7. Dopisy, které došly kurfiršta saského o volbě české.

7. Zuschriften an den Kurfürsten von Sachsen über die böhmische Königswahl.

126. Nachrichten über einen bevorstehenden Reichstag, die Erwählung Erzh. Ferdinands zum Könige in Böhmen und den Türkenkrieg in Ungarn.

dd. 13. Oktober 1526, Esslingen. Original im grossherzogl. Gesammtarchiv zu Weimar.

Durchlauchtigster und hochgeborner Churfürst, gnädigister Herr! E. churf. Gnaden seint mein unterthenigst Gehorsam sambt willigen Diensten allzeit in Demuth zuvoran bereit. Gnedigster Herr! E. churf. G. hab ich vorschiner Zeit untertheniglich angezeigt, dass Meinz, Trier und Pfalz, desgleichen Wirtzburg, Bamberg, Augsburg und Speier, auch Herzog Friedrich von Baiern, Pfalzgraf und Markgraf Philips von Baden, Statthalter, so fern sein f. G. wiederumb gesandt worden uf den ersten Tag Decembris allhier zuerscheinen zugeschrieben, auch Herberg haben nehmen lassen. So hett der sidder der Erzbischof von Salzburg und Markgraf Casimirus auch zugeschrieben und Herberg nehmen lassen, Herzog Wilhelm von Baiern hat uf ein Vorsorg Herberg nehmen lassen. Aber man ist noch seiner f. G. Zukunft nit gar gewiss. Der Erzbischof von Cöln hat ein zweifelhaftig Schrift gethan ader noch bisher kein Herberg nehmen lassen. Vom Churfürsten von Brandenburg, Herzog Jörgen von Sachsen, Herzog Heinrichen von Meckelnburg und dem Bischöfe von Strasburg ist noch nit Antwurt einkommen.

Gestern hat uns am Cammergericht das kaiserlich Regiment Erzherzogs Ferdinandn Schrift anzeigt, darinne sein f. D. inen schreibt, dass die Stend der Cron zu Böhmen sein f. D. in Beisein seiner f. D. Oratoren eintrechtiglichen am xxiij Tag Octobris zu Kunig sollen erwählt haben. Auch seint inliegend Zeitungen von dem Fucker Secretarien hieher geschrieben Ungern und Herrn Georgen von Fronberg belangende. Es ist auch ein Schrift von des Bischofs von Trents Secretario, der Datum am xxii Tag Octobris gehalten, aus f. D. Hofe hieher geschrieben, dass f. D. sich mit xxm Mannen in Hungern zu wenden willens were, in Meinung die königliche Cron allda zu entpfahen auf ein Beredung, so f. D. mit etzlichen ungarischen Herren zu Hamburg (Heimburg) solle gehabt haben, was ich deshalben ferner werd vornehmen, will E. churf. G. ich nit vorhalten. Auch bitt ich E. churf. G. in unterthenigem Vortrauen wissen, dass in einer geheim an mich gelangt, dass der Hofmeister aus Leifland sich uf künftigen Tag allhie zu bemuhen willens sein solle, dass er zu einem Fürsten des Reichs mocht angenommen werden und der ein Stand im Reich haben und wenn solichs durch sein G. erlangt wurde, dass er alsdann Willens sein solle, sich bei kais. Mt. auch dem Bebist zu befleissigen, dass die deutschen Hauser, Closter und Hofe mit iren Rechten, so am Meister zu Preussen gehangen an sein G. sollen geweist werden. Es hat sich einer, Melcher Frundsteten genannt, unterstanden vor Nonen (?) und Zeugen (?) von E. churf. G. Urtel wider ihn und für den Rath zu Gota ergangen an kaiserliche Mt. zu appeliren und hier umb Ladung an kaiserlichen Gericht angehalten und supplicirt; solichs ist wie wol beschwerlich genug vorkommen und wieder von hinnen gewiesen.

Solichs alles hab E. churf. G. ich unterthenigster Wolmeinung nit vorhalten wollen, dann E. churf. G. gehorsamlich und untertheniglich zudienen bin ich allzeit in Demuth willig.

Datum in Eil zu Eslingen am vij Tage Novembris anno etc. XXVI°.

E. churf. G.

 

unterthenigster und gehorsamer

 

Ditterich von Dechwitz.


Eingelegter Zettel.

Gestern am xxvj Tag Octobris ist Herr Jörg von Franntsperg zu Mundelssheim weg gezogen uf Italien zu. Er hat xxxi Hauptleut und fast viel Duppelsoldner, denn er will Leut haben, die mehr malen beim Scher (?) gewesen. Gott der Herr verleihe sein Gnad. So zeucht der Turk heim auf Constantinopel, lest sein meist Kriegsvolk zu Peterwarndein und griechischen Weissenburg diesen Winter. Ist nit die Meinung, dass er Siebenburgen kriegen ader angreifen wolle. Graf Hans Woywoda in Siebenburgen ist zu Ofen im Schloss, hat viel Volks, befestigt das Schloss, lasst Jedermann, wer do will, wieder zu sein Gutherrn einkommen, gedenkt sich Kunig in Ungern zu machen. Sicht im gleich, der Turk und gedachter Graf Hans möchten Einverstand mit einander haben. Der Erzherzog Ferdinand und etlich ungarisch Herrn sein zu Heinburg bei einander gewest ader wieder von einander vorruckt. Der Erzherzog ist auf xviii ditz Monats Octobris wieder gegen Wien kommen.

Datum Augsburg etc.

Auch gnedigster Churfürst und Herr ist allhie die gemein Red und Sag, dass Markgraf Casimir in sehn Land geboten, wieder auf die alte Meinung zu predigen und Ceremonien zu halten. Hab ich E. churf. G. auch nit vorhalten wollen.




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