122. Wilhelm von Riesenberg und Schwihau an Herzog Ludwig von Bayern: über die Krönung des Wojwoden von Siebenbürgen zum Könige von Ungarn und dessen gutem Einvernehmen mit den Türken: Ferdinand habe ein Aufgebot gegen den Wojwoden erlassen der Erfolg sei jedoch ungewiss, indem die Mährer und Schlesier zu dem Wojwoden halten.

dd. Prag, 23. November 1526. Original im k. geh. Staatsarchiv in München. 50/3 fol. 158.

Durchlauchtiger, hochgeborner Fürst, gnediger Herr Herr! Eurn fürstlichen Gnaden sein mein willig und geflissen Dienst bevor.

Gnediger Herr! Wenn ich viel schreiben soll der neu Zeitung, so zweifel ich nicht, E. f. G. haben der aller gut wissen und voraus, was antrifft den Waida von Stebenbürgen, dass er nun krönt ist worden und hat die Krön zu Ungern von der Zeit in seiner Gewalt gehabt, von der Zeit, als man die Kunigin Maria ihr Majestät mein gnädige Frau krönt hat und hat die Krön sollen uf Plintenwirg gefurt haben, als dann gewonlich alle Weg die Krön da behalten worden, von Alter und Jederman hats nicht anders glaubt, er habe die Krön an die Statt wieder gen Plintenwirg gefurt, da hat er die Krön in seiner Gewalt behalten und zu Trenczin uf seinem Schloss gehabt. Da ist zu merken, dass er allezeit nichts guts von meinem gnädigisten Herrn dem Kunig loblicher Gedechtnus gedacht, hat auch sollen zu Hilf kummen uf kuniglich Mandat und Ansuchen zu der Schlacht, ist nicht kummen und uf des Türken Abzug wieder in die Türkei, ist er mit den seinen Ungern, die uf seiner Seiten bei ihm gehalten und den Türken zugesehen und die sein mit den Türken geredt und also aus dem Land lassen weg ziehen und nicht ein Meil Wegs mit seinem Heer von des Türken Heer gelegen und hat dem Türken und der Turk ihm wiederumb kein Schaden tan und mit dem allen, was der Turk genommen, an allen Schaden lassen ziehen und hat der Wayda bei einander, als man wahrlich sagt, fünfundzwainzig und hundert Tausend Mann aus Siebenbürgen, Czekln, Muldau, Wallachei und der Seiten auf Polen werts gehabt und hätt dem Türken wol mugen abprechen und niederwerfen, aber das gemein Geschrei ist, wie sie ein Pakt mit einander gehabt und alsbald der Turk us dem Land gezogen, ist Wayda uf Ofen zu und Stuhlweissenburg gezogen und sich krönen lassen.

Der erwählt Kunig schreibt her in die Krön und klagt sich des und begehrt, man soll überall ufbieten, dass ihm gen Ungern, dem Wayda, Niemand us der Krön und zugehörige Land zuziehen soll in Dienst wider sein Gnad, als dann als heunt solich Brief ausgesandt worden zu allen Ständen. Aber Gott weiss, wie man sich in dem halten wird, dann die Marher und Slezy sein dem Wayda wol gewandt und gefreundt. Gebs Gott, dass ein gut End nehm.

Unser Oratores sein am Dornstag vor S. Katherina Tag von Prag usgezogen und zu Neuhaus werden sie alle zusammen kummen uf Katherine und alsdann am Montag da usreiten gen Wien. Haben all fast bei vierhundert Pferd mit den Wagenpferden.

Euer fürstlich Gnade Bot der Masshamer ist zu Prag gleich minder eins Tags vierzehn Tag gelegen und hat von etlichen nicht erlangt, aber die Brief, die er soll geantwort haben, die hat er mit meinem Wissen alle geantwort und sein Fleiss nicht gespart, dann etlich sein gen Prag kummen, aber nicht viel die sollten kummen sein. Damit befelh ich mich E. f. G. als meinem gnädigisten Herrn, zu dem ich mich aller Gnaden versich.

Datum Pragae am Freitag vor Katherine XXVI.

 

Wilhelm Herr von Ryzenberg und Schwihau m. p.


(An Herzog Ludwig von Bayern.)




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