fegell fan, ap aber dy grossen Zcymer werden anbeyssen, weyss Ich nicht. Es leytt Her selbestigen (?) von der weyttenmoll Jn grosser Erbett tagk und nacht des Erzherzcogenn halben, Ich fynde so vyll, das er und seyn anhangk welchs dem papir nicht zu vortrawenn, Bey allen nicht ghortt ader angshen worden, es steht noch dor vor an dy von präge, worden och Jn der walle vyll zu schigken habenn, sey haben der osterreichisse Bottschafft eyn korzcen Apschytt geben etc. Er seyn mir dy Briffe von weynne nicht komen, wey Ich tuch vorsthen, hette och nicht von kregsse nota.
Es seynt alleyn des Herzcogen von Beyernn Botschafftr, und derselbige Herzcoge wylhelm erbutt sich, wu man Jn zu konige erwellen wolt, ij mall Hundert tawssent fl, zu geben eyns teyls dy scholt zw Bhemen mit zcallen. Es seynt Bey den Ehernen alhey Blynde anslege, lachen der Handelunge.
Man wyll och dem Herzcogen von Beyernn scholt geben, das er Bey dem Herzcogen von osterreich Jn Handelunge lige, das Er Jm wolt seyn grechtigkeitt an Bhemen zcustellen, dor. vmb wyll er wyder fordern, das der phalzgraff kurffurst deyn konigin von Vngern nhemen sali und dy stym eynner wall eynes Romissen koniges bey dem pffalzgraffen Ferdinands gwys seyn, woste dy Beyerisse Bottschafft als vyll, als Ich sey, mocht woll heym Reyttenn etc.
Man hatt hyr eyn Rede, das Herzcog Hans der kurffurste zu Sachsen heymlich Handelunge seyns sons halben alhey ghapt, aber so sey erffarn, was man von der kezcerei alhy zu prage Reden thutt, welche Jm kurffurstentvmb Sachsen vnder halten wirtt, haben jr pragktigken keyn statt.
Es haben dy pigkkartte grossen vleys dy weyll, das dy walle eynnes koniges nicht an den von Bernsteyn Reichen wyll, das man Herzcogk Friderich von der Ligeniz zu eynem konige macht, nhemen zu Bhelff, das Er Bhemiss kan, Es Reden dy von präge zu dysser Sachen eyn kezcer als die ander etc. notta.
Es leytt der malzcan vom grawppen alhey zu präge, handelt von wegen des koniges von Frangkreich mit lamen possen, wyll wylligen von des koniges von Frangkreichs wegen iiij mall Hundert tawssent fl. zu aplegunge der scholde. Ich halz dor vor eygentlich, das der konigk von Frangkreich nichtes weys von den Hendeln, es Jst der malczan zu Handelung fast kume do tuh gott vor Bhutten.
Wu e. ff. g. wyll an dem konigrich Bhemen glegen, das Ich dach nicht globe, so haben e. ff. g. vbel e. g. Hengst und pfferde anglegett und vorschengkt notta etc.
Vom turgken Zceyttunge. Der turgk Ist uber dy tunaw kegenn pest gzcogen und seyn Lager vor dy statt do selbest gslagen und sich vorgrabenn etc. Ist sich zu vormutten eyn weyll do zu Bhareen
[id est beharren] etc. man helt es dor vor, das er dys jar nicht weytter zcyn wyll, sunder wyll seyn Heymwegk vff sybenborgen nhemen vmd graff Hanssen do heym suchen, der sich von tage zu tage fast stergket und wyll dem turgken eyn Schlacht Liffernn etc. Es hatt der eyn Bassze offen Jn gewaltigklich, der hatt ij polagken gffangen mit nhamen den mathiofskey und den pillipkey, hatt der Bassze lassen gffangnn vor sich furren und gffragett, wass Landes sey wem, haben sey Bkant, sey wem auss pollen. Hatt der Bassze gsagett, worvmb hylffet der konigk von pollen wyder vnss, so wyr doch eyn anstandt und Fride etlich Jar mit Jm haben. Dor vff sey ganttwortt, sey wem jn jungen Jarn von dem alten konige erzcogen worden und Bey dem Jungen Jn Dinst gwesen. Dor vff der Basse gantwortt, dy weyl Ir pollen seytt und so Redelich nyderglegen, so wyll Ich euch an entgelt Los geben und alsso gschen. Dor nach Ist der Bassze mit dem selbigen matiofsky In das slos zu offen gangen In alle gmach gffragett, wer Ja den gmachen gwont; zu Letzt Jst er Jn eynn kleyn serrn schon zcugricht stubeleyn komen und gffragett, wem das selbige gmach zu gstanden Jst. Jm gantwort wordenn: marggraff George etc. So Jst der konigk und konnigin vngfferlich an der want gmalt ap gkuntterfeyett gstanden, hatt der turgk gsagett, wer dy zwey wem, so er Bricht, das es der konigk und dy konnigin gwest, hatt er sey ernstlich eyn Lange weyll angschen, zu Letzt gsagett, wey erlös und trewlos haben dy vngern Jm Hern mit Vorretterey vbergebenn, von leyb und gutt uff eyn tagk vbergeben. Dor nach seynt dy Zweyn pollagken mit dem Basszen an dy tunaw das Wasser gangen, Jst der stybiz vnwerde und ander dy man tott gsagett, vff dem schiff angseit gwest, dor zu ij gros Buchsen, dy ettwan matius [König Mathias dem turgkenn angnommen und das salbige schiff soller knaben dewz [i. e. deutsche] und Bhemsse, und alsso nach der torkkey gschigktt. Jm Bslys so sich dy pollagkenn Bangktt und jm apschitt gnohmen, hatt der Basscze wyder sey gsagett, Jr wolt vff osterreich und vff wey n zcynn och Jn Bhemen, und den sagen, Jch pitt sy wollen gutte nacwarschafft mit meynem Hernn, dem turkissen keysser, das sich aber der turgk umb dy vngern angnhomen, das hett er uff der vngern Erffordern selber gthan, und dy weyll er Bfinde, das sey als trawlos an Jrrem Hern gthan, so gdecht er Jung und alt zu erworgen und dy vngerisse sprach gar (?) vortilgenn. Dy selbige stunde hatt man Jm lxxx perschon vngern gffangen Bracht, hatt er Jn an gsicht der ij pollagken zu stugken hawen lassen.
Es zeucht der abraham Basscze mit Ix tawssent mhan nach den Bergkstetten und nach kasse (Kaschau), do mit er dys jar sich vndersten wyll ganz vngerlant zw gwynenn.
Man sagett graff kristoff von krawatten habe dem torgken etliche schiff vff der
... [Hier scheint ein Wort zu fehlen] gnhomenn, vyll gffangen los gmacht, ap es also ader nicht lasse jch dor Bey. Der torgk hatt den Beyden obgschreybenn pollagk angzeeigett, wey dy Bhemssen Hern seyn umb komenn, lest den toden konigk mit vleys suchen, man kan jn aber nach nicht finden, do man des Domine pauell Hopt dem turgken Bracht, hat er fir feuer machen lassen, Buchssen schissen pheyffen und tromett und sich ganz frolich vber dem tott gmacht.
Jch wolt e. ff. g. gern vyll schreyben, so wyll es sichs nicht leyden, es werden der von Leyssenigk und jch vffs förderlichst e. ff. g. schreyben, der Botte, den jch e. ff. g. czu schick, darff keyn antwortt, den jch hoff mich vff nesten Donnerstagk zu erheben, mocht mich der Bott nicht antreffen. - Hewtt handelt man Erst umb eyn konigk, jch hoff morgen Dinstagk fast zu erffar ader ze mittwoch, wer do konigk wyrtt, Ferdinandus hatt grossen vleys, hatt vj post gleget zwyssen präge und linzce; gott mache es nach seynem gottlichen wyllen Bfehl mich e. ff. g. mit aller vnderthenigkeitt montagk nach Franciscy jm xv° xxvj.
C. F. G. G.
vnderthk |
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H. v. Schonbergk ma pr. pr. |
Zettel.
sigemundt und wolff stach, heyssen des Herzcogen von Beyern gschigtte, seynt Bhemen, haben sich jn Beyern vnder den Herzcogen mit (?) Hans (?) geseczt.